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Routenbeschreibung
Grosser Mythen (1899m)

SO-Wand (am Geisstock)

Die Route ist in einer tollen Wand, bietet spektakuläre Aussicht und ist historisch superspannend. Zudem gibts in den oberen Längen richtig guten Fels mit spannenden Passagen. Die Absicherung ist passabel, die Linie wurde vor einiger Zeit begradigt und vernünftig (nicht plaisir) mit Bh ausgestattet. Die Stände sind sehr gut, 3-4 weiter Bh (golden) runden das ganze ab (zusammen mit vielen alten Nh). An den schweren Stellen ist das schon sehr gut und man kann sich kaum verletzten. In den leichteren Passagen sollte man sicher steigen, und/oder hin und wieder noch einen Keil oder Cam dazusetzen. Auf der negativeren Seite sollte man erwähnen, dass die Route etwas inhomogen ist und dass die untere Hälfte sehr botanisch ist. Es ist in der Regel nicht brüchig, aber man muss schon hin und wieder einfach auf die feuchte Erde treten und bekommt schmierige Sohlen.
Es gibt eine ausgezeichnete Beschreibung im Blog von Marcel Dettling (topo hier angefügt – ist hoffentlich OK). Vermutlich ist die Route genussvoller im Frühjahr, wenn die Pflanzen noch nicht raus sind (wobei die Feuerlilien in der Wand schon sehr hübsch waren), oder später im Herbst, wenn das Kraut wieder verschwindet.
Hier nur ein paar wenige Details:
SL2: ziemlich anspruchsvolle Platten. Tiptop Fels (bis auf die viele Botanik dazwischen. Crux ist sehr gut gesichert, aber um den entscheidenden Haken frei zu clippen muss man schon mal sehr ordentlich stehen. SL3: Mitte ist gut. Ende ist unangenehm. SL4: Querung bis zum alten Stand ist einfach (tief bleiben). Der alte Stand besteht aus zwei uralt-Haken in einer grasigen Rinne. Trotzdem einhängen, denn darüber kommen 3 unangenehme Meter. Danach sieht es steil und splittrig aus, löst sich aber sehr gut (nach R) und in ordentlichem Fels.
SL5 (30 m, 6b). Wirklich gut. Das goldene Herz der Tour. Eine sehr steile Rissverschneidung mit ganz interessanten Moves. Durchgehend guter Fels.
SL6: fotogen mit Adlerspitzli und See hinten. Nach der Rampe kommen 3 m steil nach oben, die echt tricky sind. Guter Fels. SL7: die ersten 25 m top Kletterei; nicht trivial. Dann leichter, am Schluss durch die Bäume zum Stand hochrampfen. Am Stand ist es kühl, wirklich tief drin im Berg.
SL8: Megagruselig sieht das aus, wenn man nicht die Pausetouren aus den 30ern liebt: überhängender nasser Riss. Unter dem Wulst ein paar schmierige Klemmblöcke und ein verfaulter Baum... Wer Abenteuer sucht ist hier richtig, zumal der erste Bh in 6-7 m Höhe blinkt und ein anderer Haken nicht sichtbar ist. Aber nicht abschrecken lassen, das stellte sich als Superlänge heraus. Man steigt das unten bis zum Bh relativ sicher und kontrolliert als Spreizkamin. In den Dolomiten wäre das bestenfalls 4c. An dem Baumskelett kommt man auch mit Rucksack vorbei und am untersten Klemmblock kann man gut einen mittleren Cam unterbringen. Dann kommt mal ein richtiger Hinkelstein (Henkel für Hand und Tritt um draufzustehen und dann kann man schon den nächsten Bh links oben in der Wand (sieht man vorher nicht) einhängen. Ab da dann dichte Folge von modernen und alten Bh. Der Wulst wird überraschen einfach an einer Superschwarte nach links überwunden, und dann gibt es immer in der linken Wand scharfe Trittchen und in der rechten Wand schräge Absätze um die Verschneidung zu steigen. Stand dann in einer Art „Höhle“ an einen Bh in der Decke und zwei Nh und am Boden gibt’s noch einen Nh. SL9: ums Eck und hoch. Im wald dann zu einem Baum und gegen die Ameisen kämpfen...

Wer Abseilen will muss an der Wandkante entlang ca. 20-30 m nach O gehen (kette an einem Block, die eher nach O zeigt)
12 Exen, 3-4 Cams
Wie Geissstock SO-Pfeiler oder Adlerspitzli. Inzwischen ist der Weg auch mit guten roten Punkten markiert
Letzte Änderung: 06.07.2024, 22:15Alle Versionen vergleichenAufrufe: 365 mal angezeigt

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6b

180 hm

4.0 h

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