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Verhältnisse vom 01.08.2020

Sulzfluh (2817m): Rialto 6b (6a+ obli)

Klettertour
2 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel nicht erreicht, umgekehrt auf 2450m
gut
Am Morgen Kaiserwetter aber, wie von der Meteo vorausgesagt, im Laufe des Tages aufziehende Gewitterwolken. Wir haben eigentlich gedacht, dass das Zeitfenster reicht um bis oben anzukommen. Leider kam das Gewitter früher als wir hofften/erwarteten, sodass wir, nach 13 SL, am Stand vor der 2. letzten SL, feststellen mussten, dass es zu nass war um weiter zu klettern. Wir entschieden uns dann das nicht empfohlene Abseilmanöver über die Route in Angriff zu nehmen.
Dieses Manöver war wie vorgewarnt heikel, aber die einzige Möglichkeit aus der Wand zu kommen. Positiv ist, dass sämtliche Stände perfekt zum Abseilen eingerichtet sind. Die Seillängen, die mehr oder weniger in der Falllinie runter gingen, sind eigentlich problemlos, obschon manchmal die Orientierung schwierig war, da in den einfachen SL wenig Haken stecken.
Sehr heikel haben sich die Diagonalen SL erwiesen: zum Beispiel die 13., 12. und - für uns speziell - die 3. (siehe unter Besonderes). Wir sind diagonal abgeseilt, in dem wir die Express von oben nach unten eingehängt haben.
Schliesslich sind wir ziemlich nass, aber sonst unversehrt an den Wandfuss angekommen und dann trocken bis zum Auto gelaufen (leider gab es im Alpenrösli keinen Kuchen mehr...).
Ah ja, die Verhältnisse im Aufstieg: die waren mehrheitlich sehr gut, obschon ab und zu nasse Stellen zu queren waren, was eigentlich nicht besonders störte (Wie heissen sie doch? Eben Wasserrillen ....). Die Route folgt eine interessante logische Linie und ist, alles in allem, empfehlenswert. Sie ist nicht üppig gebohrt, aber dort wo es nötig ist, stecken am richtigen Ort genügend Bohrhaken. Vielleicht ist in den einfachen SL die Orientierung nicht immer ganz einfach, aber mit ein bisschen Spürsinn geht es. Es braucht weder Friends noch Klemmkeile.
Eigentlich gut, allerdings muss man den Regen in den Augen behalten: nach ausgiebigen Niederschläge müsste man ein Paar Tage warten, bis die meisten Wasserillen trocknen. Zudem muss man das Risiko von Gewitter gut abschätzen, denn der Rückzug durch Abseilen ist zwar möglich aber zeitraubend.
Beim Einziehen des Seils der 3. SL (drittletztes Abselmanöver), hat sich in dieser Diagonale das Seil verklemmt. Nach mehrmaligen Versuch das Seil von fern zu entblockieren und nach der Feststellung, dass wieder hochklettern wegen den durch den Regen glatt gewordenen Platten, sehr riskant war, haben wir leider das Seil schneiden und den Rest des Seils (ca. 30 m) in der Route hinterlassen müssen.
Die zwei letzten Abseilmanöver haben wir mit asymmetrischem Seil gemacht, sodass wir (60 + 30)/2 = 45 m zur Verfügung hatten. Diese Länge reichte vollkommen, um die letzten 2 Längen ohne Zwischenstand zu bewältigen. Natürlich musste man nach 15 m über den Knoten abseilen (wie ging es schon? Die Technik kam sehr schnell wieder zum Vorschein ...).
Hiermit informieren wir die Klettergemeinschaft, damit beim Anschein des Seils, keine Befürchtungen aufkommen. Wir wären allerdings dankbar, wenn jemand das Seilstück entfernen könnte. Besten Dank im voraus!
Verhältnis Bilder
Letzte Änderung: 02.08.2020, 12:35Aufrufe: 2644 mal angezeigt

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Kartenmaterial

Kartenmaterial Ergänzend:

Kompass 032 Bludenz - Schruns - Klostertal, M 1:50.000; Freytag & Berndt WK 371 Bludenz - Klostertal - Brandnertal - Montafon, M 1:50.000

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