Krone (3188m)16.11.2024
Verhältnisse vom 21.04.2019
Piz Buin Grond (3312m): Von der Chamanna Tuoi
Beste Verhältnisse!
Guter Trittschnee auf dem Weg zum Gipfel!
Der Piz Buin ist der höchste Gipfel Vorarlbergs. Für mich war das der 3. Gipfel der Seven Summits von Österreich.
Nachdem mein Versuch im März von der Wiesbadener Hütte her wegen starkem Schneefall nicht erfolgreich war, versuchte ich über Ostern 2019 nochmals, den Gipfel zu erreichen.
Schon Anfang der Woche stand fest, dass das Wetter über Ostern schön und stabil sein wird. Ich wollte kurzfristig auf der Wiesbadener Hütte reservieren, aber die war komplett ausgebucht. Auch von der Tuoi Hütte erhielt ich dieselbe Auskunft, mit dem Verweis auf die Silvrettahütte, die noch freie Plätze hatte.
Über die Bergsportschule Grischa fand ich Florian Möhl als Bergführer, der nicht nur Zeit und Lust hatte, mich auf den Piz Buin zu führen, sondern auch noch so gute Beziehungen zum Hüttenwart der Tuoi Hütte, Christian Wittwer hatte, dass ich auch noch einen Schlafplatz erhielt.
Am Samstag trafen wir uns in Landquart am Bahnhof und fuhren via Vereina Autoverlad ins Unterengadin bis Guarda.
Auf dem Parkplatz vor dem Dorf schnallten wir die Ski auf den Rucksack und trugen sie eine halbe Stunden über Wiesen und Waldwege, bis wir auf den ersten Schnee trafen. Endlich hatten wir die Skier an den Schuhen und nicht mehr am Rucksack und konnten so mit weniger Gewicht den Weg zur Tuoi Hütte fortsetzen. Der Zustieg ist so flach, dass ich nie die Steighilfe verwenden musste.
Nach 2 ½ Stunden erreichten wir die Hütte, wo wir von Christian sehr freundlich empfangen wurden.
Auf der Terrasse hatten sich schon zahlreiche Tourengeher eingefunden und die Ski, Steigfelle und Schuhe waren zum Trocknen in der Sonne aufgestellt.
Beim Abendessen war jeder Platz in der Hütte besetzt und dementsprechend laut und heiss es war es. Ich ging wieder als erste ins Bett (Massenlager) und schlief sofort ein. Auch in der Nacht liess ich mich von den Schnarchern nicht stören.
Frühstück gabs ums 6 Uhr und um 6:30 waren wir schon zum Bach an der tiefsten Stelle des Tals abgefahren und hatten unsere Steigfelle aufgeklebt.
Nun ging es von Null auf Hundert, in Serpentinen einen steilen Hang hinauf, wobei die Harscheisen sehr nützlich waren. Auf der Kante bei 2680m wurde das Gelände flacher, bis zum kleinen Gletscher Plan Rai, der im Winter gar nicht als Gletscher wahrgenommen wird.
Nach der nächsten Kante kamen wir in den Kessel des Gletschers La Cudera, von dem wir nach Nordosten zum Sattel Fuorcla dal Cunfin auf 3‘040 m aufstiegen. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Grossen Piz Buin.
Wir zogen die Harscheisen und Steigfelle aus und fuhren ein paar Meter ab auf den Ochsentalgletscher, wo wir auf die Aufstiegsspur von der Wiesbadener Hütte her trafen und stiegen die letzten Meter bis zur Buinlücke auf 3‘052 auf.
Hier schnallten wir die Steigeisen an, mein Bergführer nahm mich ans kurze Seil und wir machten uns auf den Aufstieg zum Gipfel. Die Spur war gut ausgetreten, aber sehr steil angelegt. Ich liess mir nichts anmerken und stapfte tapfer hinter Flo her. Bald kündigte er mir die Schlüsselstelle, eine schwierige Stelle über Felsen an, die sich aber (für uns) als nicht schwierig erwies, da man grossteils im Schnee ging und der Fels sehr gute Griffe bot. Oberhalb dieser Steilstelle war es nur noch eine Wanderung in Serpentinen bis zum Gipfel, den wir um 10:25 erreichten.
