Nordwand - Route Drexel-Schulze-Welzenbach mit direkter Variante im mittleren Drittel 01.07.1999
Routenbeschreibung
Nesthorn (3821m)
Nordwand - Route Drexel-Schulze-Welzenbach mit direkter Variante im mittleren Drittel
Routenbeschreibung (Albrecht Gauss) aufgrund einer Begehung mit W. Gförer mit einer Direktvariante im mittleren Drittel am 01.07.1999
Zustieg
Von der Oberaletschhütte (2639 m) über den gesicherten Weg nach N hinab auf die Moränen des Oberaletschgletschers (2480 m), dann nach WSW abschwenken und bis auf ca. 2410 m hinab. Unter dem Unteren Torberg südlich hindurch und in Richtung W auf den Beichgletscher und zum Einstieg bei ca. 2900 m aufwärts (cave: tückische Spalten im östlichen Gletscherbereich ab 2780 m).
Route Drexel-Schulze-Welzenbach mit direkter Variante im mittleren Drittel (s. Foto):
Rechts (W) des großen Eisabbruchs im unteren Wanddrittel ziemlich direkt über die 1. Randkluft, dann oberhalb dieses Abbruchs über den Hängegletscher aufwärts und über eine 2. Randkluft hinweg. Weiter gerade aufwärts in Richtung einer Eiszunge, über die man in ein Eiscouloir gelangt, das in das rechte (westliche) Ende des Quergangs der Route der Erstbegeher mündet (s. Routenskizze auf dem Foto). Durch dieses Couloir hinauf (Stellen 65°, rezidivierend blanke Passagen, z. T. auch sehr dünne Firn-, Eisauflage auf plattigem Fels). Am Ende des Couloirs zwar steiler, aber bei Firn relativ einfacher Quergang nach rechts auf die oberste Eisflanke. Über diese Eisflanke die letzten 350 Höhenmeter (Hm) gerade hinauf und über eine Wechte (60°) auf den NW-Grat. Über diesen noch wenige Hm zum Gipfel.
Am 01.07.1999 knappe 5 h für die Wand inkl. kurzer Pausen; seilfrei auch für Amateure möglich, sehr begünstigt durch beste Verhältnisse nach "Lawinenwinter 1999".
Höhenunterschied: Oberaletschhütte – Gipfel: 1400 m
Wandhöhe: 900 m
Im Frühjahr mit ohnehin in der Regel besseren Verhältnissen ist mit Skieinsatz der Zustieg deutlich angenehmer.
Abstieg
Über den W-Grat zum P. 3717 m und weiter ins Gredetschjoch (3502 m). Von dort nach NW auf ca. 3500 m Höhe in Richtung Breithorn-NW-Grat bis westlich oberhalb der Felsinsel P. 3293 m queren. Dann Abstieg nach O in der breiten Gletscherrinne zwischen der Felsinsel P. 3293 m und der nördlich davon gelegenen Felsinsel auf den unteren Teil des Beichgletschers. Je nach Verhältnissen und Spaltenproblematik kann auch südöstlich davon in der Gletscherrinne zwischen der Felsinsel P. 3293 m und der Felsinsel P. 3205 m oder evtl. auch in den weiter östlich gelegenen Rinnen abgestiegen werden (s. Routenskizze in map.geo.admin.ch).
Hinweis: Die Schwierigkeiten sind insbesondere auch bei dieser Eiswand sehr stark von den Verhältnissen abhängig. Bei der Begehung am 1. Juli 1999 waren die Verhältnisse wie beschrieben perfekt. Der plattige Quergang in Wandmitte der Route der Erstbegeher wird z. T. mit V bzw. 5c bewertet. Beim Versuch einer Solobegehung der Nordwand am 31.Mai 1997 fand sich schon auf ca. 3300 m nur noch eine ca. 3 cm dünne Eisauflage auf plattigem Fels mit fraglicher Sicherungsmöglichkeit, was mit dem zusätzlichen Bruch der Eisbeilhaue beim Felskontakt das definitive Scheitern des Unterfangens besiegelte. Kurze Messerhaken (Knifeblade) und kurze Eisschrauben scheinen neben einem kleinen Friendsortiment empfehlenswert.
Hinweise zu den Routen im zentralen Teil der Nordwand
• 1. Begehung der Nordwand: Alfred Drexel, Erich Schulze, Willi Welzenbach (25. Juli 1933)
• 1. Winterbegehung: R. Karl, H. Kühn (8. Januar 1969)
• 1. Solobegehung: D. Wilkinson (August 1973)
• Begeher der Varianten im mittleren Teil: P. Bartlett, L. Griffin (1977); V. Furlan, Z. Pozgaj (1990); und andere Seilschaften (C. Haueter, P. Schwitter)
• Pfeiler in der westlichen Nordwandhälfte: Hanni Imstepf, Willi Imstepf (21. Juli 1986)
Einzeichnung der Routen und Hinweise bzgl. der Begeher im Bild unten aufgrund folgender Literatur:
• Blum C, Berner Alpen, Bd. 3, Verlag des SAC, 1994
• Grossen H, Rébuffat, G, Berner Oberland. Die 100 schönsten Touren, Carta Verlag, Pforzheim, 1982
• Munter W, Munter M, Berner Alpen, Bergverlag Rudolf Rother, München, 10 Aufl., 1995
• Roberts E, Willo Welzenbach, Carta Verlag, Pforzheim, 1981
• Senn, B, Bietschorn / Nesthorn / Aletschorn, 7. Aufl., SAC-Verlag, 2016
• Welzenbach W, Die Alpen 1935, S. 377-378
• Willo Welzenbachs Bergfahrten, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin, 1942
Zustieg
Von der Oberaletschhütte (2639 m) über den gesicherten Weg nach N hinab auf die Moränen des Oberaletschgletschers (2480 m), dann nach WSW abschwenken und bis auf ca. 2410 m hinab. Unter dem Unteren Torberg südlich hindurch und in Richtung W auf den Beichgletscher und zum Einstieg bei ca. 2900 m aufwärts (cave: tückische Spalten im östlichen Gletscherbereich ab 2780 m).
