Pizzo Centrale (2999m)11.11.2024
Verhältnisse vom 16.08.2020
Chelenalphorn (3202m): Chelenalphorn Südgrat
Schneefeld im Zustieg hart und knapp noch begehbar ohne Steigeisen. Flechten auf den Felsen in der Route wegen nächtlichem Regen noch etwas rutschig. Ansonsten tiptoppe Verhältnisse.
Bleibt so
Zum Chelenalphorn Südgrat existieren nicht sehr viele Einträge und der Gipfel wird wahrscheinlich auch nur selten besucht (im modrigen Gipfelbuch haben wir einen Eintrag von 1979 entdeckt). Mangels aktueller Berichte muss man also auf die Literatur und Topos zurückgreifen, die aber leider nicht sehr informativ sind (Im Wesentlichen sind das zwei Quellen: Granit Zauber von Andy Banholzer und Toni Fullin und die Beschreibung im SAC-Tourenportal). Ich versuche deshalb hier ein paar hilfreiche Infos zu geben:
Die im Granit Zauber angegebene Zustiegszeit von der Bergseehütte zum Einstieg von 1.5h konnten wir nicht einhalten. Wir waren relativ zügig unterwegs und brauchten ca. 2h15’. Der Zustieg ist mehrheitlich Blockgelände und die Rinne zum Einstieg sehr bröselig und unangenehm. Wenn viel Schnee in der Rinne liegt, gehts sicher einfacher, dann sind aber wahrscheinlich Steigeisen angebracht, da die Sonne relativ spät in die Rinne scheint.
Die Kletterei am Grat ist sehr kurzweilig, genussvoll und in grundsätzlich solidem Fels, ein paar Schuppen etc. wollen aber trotzdem vor der Benützung geprüft werden. Die schwierige Einzelstelle nach ca. einem Drittel der Route, ist tatsächlich nicht sehr einfach, aber sehr gut mit Bohrhaken entschärft. Für die Kletterei Einstieg bis Gipfel benötigten wir rund 2h45’.
Ca. 100 m unterhalb des Gipfels verlässt man den Grat und der Weiterweg ist im Topo mit «leicht zum Gipfel» angegeben. Wir haben uns für den Schlussaufstieg eher östlich gehalten, weil dort der Fels interessanter war. Die «leichte» Passage haben wir dann für den Abstieg benutzt.
Der Abstieg durch die grosse schuttige Rinne, die von der Lücke P. 3019 hinunter läuft, sieht vom Einstieg her nicht sehr sympathisch aus, geht dann aber doch besser als gedacht, vorausgesetzt, man ist sich das Absteigen in alpinem Gelände mit viel losen Zeugs gewohnt (Abzuraten ist die Begehung der Rinne bei Regen, da einerseits die Sache rutschig wird und mit dem Regenwasser sicher auch Steine mit ins Tal befördert werden, wodurch man sich grosser Gefahr aussetzt).
Der Abstieg ist die Knacknuss der Tour. Ziel ist, in die Lücke P. 3019 zu gelangen, von wo man in besagter schuttigen Rinne absteigen kann. Die Toposkizze ist m.E. leider eher vage und nicht präzise, wie man zur Rinne gelangt.
