Wir hatten ursprünglich nit dem Chammliberg via SW Flanke geplant. Die Erkenntnis, dass die etwa 50° steile Flanke diesen Winter noch nicht abgegangen ist liess uns dann auf Schärhorn umplanen. Die etwa 100 Höhenmeter hoch reichende Flanke, welche nach unten von einem ca. 30 m senkrechten Felsriegel begrenzt ist, erschien uns schneerutsch/schneebretttechnisch zu heikel (Bild). Dafür konnten wir das Schärhorn ohne Stress geniessen und uns auf die sensationelle Abfahrt im Glitzerpow freuen.
Dank an Eva für die super Tour!
ausgezeichnet
Start bei der Barriere Windeggen um 4:45 bei 2°C. Fast wolkenfreier Himmel, gute Abstrahlung. Passstrasse schwarzgeräumt, bis Unter Balm in Turnschuhen, ab dann auf Ski. Durchgehend homogene, tragende Schneedecke, ab 2200 m mit wenigen cm Champagnerpow gleichmässig eingezuckert. Erstaunlicherweise kaum Regenrillen. Couloir oberhalb P2518 mit Lawinenschnee, hier Fussaufstieg, schuh- bis knietiefes Einsinken. Lawinentechnisch aus unserer Sicht sicher. Ab 2650 m weiter auf Ski, bis zum Fuss der SE-Flanke des Schärhorns ohne Harscheisen möglich. SE-Flanke gegen 9:30 bereits von der Sonne aufgefirnt, zum Stollen hat nicht mehr viel gefehlt. Bei wärmerer Witterung sollte man hier zeitiger dran sein. Letzte Meter zum Gipfel z.Zt. ohne Pickel/Steigeisen möglich, kein (!) Felskontakt.
Ab 10:30 Uhr zogen dann von SW Wolken hinein, Sicht dadurch in der Abfahrt kurzzeitig etwas diffus. Etwas später waren die Wolken wieder verschwunden. Abfahrt entsprechend traumhaft, lediglich letzte 200 Hm bis Unter Balm dann etwas klebrig. Um 11:45 zurück in Unter Balm.
In Anbetracht des tödlichen Lawinenunfalls, der sich zur selben Zeit in der Tödi-Südwestwand ereignete und eines Leserkommentars zur Einschätzung der Lawinengefahr unserseits noch zur Ergänzung. Für Freitag, 14.05. war für das Gebiet um den Klausenpass Stufe 2 herausgegeben. Gefahren durch Triebschnee oberhalb 2400 m, Expo W über Nord nach Ost. Im allgemeinen Teil war von reduzierter Abstrahlung und kaum tragfähiger Schneeoberfläche die Rede. Skitourenguru bewertete die Route via Chammlijoch auf das Schärhorn mit 1.78, Schlüsselstelle das breite Couloir bei P2528. Wir trafen v.a. auf eine durchweg tragfähige Oberfläche und konnten keine Triebschneeansammlungen erkennen. Insofern war unsere wahrgenommene Lawinengefahr "Eher weniger heikel als im Bulletin". Diers soll in keiner Weise die hervorragende Arbeit des SLF diskreditieren. Vom ursprünglich geplanten Ziel Chammliberg nahmen wir vor Ort Abstand, da nichts (kein Lawinen-/Wächtenabgang, alte Spur, etc.) darauf hindeutete, dass der etwa 50° steile SW-Hang in jüngster Zeit irgendeine Störung erfahren hatte. Ausser einer kleinen, älteren Anrisskante im äussersten linken Hangabschnitt waren für uns keine "positiven" Gefahrenindikatoren wahrnehmbar. Uns war es zu heikel, diesen Hang als erste "zu stören", was mehr Bauchgefühl als auf objektive (positive Lawinenzeichen) Kriterien gestützte Erwägung war. Wir verzichteten deshalb auf eine Begehung. Ohne dass wir es wussten - zur gleichen Zeit ereignete sich in der Tödi-Südwestwand - gleiche Expo, vergleichbare Höhe, gleiche Neigung, ein tragischer Lawinenunfall mit zwei Todesopfern. Davon hatten wir zu diesem Zeitpunkt keine Kenntnis. Ich denke, es ist müssig hierüber zu diskutieren - 50° ist immer ein Risiko, welches selbst bei Lawinenstufe 1 nicht verschwindet. Gering ist nicht mit kein Risiko gleichzusetzen.
