Der Säntis ist mit 2501,9m der höchste Berg im Alpstein (Ostschweiz). Er befindet sich in den nordwestlichen Alpen (Appenzeller Alpen) im Alpstein, knapp 10km SSW von Appenzell. Auf dem Säntis treffen drei Kantone zusammen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Sankt Gallen. Obwohl sein Gipfel nur 2501,9m misst, ist er durch die tiefe Abtrennung der Appenzeller Alpen nach seiner Schartenhöhe von 2021m an zwölfter Stelle in den Alpen und die Nummer 29 in Europa. Der Säntis ist zudem der Kantonshöhepunkt von AI und AR; er ist somit der einzige gemeinsame Gipfel den sich zwei Kantone als ihr höchster Punkt teilen.
Die exponierte Lage des Säntis sorgt zudem für extreme Wetterbedingungen, welche sonst nur im Hochgebirge üblich sind. So wurde zum Beispiel im April 1999 unterhalb des Gipfels im nördlichen Schneefeld des Bergs die rekordverdächtige Schneehöhe von 8,16m gemessen. Die mittlere Temperatur beträgt −1,9°C, der Niederschlag 2487mm im Jahr.
Der Name Säntis ist seit dem 9. Jahrhundert schriftlich bezeugt. Abgeleitet ist er vom früh-rätoromanischen Eigennamen Sambatinus (der am Samstag Geborene), womit zunächst wohl eine am Berghang gelegene Alp bezeichnet wurde. Später wurde der Name auf den Gipfel übertragen und als Semptis oder Sämptis eingedeutscht. Der Säntis war in der Helvetischen Republik (1798 bis 1803) der Namensgeber des Kantons Säntis. 1846 wurde erstmals ein Gasthaus auf dem Säntisgipfel errichtet und 1882 eine Wetterstation eingerichtet. Diese musste das ganze Jahr durch einen Wetterwart bedient werden, welcher aufgrund der extremen Wetterbedingungen den ganzen Winter mit Vorräten ausgerüstet alleine dort oben verbringen musste.
Auf dem Gipfel des Säntis befindet sich ein 123,55m hoher Rundfunk- und Fernsehturm aus Stahlbeton, der im November 1997 von der Swisscom in Betrieb genommen wurde. Der vorherige Sendeturm aus dem Jahr 1955 musste auf Grund der extremen Wetterverhältnisse mehrmals umgebaut und saniert werden. Die Antenne des neuen Sendeturms ist von glasfaserverstärktem Kunststoff umhüllt und kann beheizt werden, um herabfallendes Eis auf die darunterliegende Besucherterrasse zu verhindern.
Durch die exponierte, nördlich vorgelagerte Lage des Alpsteins, ist der Berg eine von weither sichtbare Landmarke. So gibt es auch im Schwarzwald Häuser mit dem Namen Säntisblick. Bei idealen Bedingungen ist der Säntis sogar vom Stuttgarter Fernsehturm (170km Luftlinie) aus sichtbar. Vom Säntisgipfel aus kann man in sechs verschiedene Länder sehen: Schweiz, Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Frankreich und Italien. Der Berg ist touristisch gut erschlossen: Sein Gipfel ist per Luftseilbahn von der Schwägalp, durch Wanderwege von dort, von Wasserauen, Wildhaus, Unterwasser oder über andere Routen erreichbar.
Die erste Luftseilbahn von der Schwägalp auf den Säntis wurde 1933 bis 1935 erstellt. Zuvor waren mehrere Projekte, den Säntis von Wasserauen oder Unterwasser aus mit einer Zahnradbahn zu erschliessen, gescheitert. Im Jahre 1960 wurden die Kabinen der Seilbahn durch grössere Kabinen ersetzt und zwischen 1968 und 1976 wurde die Seilbahn auf den Säntis dann komplett neu gebaut. Im Jahr 2000 wurden neue Seilbahnkabinen angeschafft. Die Luftseilbahn, von der Schwägalp zum Säntis, gehört zu den bestfrequentierten Bergbahnen der Schweiz. Sie hat eine Länge von 2307m und überwindet einen Höhenunterschied von 1123m.
Die Aussicht vom Säntisgipfel ist, dank seiner einmaligen Lage, überwältigend:
381 Gipfel, davon 301 über 2000m, 13 über 3000m und keine über 4000m, sind von diesem Punkt aus erkennbar, voraus gesetzt, dass die Sichtweite mindestens 50 km beträgt. Ist die Sichtweite nur 25 km, so sind nur noch 108 Gipfel, davon 75 über 2000m, keine über 3000m und keine über 4000m, erkennbar. Aber ist die Sichtweite 75 km, sind 606 Gipfel, davon 496 über 2000m, 62 über 3000m und keine über 4000m, erkennbar. Bei maximaler Sichtweite sind sogar 844 Gipfel, davon 707 über 2000m, 192 über 3000m und 6 über 4000m, erkennbar! (Quelle: www.gipfelderschweiz.ch)