Hier musste man sich anstellen, um ein Foto auf dem Gipfelgrat machen zu können. Nachdem wir lange genug gewartet hatten, konnte ich sogar das Gipfelkreuz ohne Bergsteiger fotografieren.
Beim Abstieg ging ich voraus, der Weg war gut begehbar und hatte schöne Trampelpfade. Teilweise sogar zweispurig, so dass man gut dem Gegenverkehr ausweichen konnte. Nur bei der „Schlüsselstelle“ gab es einen Stau, weil ein Deutscher Bergführer mit einer viel zu grossen und ungeübten Gruppe den Weg blockierte. Als diese samt ihrem Seilsalat endlich vorbei waren, liess uns ein junges Pärchen, das sich auch sichern musste, beim Abstieg den Vortritt und wir erreichten in wenigen Minuten wieder das Skidepot, wo wir uns eine erste Pause zum Essen gönnten.
Danach fuhren wir direkt von der Buinlücke (der Sattel zwischen dem Kleinen und dem Grossen Piz Buin) durch das steile Couloir hinunter. Die erste „Stelle“ schaffte ich alleine, aber für die zweite „Stelle“ legte mir Flo ein Fixseil, welches ich dankbar in Anspruch nahm. Als das Seil zu Ende war, war das Gelände noch immer sehr steil, aber es gelang mir, anstatt nur abzurutschen, Bogen zu fahren. Der Schnee war sehr weich und weiter unten, als es nicht mehr so extrem steil war, konnten wir wunderbare Schwünge machen. So waren wir im Nu wieder zurück bei der Tuoi Hütte, wo wir noch eine kurze Rast machen und anschliessend bequem ins Tal fuhren. Der Schnee war inzwischen noch mehr geschmolzen und wir mussten die Ski ein Stück weiter tragen.
Zum Abschluss zeigte mir Flo noch das Dorf Guarda, das aus wunderschönen altern Bünder Steinhäusern besteht, ohne eine einzige Bausünde. Absolut sehenswert!
Guter Trittschnee auf dem Weg zum Gipfel!
Der Piz Buin ist der höchste Gipfel Vorarlbergs. Für mich war das der 3. Gipfel der Seven Summits von Österreich.
Nachdem mein Versuch im März von der Wiesbadener Hütte her wegen starkem Schneefall nicht erfolgreich war, versuchte ich über Ostern 2019 nochmals, den Gipfel zu erreichen.
Schon Anfang der Woche stand fest, dass das Wetter über Ostern schön und stabil sein wird. Ich wollte kurzfristig auf der Wiesbadener Hütte reservieren, aber die war komplett ausgebucht. Auch von der Tuoi Hütte erhielt ich dieselbe Auskunft, mit dem Verweis auf die Silvrettahütte, die noch freie Plätze hatte.
Über die Bergsportschule Grischa fand ich Florian Möhl als Bergführer, der nicht nur Zeit und Lust hatte, mich auf den Piz Buin zu führen, sondern auch noch so gute Beziehungen zum Hüttenwart der Tuoi Hütte, Christian Wittwer hatte, dass ich auch noch einen Schlafplatz erhielt.
Am Samstag trafen wir uns in Landquart am Bahnhof und fuhren via Vereina Autoverlad ins Unterengadin bis Guarda.
Auf dem Parkplatz vor dem Dorf schnallten wir die Ski auf den Rucksack und trugen sie eine halbe Stunden über Wiesen und Waldwege, bis wir auf den ersten Schnee trafen. Endlich hatten wir die Skier an den Schuhen und nicht mehr am Rucksack und konnten so mit weniger Gewicht den Weg zur Tuoi Hütte fortsetzen. Der Zustieg ist so flach, dass ich nie die Steighilfe verwenden musste.
Nach 2 ½ Stunden erreichten wir die Hütte, wo wir von Christian sehr freundlich empfangen wurden.
Auf der Terrasse hatten sich schon zahlreiche Tourengeher eingefunden und die Ski, Steigfelle und Schuhe waren zum Trocknen in der Sonne aufgestellt.