Route Drexel-Schulze-Welzenbach mit direkter Variante im mittleren Drittel (s. Foto):
Rechts (W) des großen Eisabbruchs im unteren Wanddrittel ziemlich direkt über die 1. Randkluft, dann oberhalb dieses Abbruchs über den Hängegletscher aufwärts und über eine 2. Randkluft hinweg. Weiter gerade aufwärts in Richtung einer Eiszunge, über die man in ein Eiscouloir gelangt, das in das rechte (westliche) Ende des Quergangs der Route der Erstbegeher mündet (s. Routenskizze auf dem Foto). Durch dieses Couloir hinauf (Stellen 65°, rezidivierend blanke Passagen, z. T. auch sehr dünne Firn-, Eisauflage auf plattigem Fels). Am Ende des Couloirs zwar steiler, aber bei Firn relativ einfacher Quergang nach rechts auf die oberste Eisflanke. Über diese Eisflanke die letzten 350 Höhenmeter (Hm) gerade hinauf und über eine Wechte (60°) auf den NW-Grat. Über diesen noch wenige Hm zum Gipfel.
Am 01.07.1999 knappe 5 h für die Wand inkl. kurzer Pausen; seilfrei auch für Amateure möglich, sehr begünstigt durch beste Verhältnisse nach "Lawinenwinter 1999".
Höhenunterschied: Oberaletschhütte – Gipfel: 1400 m
Wandhöhe: 900 m
Im Frühjahr mit ohnehin in der Regel besseren Verhältnissen ist mit Skieinsatz der Zustieg deutlich angenehmer.
Abstieg
Über den W-Grat zum P. 3717 m und weiter ins Gredetschjoch (3502 m). Von dort nach NW auf ca. 3500 m Höhe in Richtung Breithorn-NW-Grat bis westlich oberhalb der Felsinsel P. 3293 m queren. Dann Abstieg nach O in der breiten Gletscherrinne zwischen der Felsinsel P. 3293 m und der nördlich davon gelegenen Felsinsel auf den unteren Teil des Beichgletschers. Je nach Verhältnissen und Spaltenproblematik kann auch südöstlich davon in der Gletscherrinne zwischen der Felsinsel P. 3293 m und der Felsinsel P. 3205 m oder evtl. auch in den weiter östlich gelegenen Rinnen abgestiegen werden (s. Routenskizze in map.geo.admin.ch).
Hinweis: Die Schwierigkeiten sind insbesondere auch bei dieser Eiswand sehr stark von den Verhältnissen abhängig. Bei der Begehung am 1. Juli 1999 waren die Verhältnisse wie beschrieben perfekt. Der plattige Quergang in Wandmitte der Route der Erstbegeher wird z. T. mit V bzw. 5c bewertet. Beim Versuch einer Solobegehung der Nordwand am 31.Mai 1997 fand sich schon auf ca. 3300 m nur noch eine ca. 3 cm dünne Eisauflage auf plattigem Fels mit fraglicher Sicherungsmöglichkeit, was mit dem zusätzlichen Bruch der Eisbeilhaue beim Felskontakt das definitive Scheitern des Unterfangens besiegelte. Kurze Messerhaken (Knifeblade) und kurze Eisschrauben scheinen neben einem kleinen Friendsortiment empfehlenswert.
Hinweise zu den Routen im zentralen Teil der Nordwand
• 1. Begehung der Nordwand: Alfred Drexel, Erich Schulze, Willi Welzenbach (25. Juli 1933)
• 1. Winterbegehung: R. Karl, H. Kühn (8. Januar 1969)
• 1. Solobegehung: D. Wilkinson (August 1973)
• Begeher der Varianten im mittleren Teil: P. Bartlett, L. Griffin (1977); V. Furlan, Z. Pozgaj (1990); und andere Seilschaften (C. Haueter, P. Schwitter)
• Pfeiler in der westlichen Nordwandhälfte: Hanni Imstepf, Willi Imstepf (21. Juli 1986)
Einzeichnung der Routen und Hinweise bzgl. der Begeher im Bild unten aufgrund folgender Literatur:
• Blum C, Berner Alpen, Bd. 3, Verlag des SAC, 1994
• Grossen H, Rébuffat, G, Berner Oberland. Die 100 schönsten Touren, Carta Verlag, Pforzheim, 1982
• Munter W, Munter M, Berner Alpen, Bergverlag Rudolf Rother, München, 10 Aufl., 1995
• Roberts E, Willo Welzenbach, Carta Verlag, Pforzheim, 1981
• Senn, B, Bietschorn / Nesthorn / Aletschorn, 7. Aufl., SAC-Verlag, 2016
• Welzenbach W, Die Alpen 1935, S. 377-378
• Willo Welzenbachs Bergfahrten, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin, 1942
Steigeisen, 2 Eisbeile, ca. 6 Eisschrauben, kurze Messerhaken, Friends
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