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Verhältnisse vom 13.12.2014

Pilatus (2118m):

HochtourAusgezeichneter Eintrag
1 Person
Hauptziel erreicht
Unten (schnee-)matschig, dann etwa ab Oberlauelen zunehmende Schneemengen. Zunächst nur knöcheltief, schließlich aber auch immer häufiger über den Stiefelschaft reichend. Bei sommerlichen Normalverhältnissen wird diese Route meist mit T3 bewertet. Ich habe die Tour heute im Fußaufstieg bewältigt. Dies ging aktuell zwar ohne Pickel und Steigeisen, dennoch kann man aufgrund der Schneeverhältnisse von hochalpinen Konditionen sprechen. Deshalb obige Bewertung.

Es war heute ein Erlebnis von tiefster Bergeinsamkeit. Nur an der Lauelenalp befand sich eine größere Gruppe offensichtlich beim LVS-Training. Ab dort war die Route "jungfräulich" und ich trat eine frische Spur. Als ich im Abstieg wieder im Sattel unter dem Klimsenhorn eintraf, war die Spur inzwischen durch mindestens zwei Begeher "überbügelt" und ist jetzt somit noch besser sichtbar, bzw. gangbar.

Auch auf dem Pilatus-Kulm ging´s heute ungewöhnlich ruhig zu.Das Terrain um den Kulm herum schien wie ein Geisterort. Die Seilbahnen haben derzeit offensichtlich Revision. Nur einen Arbeiter traf ich, der mir allerdings versicherte, dass sich in den Gebäuden noch weitere Handwerker befinden. Außer mir war dort oben aber kein weiterer Tourengeher, Die Aufstiegsroute von Matt her sah ungespurt aus.

Die auch heute noch anhaltende Föhnsituation sorgte für eine prächtige Fernsicht, vom Föhnwind indes war, abgesehen von einem lauen Lüftchen, gar nichts zu spüren. Die hohe Bewölkung war nicht sonderlich dicht, weshalb sich häufig sonnige Abschnitte zeigten, von denen ich mit meinem Nordanstieg allerdings leider nicht sehr viel abbekam ;-)

Für den Aufstieg über Oberhaupt und Kulm zum Esel, einschließlich dem Abstecher zum Klimsenhorn benötigte ich heute knapp 5 Stunden netto, für den Abstieg nach Eigenthal - Talboden 2.30 h.
Diese Route ist aufgrund ihrer Steilheit alles andere als ein typischer Winteranstieg. Wenn die für heute Nacht angesagten Neuschneemengen gering ausfallen, sollte die Tour immer noch machbar sein. nach Kälteeinbrüchen drohen Vereisungen, dann Pickel und Eisen mitnehmen. Nach nennenswerten Neuschneefällen wohl nicht mehr machbar - zumindest wird dann eine gründliche Neubeurteilung nötig.
Die Rückfahrt per Postbus nach Luzern ist im Stundentakt möglich: jeweils um 15 ab Talboden bzw. 16 ab Eigenthalerhof.

Ich möchte an dieser Stelle noch zwei interessante historische Fakten zum Berg festhalten:

Sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite existiert der Flurname "Fräkmünt". Dieser Ausdruck beinhaltet den alten, lateinischen Namen für den Pilatus, "fraktus mons" (zerbrochener Berg), aus dem später Fräkmünt wurde, bevor er ab etwa Mitte des 15 Jhdts. seinen heutigen Namen Pilatus erhielt.

Neben der Kapelle im Sattel zwischen Krimsenhorn und Oberhaupt stand früher auch ein Hotel, welches aber abbrannte und 1967 endgültig abgerissen wurde. Sowohl Kapelle als auch Hotel wurden im Zuge der ersten touristischen Erschließung um 1860 herum errichtet.
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Letzte Änderung: 11.08.2015, 18:31Aufrufe: 6418 mal angezeigt

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Pilatus (2118m)

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