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Routenbeschreibung
Girenspitz (2253m)

Toblerone

Allgemein: Dank an die Erstbegeher/Einrichter Thomas Ammann, Jeannette Heiniger und Mirco Stalder für die schöne Tour! Für den Alpsteinkletterer ist die Tour fast zwingend. Die Linie ist so bestechend schön, Tief- und Fernblicke an einem schönen Herbsttag unvergesslich. Nach Gipfelbuch (also das aus Papier) gibt es ca. 20 Begehungen pro Jahr. Vermutlich gibt es mehr Versuche (man findet verschiedene Abseilschekel an Zwischenhaken). Die Tour ist sehr ordentlich mit guten Bh abgesichert (zusätzliches Material ist nutzlos), wenn man den Grad beherrscht und keine Angst vor etwas Gras hat. Für Alpsteinkletterer ist es damit eine Genusstour (der Fels ist praktisch durchgehend gut, rau, interessant)– aber es ist ganz sicher keine Plaisirtour: man muss die Schwierigkeiten zwingend klettern, und man muss ganz oben in sehr steilem, grasigem Fels 5 m vom Haken wegklettern. Wer gerade mal in der Kletterhalle 6a klettert wird vermutlich nicht glücklich werden (oder das Abenteuer seines Lebens haben..).

Anmerkung 1: die meisten sehen den Berg von rechts und dadurch sehen die Topos stark verzerrt aus, wie wenn die Route stark von L nach R läuft. In der Wand geht es aber eher immer gerade nach oben (vom Neigungswinkel her. Daher sind manche SL, die im Topo nach R gehen eigentlich Strecken, die eher nach L oben gehen.
Anmerkung 2: Man kann die ersten 6 SL der Originaltour komplett im Fels gehen, ohne je auf Gras zu treten. Dabei ist der Fels eigentlich durchgehend solide und vergnüglich, direkt vom Einstieg weg. Es mag etwas erzwungen sein, macht aber Spass. Man kann das gut ohne Seil, aber mit Kletterschuhen gehen. In dem Fall empfiehlt es sich aber in SL3 die letzten 15 m zu sichern.
Alternativ kann man recht einfach und unproblematisch mit Zustiegsschuhen seilfrei "hochwandern", vor allem, wenn man etwas im Zickzack über Grasbänder die Steilaufschwünge umgeht, und oben in den Platten die leichtesten Rampen und Linien nimmt.


Routenbeschreibung:
Einstieg bei ebenem Plätzchen am Fuss der großen zentralen Rinne durch die Wand, bei einer Sanduhr (alte Schlingen).
SL1: volle 50 m, 1 Bh an einer schönen rauen Platte leicht L. Stand an geschlossener Felskuppe L der Rinne, vor Abflachung.
SL2: am Schluss steilt sich die Rinne zu einem V-förmigen Einschnitt auf. Man klettert etwas R vom Einschnitt (letzte 5 m steil. Stand ist genau in der R Seite des Einschnitts.
SL3: Erst einfach in dunklem Sandstein, dann kommt ein steiler Felsriegel (mit klarem 15 m breitem Dach R der Route). Man kann das im Gras R weiträumig umgehen. Tatsächliche Route: jetzt anseilen, 4 m über die einfache Wandstufe gerade hoch (noch die Sandsteinschicht) auf klares Band. Darüber ist dann in festem kleingriffigen Kalk 2,5 m höher ein Bh (sieht etwas gewagt aus anzuklettern, es gibt aber guten Griff zum clippen). Dann kommt 4 m weiter oben ein kleines Dachl, unter dem ein großer Untergriff ist. Man richtet sich an dem Untergriff auf (5+) und clippt den Bh direkt über der Dachlkante, dann 5 m weiter zum Stand leicht R (dort kann man Seil wieder wegmachen), bis SL7. (Achtung, im Topo sind für die SL 3 Bh eingezeichnet, es gibt aber eher nur die beschriebenen 2).
SL4: 50 m relativ leicht nach oben. Stand ist ca. 5 m unterhalb des großen Bands, leicht L.
SL5: Aufs Band hoch zu großem frei liegendem flachen Felsblock (guter Orientierungspunkt auch für Abstieg), daran vorbei und links haltend zu Stand.
SL6: eine schräg nach L führende Rinne entlang und über die Platten leicht L hoch zu bequemem Band am Beginn der Schwierigkeiten. Achtung etwas weiter L verläuft eine super-deutliche Verschneidung (im Topo nicht vermerkt). Das ist der beste Orientierungspunkt: die nächste SL verläuft in der Platte R der Verschneidung.
SL7 (30 m, 5c): Über die Platte nach oben (erst weite Hakenabstände, aber leicht; oben Bh immer dichter, dafür steiler..). Stand am Fuss der Verschneidung mit der Schieferschicht.
SL8 (25 m, 6a): Die Verschneidung hoch. Unten eher technisch, um nicht zu sehr an der Schieferschicht zu ziehen. Letzte Meter dann eher athletisch Piazen.
SL9 (42 m, 5b): dem klaren Zackenriss entlang nach oben und dann 3 m R zu Bh. Die Crux ist über diesen Bh hinweg. Direkte Linie hart 6a, alternativ leicht nach R und dann über eine grasige Rampe wieder nach L. Dann leicht L haltend steil und grasig (leichter) nach oben.
SL10 (47 m, 4c). Steil und leicht brüchig nach leicht L oben auf Bh zu. Dort erste crux, dann wieder steil nach oben zum nächsten Aufschwung. Nochmal streng 4c, und Ausstieg am Grat. Dort (anders als im Topo) immer dem Grat entlang sehr einfach 20 m nach oben zu klarem Stand 5 m unter dem Gipfel. Von dort sehr einfach zum Gipfel.

Abstieg 1: harmonische Rundtour durch Abstieg über O-Grat (T5/T6). Sieht nicht sooo schlecht aus (Steilgras, Fels nicht brüchig), aber keine eigene Erfahrung... Vorteil wäre zudem, dass man Nachfolgern beim Abseilen keine Steine entgegenschickt...

Abstieg 2: Abseilen über die Aufstiegsroute. Läuft erstaunlich glatt und entspannt. SL7+8 können mit 50 m Seil in einem Rutsch genommen werden (die fehlenden 2 m kann man ungefährlich und unschwierig zum Band absteigen).
Mit Bohrhaken gesichert. Friends und Keile nicht nützlich
Von Wildhaus hoch zur Chreialp und von dort links ansteigen zu einer Rinne, die den ganzen Vorbau durchzieht. Einstieg bei einer Sanduhr.
Routen-Bilder
Letzte Änderung: 22.09.2024, 20:40Alle Versionen vergleichenAufrufe: 16991 mal angezeigt

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