Wir sind vom Gipfel hinunter auf die Höhe, wo man den Grat verlässt, abgestiegen (quasi in Falllinie unter dem Gipfel) und Steinmännchen folgend nach Osten gequert. Hier gilt es nicht zu tief abzusteigen. Man kommt zu einem Schlingenstand, an dem vorbei wir abgeklettert sind. Nach einer Querung unter einer Platte sind wir weiter nach Osten, bis zu einer «finalen» Rinne, die nicht gequert werden kann und verlockt darin abzusteigen. Wir sind von dort hoch auf den Südostgrat (ca. 20m), der einfach zu begehen ist. Über den Südostgrat haben wir bald den ersten Abseilstand auf dem roten Turm erreicht, bei dem ein Stahlseil um einen Block gelegt ist (ob das das im Topo erwähnte Stahlseil ist? Wir haben auf jeden Fall kein anderes entdeckt). Von da kann man zwei mal ca. 20m abseilen. Der zweite Abseilstand besteht aus zwei eingebohrten Haken und diversen Schnüren unterschiedlichen Alters und Zuständen, weshalb wir eine neue Reepschnur eingefädelt haben. Weiter unten ist ein weiterer (dritter) Schlingenstand sichtbar, den wir aber ausgelassen haben, da der Abstieg zu Fuss nach zweimaligem Abseilen gut möglich ist. Für den weiteren Abstieg, in Abstiegsrichtung nach links in Richtung der Lücke P. 3019 queren und in dieser hinab, wo und wie es grad gut geht. Wir hielten uns mehrheitlich an die rechten Begrenzungsfelsen. Der Abstieg ist wegen den vielen losen Steinen heikel und für Gruppen nicht zu empfehlen.
Auf dem Topo ist die Abseilerei zu weit unten eingezeichnet. Der angetroffene Abseilstand ist zu oberst auf dem roten Turm und nicht unterhalb des Gipfels. Siehe dazu die beiden Bilder (Foto und editierte Toposkizze).
Im Beschrieb aus dem SAC-Tourenportal steht, dass für den Abstieg vom Gipfel in die Lücke P. 3019 auch der Südostgrat benutzt werden kann. Wir sind erst für die letzten paar Meter nach dem Aufstieg aus der finalen Rinne, auf dem Südostgrat entlang bis zum Abseilstand. Der Grat war in diesem Abschnitt sehr einfach zu begehen. Ich kann keine Auskunft über den gesamten Grat geben. Falls es aber so wie im SAC-Tourenportal beschrieben ist, dass der Südostgrat begangen werden kann, dann wäre diese Variante dem anderen beschriebenen Weg (mit Abstieg vom Gipfel in Falllinie, Querung nach Osten und Aufstieg auf den Grat bis zum Abseilstand) vorzuziehen, da einfacher zu finden und objektiv weniger gefährlich.
Für den Abstieg vom Gipfel bis hinunter auf das Blockfeld nach der grossen Rinne brauchten wir mit ein bisschen Suchen, rund 3h.
Zusammengefasst: Die Tour bietet schöne, aber relativ kurze Kletterei am Südgrat. Für den Abstieg muss der «rote Turm» angepeilt werden, von dessen Gipfel man zwei mal abseilt. Der Abstieg durch die Rinne ist relativ heikel und nur für Geübte und sicher nicht für Gruppen.
Die im Granit Zauber angegebene Zustiegszeit von der Bergseehütte zum Einstieg von 1.5h konnten wir nicht einhalten. Wir waren relativ zügig unterwegs und brauchten ca. 2h15’. Der Zustieg ist mehrheitlich Blockgelände und die Rinne zum Einstieg sehr bröselig und unangenehm. Wenn viel Schnee in der Rinne liegt, gehts sicher einfacher, dann sind aber wahrscheinlich Steigeisen angebracht, da die Sonne relativ spät in die Rinne scheint.
Die Kletterei am Grat ist sehr kurzweilig, genussvoll und in grundsätzlich solidem Fels, ein paar Schuppen etc. wollen aber trotzdem vor der Benützung geprüft werden. Die schwierige Einzelstelle nach ca. einem Drittel der Route, ist tatsächlich nicht sehr einfach, aber sehr gut mit Bohrhaken entschärft. Für die Kletterei Einstieg bis Gipfel benötigten wir rund 2h45’.
Ca. 100 m unterhalb des Gipfels verlässt man den Grat und der Weiterweg ist im Topo mit «leicht zum Gipfel» angegeben. Wir haben uns für den Schlussaufstieg eher östlich gehalten, weil dort der Fels interessanter war. Die «leichte» Passage haben wir dann für den Abstieg benutzt.