Start bei der Barriere Windeggen um 4:45 bei 2°C. Fast wolkenfreier Himmel, gute Abstrahlung. Passstrasse schwarzgeräumt, bis Unter Balm in Turnschuhen, ab dann auf Ski. Durchgehend homogene, tragende Schneedecke, ab 2200 m mit wenigen cm Champagnerpow gleichmässig eingezuckert. Erstaunlicherweise kaum Regenrillen. Couloir oberhalb P2518 mit Lawinenschnee, hier Fussaufstieg, schuh- bis knietiefes Einsinken. Lawinentechnisch aus unserer Sicht sicher. Ab 2650 m weiter auf Ski, bis zum Fuss der SE-Flanke des Schärhorns ohne Harscheisen möglich. SE-Flanke gegen 9:30 bereits von der Sonne aufgefirnt, zum Stollen hat nicht mehr viel gefehlt. Bei wärmerer Witterung sollte man hier zeitiger dran sein. Letzte Meter zum Gipfel z.Zt. ohne Pickel/Steigeisen möglich, kein (!) Felskontakt.
Ab 10:30 Uhr zogen dann von SW Wolken hinein, Sicht dadurch in der Abfahrt kurzzeitig etwas diffus. Etwas später waren die Wolken wieder verschwunden. Abfahrt entsprechend traumhaft, lediglich letzte 200 Hm bis Unter Balm dann etwas klebrig. Um 11:45 zurück in Unter Balm.
In Anbetracht des tödlichen Lawinenunfalls, der sich zur selben Zeit in der Tödi-Südwestwand ereignete und eines Leserkommentars zur Einschätzung der Lawinengefahr unserseits noch zur Ergänzung. Für Freitag, 14.05. war für das Gebiet um den Klausenpass Stufe 2 herausgegeben. Gefahren durch Triebschnee oberhalb 2400 m, Expo W über Nord nach Ost. Im allgemeinen Teil war von reduzierter Abstrahlung und kaum tragfähiger Schneeoberfläche die Rede. Skitourenguru bewertete die Route via Chammlijoch auf das Schärhorn mit 1.78, Schlüsselstelle das breite Couloir bei P2528. Wir trafen v.a. auf eine durchweg tragfähige Oberfläche und konnten keine Triebschneeansammlungen erkennen. Insofern war unsere wahrgenommene Lawinengefahr "Eher weniger heikel als im Bulletin". Diers soll in keiner Weise die hervorragende Arbeit des SLF diskreditieren. Vom ursprünglich geplanten Ziel Chammliberg nahmen wir vor Ort Abstand, da nichts (kein Lawinen-/Wächtenabgang, alte Spur, etc.) darauf hindeutete, dass der etwa 50° steile SW-Hang in jüngster Zeit irgendeine Störung erfahren hatte. Ausser einer kleinen, älteren Anrisskante im äussersten linken Hangabschnitt waren für uns keine "positiven" Gefahrenindikatoren wahrnehmbar. Uns war es zu heikel, diesen Hang als erste "zu stören", was mehr Bauchgefühl als auf objektive (positive Lawinenzeichen) Kriterien gestützte Erwägung war. Wir verzichteten deshalb auf eine Begehung. Ohne dass wir es wussten - zur gleichen Zeit ereignete sich in der Tödi-Südwestwand - gleiche Expo, vergleichbare Höhe, gleiche Neigung, ein tragischer Lawinenunfall mit zwei Todesopfern. Davon hatten wir zu diesem Zeitpunkt keine Kenntnis. Ich denke, es ist müssig hierüber zu diskutieren - 50° ist immer ein Risiko, welches selbst bei Lawinenstufe 1 nicht verschwindet. Gering ist nicht mit kein Risiko gleichzusetzen.