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Verhältnisse vom 09.08.2020

Mönch (4107m): Südwestgrat

Hochtour
4 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Hart
Die Tour über den Westgrat war ein Test für meine Tochter, ob sie für das Matterhorn tauglich ist. Die Bergschule Grindelwaldsports verliess sich nicht auf meine Erklärungen, sondern wollte sich ein Bild von ihrem Können machen.

Um uns an die Höhe zu gewöhnen fuhren wir schon am Samstag auf das Jungfraujoch und übernachteten in der Mönchsjochhütte. Am Morgen frühstückten wir gemütlich und gingen zum Jungfraujoch zurück, wo wir um 8:40 die beiden Bergführer Nikita und Jan trafen.

Wir gingen ein kurzes Stück auf der "Ameisenstrasse" Richtung Mönch und zweigten bald nach Süden ab, wo wir ein Schneefeld überquerten. Vor dem Bergschrund nahmen uns die Bergführer ans Seil und sicherten und über die klaffende Spalte. Um 9:15 standen wir beim Einstieg zum Westgrat, wo unmittelbar die erste Schlüsselstelle, ein Couloir, erklettert werden musste. Gut gesichert war das aber kein Problem. Zügig gingen wir am Grat entlang weiter, teilweise auf einem Weg aber meistens über grobe Blöcke.

Der Blick zurück auf den Grat, die Sphinx und auf die Jungfrau war überwältigend.

Nach 1 1/2 Stunden kamen wir zu einer steilen Felswand, welche die Bergführer auch noch nicht kannten, weil hier ein Teil der alten Route ausgebrochen war.
Jan kletterte voraus und setzte mitten in der Wand eine Schlinge, mit deren Hilfe ich die Stelle gut überwinden konnte. Anschliessend ging es nochmals sehr steil um den Fels links aussen herum, das war die zweite Schlüsselstelle.

Danach mussten wir noch ein Stück über den Grat klettern und weiter oben waren steile Schneefelder zu überqueren. Jan schlug mit seinem Pickel Stufen in den Firn und so konne ich bequem aufsteigen.

Bevor wir den Gletscher auf dem Gipfelplateau betraten, befestigten wir unsere Steigeisen, nahmen den Pickel in die Hand und gingen im hart gefrorenen Firn steil aufwärts, vorbei an den überhängenden Schneewechten, die wir auch schon vom Hüttenweg aus gesehen hatten.
Um 11:48 standen wir auf dem Gipfel und freuen uns, auf den Eiger hinunterschauen zu können. Der Mönch hat 3 Grate und jeder ist schneebedeckt.

Zum Abstieg wählten wir den Normalweg, wobei der Grat im oberen Teil sehr schmal (oder spitz) ist. Zudem begegneten uns ncoh 2 weitere Seilschaften auf diesem Grat und ich war gespannt, wie Jan darauf reagieren würde. Er bat mich, einen Schritt nach rechts zu machen und 1 Meter unterhalb des Grates stehen zu bleiben. Er selbst wich nach links aus und legte das Seil am Grat auf den Boden. So waren wir beide gesichert, jeder auf einer anderen Seite des Grats und die Entgegenkommenden konnten problemlos über unser Seil steigen. Als wir der 2. Seilschaft begegneten, hatte diese schon auf die selbe Art den Weg für uns frei gemacht und wir mussten einfach nur über ihr Seil steigen.

In der steilen Flanke begegneten und noch weitere Bergsteiger, aber da war ja genung Platz, um aneinander vorbei zu kommen.

Als wir bei den Felsen ankamen, zogen wir die Steigeisen wieder aus und kletterten gemütlich hinunter. Um 13 Uhr kamen wir wieder am Fuss an, wobei wir die letzten Meter noch abgeseilt wurden.

Somit hatten wir die Prüfung fürs Matterhorn bestanden. Die Besteigung musste aber trotzdem verschoben werden, weil das Wetter zu instabil war.

Für Anna war es der erste Viertausender und sie war überwältigt von dem Gefühl am Gipfel zu stehen und die Welte und die anderen Berge von oben zu sehen.
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Letzte Änderung: 29.08.2020, 16:36Aufrufe: 1759 mal angezeigt

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