Der Abstieg durch die grosse schuttige Rinne, die von der Lücke P. 3019 hinunter läuft, sieht vom Einstieg her nicht sehr sympathisch aus, geht dann aber doch besser als gedacht, vorausgesetzt, man ist sich das Absteigen in alpinem Gelände mit viel losen Zeugs gewohnt (Abzuraten ist die Begehung der Rinne bei Regen, da einerseits die Sache rutschig wird und mit dem Regenwasser sicher auch Steine mit ins Tal befördert werden, wodurch man sich grosser Gefahr aussetzt).
Der Abstieg ist die Knacknuss der Tour. Ziel ist, in die Lücke P. 3019 zu gelangen, von wo man in besagter schuttigen Rinne absteigen kann. Die Toposkizze ist m.E. leider eher vage und nicht präzise, wie man zur Rinne gelangt.
Wir sind vom Gipfel hinunter auf die Höhe, wo man den Grat verlässt, abgestiegen (quasi in Falllinie unter dem Gipfel) und Steinmännchen folgend nach Osten gequert. Hier gilt es nicht zu tief abzusteigen. Man kommt zu einem Schlingenstand, an dem vorbei wir abgeklettert sind. Nach einer Querung unter einer Platte sind wir weiter nach Osten, bis zu einer «finalen» Rinne, die nicht gequert werden kann und verlockt darin abzusteigen. Wir sind von dort hoch auf den Südostgrat (ca. 20m), der einfach zu begehen ist. Über den Südostgrat haben wir bald den ersten Abseilstand auf dem roten Turm erreicht, bei dem ein Stahlseil um einen Block gelegt ist (ob das das im Topo erwähnte Stahlseil ist? Wir haben auf jeden Fall kein anderes entdeckt). Von da kann man zwei mal ca. 20m abseilen. Der zweite Abseilstand besteht aus zwei eingebohrten Haken und diversen Schnüren unterschiedlichen Alters und Zuständen, weshalb wir eine neue Reepschnur eingefädelt haben. Weiter unten ist ein weiterer (dritter) Schlingenstand sichtbar, den wir aber ausgelassen haben, da der Abstieg zu Fuss nach zweimaligem Abseilen gut möglich ist. Für den weiteren Abstieg, in Abstiegsrichtung nach links in Richtung der Lücke P. 3019 queren und in dieser hinab, wo und wie es grad gut geht. Wir hielten uns mehrheitlich an die rechten Begrenzungsfelsen. Der Abstieg ist wegen den vielen losen Steinen heikel und für Gruppen nicht zu empfehlen.
Auf dem Topo ist die Abseilerei zu weit unten eingezeichnet. Der angetroffene Abseilstand ist zu oberst auf dem roten Turm und nicht unterhalb des Gipfels. Siehe dazu die beiden Bilder (Foto und editierte Toposkizze).
Im Beschrieb aus dem SAC-Tourenportal steht, dass für den Abstieg vom Gipfel in die Lücke P. 3019 auch der Südostgrat benutzt werden kann. Wir sind erst für die letzten paar Meter nach dem Aufstieg aus der finalen Rinne, auf dem Südostgrat entlang bis zum Abseilstand. Der Grat war in diesem Abschnitt sehr einfach zu begehen. Ich kann keine Auskunft über den gesamten Grat geben. Falls es aber so wie im SAC-Tourenportal beschrieben ist, dass der Südostgrat begangen werden kann, dann wäre diese Variante dem anderen beschriebenen Weg (mit Abstieg vom Gipfel in Falllinie, Querung nach Osten und Aufstieg auf den Grat bis zum Abseilstand) vorzuziehen, da einfacher zu finden und objektiv weniger gefährlich.
Für den Abstieg vom Gipfel bis hinunter auf das Blockfeld nach der grossen Rinne brauchten wir mit ein bisschen Suchen, rund 3h.
Zusammengefasst: Die Tour bietet schöne, aber relativ kurze Kletterei am Südgrat. Für den Abstieg muss der «rote Turm» angepeilt werden, von dessen Gipfel man zwei mal abseilt. Der Abstieg durch die Rinne ist relativ heikel und nur für Geübte und sicher nicht für Gruppen.
Letzte Änderung: 17.08.2020, 23:29Aufrufe: 4170 mal angezeigt
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