Beim Abendessen war jeder Platz in der Hütte besetzt und dementsprechend laut und heiss es war es. Ich ging wieder als erste ins Bett (Massenlager) und schlief sofort ein. Auch in der Nacht liess ich mich von den Schnarchern nicht stören.
Frühstück gabs ums 6 Uhr und um 6:30 waren wir schon zum Bach an der tiefsten Stelle des Tals abgefahren und hatten unsere Steigfelle aufgeklebt.
Nun ging es von Null auf Hundert, in Serpentinen einen steilen Hang hinauf, wobei die Harscheisen sehr nützlich waren. Auf der Kante bei 2680m wurde das Gelände flacher, bis zum kleinen Gletscher Plan Rai, der im Winter gar nicht als Gletscher wahrgenommen wird.
Nach der nächsten Kante kamen wir in den Kessel des Gletschers La Cudera, von dem wir nach Nordosten zum Sattel Fuorcla dal Cunfin auf 3‘040 m aufstiegen. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Grossen Piz Buin.
Wir zogen die Harscheisen und Steigfelle aus und fuhren ein paar Meter ab auf den Ochsentalgletscher, wo wir auf die Aufstiegsspur von der Wiesbadener Hütte her trafen und stiegen die letzten Meter bis zur Buinlücke auf 3‘052 auf.
Hier schnallten wir die Steigeisen an, mein Bergführer nahm mich ans kurze Seil und wir machten uns auf den Aufstieg zum Gipfel. Die Spur war gut ausgetreten, aber sehr steil angelegt. Ich liess mir nichts anmerken und stapfte tapfer hinter Flo her. Bald kündigte er mir die Schlüsselstelle, eine schwierige Stelle über Felsen an, die sich aber (für uns) als nicht schwierig erwies, da man grossteils im Schnee ging und der Fels sehr gute Griffe bot. Oberhalb dieser Steilstelle war es nur noch eine Wanderung in Serpentinen bis zum Gipfel, den wir um 10:25 erreichten.
Hier musste man sich anstellen, um ein Foto auf dem Gipfelgrat machen zu können. Nachdem wir lange genug gewartet hatten, konnte ich sogar das Gipfelkreuz ohne Bergsteiger fotografieren.
Beim Abstieg ging ich voraus, der Weg war gut begehbar und hatte schöne Trampelpfade. Teilweise sogar zweispurig, so dass man gut dem Gegenverkehr ausweichen konnte. Nur bei der „Schlüsselstelle“ gab es einen Stau, weil ein Deutscher Bergführer mit einer viel zu grossen und ungeübten Gruppe den Weg blockierte. Als diese samt ihrem Seilsalat endlich vorbei waren, liess uns ein junges Pärchen, das sich auch sichern musste, beim Abstieg den Vortritt und wir erreichten in wenigen Minuten wieder das Skidepot, wo wir uns eine erste Pause zum Essen gönnten.
Danach fuhren wir direkt von der Buinlücke (der Sattel zwischen dem Kleinen und dem Grossen Piz Buin) durch das steile Couloir hinunter. Die erste „Stelle“ schaffte ich alleine, aber für die zweite „Stelle“ legte mir Flo ein Fixseil, welches ich dankbar in Anspruch nahm. Als das Seil zu Ende war, war das Gelände noch immer sehr steil, aber es gelang mir, anstatt nur abzurutschen, Bogen zu fahren. Der Schnee war sehr weich und weiter unten, als es nicht mehr so extrem steil war, konnten wir wunderbare Schwünge machen. So waren wir im Nu wieder zurück bei der Tuoi Hütte, wo wir noch eine kurze Rast machen und anschliessend bequem ins Tal fuhren. Der Schnee war inzwischen noch mehr geschmolzen und wir mussten die Ski ein Stück weiter tragen.
Zum Abschluss zeigte mir Flo noch das Dorf Guarda, das aus wunderschönen altern Bünder Steinhäusern besteht, ohne eine einzige Bausünde. Absolut sehenswert!
Die Tuoi Hütte ist bis 1. Mai bewartet, der Schnee am Hüttenzustieg wird mit jedem Sonnentag weniger
Letzte Änderung: 21.04.2019, 23:22Aufrufe: 2072 mal angezeigt
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