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Verhältnisse vom 10.07.2021

Jungfrau (4158m): Innere Rottalgrat

HochtourAusgezeichneter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
machbar
Pulver
Winterliche Verhältnisse an der Jungfrau. Westlich des Jungfraukamms, am Rottalgrat, rund 20cm Neuschnee auf 3500m und östlich des Kamms, auf der Normalroute, wohl gegen 50cm Neuschnee. Nach den grossen Schneefällen am Donnerstag steckte die Jungfrau freitags noch lange in den Wolken, so dass wir samstags immer noch reichlich Neuschnee vorfanden. Am Rottalgrat liegt aber ab 3500m auch unter dem Neuschnee noch immer ordentlich viel, gut verfirnter Schnee. Kalkplatten im unteren Teil des Grats zum Teil mit Wassereis - wir fanden aber immer wieder einen trockenen Streifen. Ab 3500 bewegten wir uns dann meistens im Schnee und kletterten alles mit Steigeisen. Erste Fixseilpartie zum Teil noch tief eingeschneit. Zweite Fixseilpartie nur leicht eingeschneit, aber stark vereist. Auf dem Hochfirn anstrengende Schneestapferei. Der letzte Gipfelaufschwung ist kurz blank - haben zwei Eisschrauben gesetzt. Abstieg über die Normalroute bis Rottalsattel angenehm zu gehen. Danach wird's dann noch kurz aufregend und länger anstrengend. Bäuchlings und rückwärts über den ersten senkrechten Meter des Sattels und dann nochmals 30m steil runter. Anschliessend im tiefen und weichen Schnee über den Rottalsporn und Jungfraufirn zurück zum Joch. Meistens sind wir knietief und öfters sogar hüfttief eingesunken. Die drei Skifahrer, die vor uns auf dem Gipfel waren, hatten für die heutigen Verhältnisse die passenderen Geräte dabei.
Bei der gegenwärtigen Schnee- und Wetterlage ist der Innere Rottalgrat sicher noch lange nicht schneefrei.
Der Innere Rottalgrat ist bei diesen Verhältnissen sehr anspruchsvoll. Aufgrund des Schnees und Eises muss man zum Teil vom klassischen Routenverlauf abweichen. Viele fixe Sicherungspunkte sind unter dem Schnee vergraben. Zudem ist das Gestein nicht besonders gut geeignet für mobile Sicherungen. Das Kalkgelände im untere Routenteil ist plattig und bietet kaum Strukturen für Friends, Keile oder Schlingen und der Gneiss ist oberen Teil ist oft morsch oder brüchig.
Die Zeitvorgaben haben wir daher deutlich überschritten. Von Rottalhütte bis Gipfel brauchten wir rund 8.5 Stunden.
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Letzte Änderung: 11.07.2021, 13:21Aufrufe: 4183 mal angezeigt

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