Stotzigen Firsten (2752m)21.12.2024
Verhältnisse vom 10.07.2022
Gletschhorn (3305m): Gletschhorn Südgrat
Eigentlich wollten wir an diesem Sonntag über den Guppengrat auf das Verenelisgärtli, aber aufgrund der Wolkensituation entschieden wir uns kurzfristig, statt dessen auf das Gletschhorn über dessen Südgrat zu gehen. Leider litt unter der Kurzfristigkeit die gründliche Vorbereitung, so dass wir im Zustieg und Abstieg ein paar Male nicht die optimale Route fanden. Insgesamt waren wir so ab Tiefenbach mehr als 11 Stunden unterwegs.
Zustieg: Zuerst zogen wir in Richtung des direkten Zustiegs auf den Tiefengletscher. Dieser ist jedoch nicht mehr begehbar, weswegen wir recht direkt von Südosten zu P.2714 hinaufgingen. Dort gab es zu Beginn noch Wegspuren und Steinmandlern, später nicht mehr. Von P.2714 gelangt man über die Schwemmebene problemlos zurück zur normalen Wegspur und dann auf den Gletscher (T4).
Der Gletscher ist fast komplett aper, liess sich aber im flachen Teil ohne Steigeisen begehen. Auf etwa 2.900m haben wir auf zwei weitere Seilschaften aufgeschlossen, ziehen wie diese die Steigeisen an und folgen ihnen nach kurzen Austausch zur nördlichsten Eiszunge auf knapp 3.000m. Dort ist der Übergang in den Fels allerdings schwierig, weswegen wir etwa 50m absteigen und von der mittleren Eiszunge aus durch den plattigen Fels nach oben bis zum Firnfeld unterhalb des Grates ziehen (WS/T5, Stellen II).
Grat: Nach den ersten zwei SL kletterten wir in Wechselführung von Stand zu Stand und lassen eine von zwei Seilschaften, die wir an diesem Tag antreffen, passieren. In der 4b-Seillänge empfiehlt es sich, eher links in der Verschneidung zu bleiben - die Risse ziehen einen nach rechts, aber da wird es schwieriger. Ausserdem habe ich den Stand zwischen 5. und 6. SL übersehen (er liegt rechts des Grats, ich bin direkt auf dem Grat bzw. leicht links geblieben). Besonders spektakulär fand ich die 7. und 8. SL - da gibt es eindrückliche Tiefblicke! Da wir nach der 8. SL unsere Umkehrzeit erreicht hatten, haben wir kaum 50m vor dem Gipfel entschieden, abzusteigen.
Abstieg: Zuerst queren wir vom Grat nach links zur Abstiegsroute (T5+/WS+). Sie holt zuerst nach rechts aus, und geht dann stets linkerhand, den blauen Punkten nach. Der Abstiegsroute lässt sich zur Zeit gut folgen, wir hatten keine Probleme, die Abseilstände zu finden. Das Firnfeld unter der Abseilpiste war zwar angetaut, aber unangenehm rutschig, weswegen wir die Steigeisen anlegen. Wir folgen den Wegspuren, die leicht nach links ziehen, doch irgendwann verlieren diese sich. Ab hier bis auf den Gletscher haben wir für knapp 200hm 1.5h benötigt - wir wollten hinüber in Richtung der Strahlerstelle, doch haben wohl nicht den optimalen Weg erwischt. Letztendlich war unsere Aufstiegsroute deutlich besser.
Der Gletscher lässt sich inzwischen ohne Steigeisen begehen, und so gelangen wir zurück zum P.2765, wo wir nochmal rasten. Danach folgen wir den gut sichtbaren Pfad. In der Steilstufe bei etwa 2.650m wartet aber noch eine unangenehme Überraschung: eine plattige, exponierte Stelle (T5+). Das war die einzige Stelle an diesem Tag, die mir mental Probleme bereitet hat. Sie liesse sich aber auch umgehen, wenn man nicht der Wegspur folgt, sondern oberhalb der Stufe etwa 100m nach Norden geht. Dort findet sich ein leicht ausgeprägtes Kar, welches ebenfalls hinab zum Weg führt.
Wetter: Leicht bewölkt, Grat teilweise in Wolken. Mässiger Wind, angenehme Temperaturen.
Zeiten mit Pausen:
- Tiefenbach -> Einstieg 3.5h
- Einstieg -> Kurz vor Gipfel 3.5h
- Kurz vor Gipfel -> Tiefengletscher 3h
- Tiefengletscher -> Tiefenbach 1.5h
Anmerkung zur Absicherung: Ich persönlich fand den Grat nicht übersichert, wie teils zu lesen ist. Die Schlüsselstellen sind aber jeweils gut mit Bohrhaken versorgt. Im einfacheren Gelände (III) gibt es aber auch mal 10m Abstand zwischen den Haken. An einigen Stellen hätte ich mir Klemmkeile gewünscht - gut legen hätte man diese können.
Fazit: Mit dem komplexen Zu- und Abstieg eine richtige alpine Unternehmung in fantastischem Ambiente.
Zustieg: Zuerst zogen wir in Richtung des direkten Zustiegs auf den Tiefengletscher. Dieser ist jedoch nicht mehr begehbar, weswegen wir recht direkt von Südosten zu P.2714 hinaufgingen. Dort gab es zu Beginn noch Wegspuren und Steinmandlern, später nicht mehr. Von P.2714 gelangt man über die Schwemmebene problemlos zurück zur normalen Wegspur und dann auf den Gletscher (T4).
Der Gletscher ist fast komplett aper, liess sich aber im flachen Teil ohne Steigeisen begehen. Auf etwa 2.900m haben wir auf zwei weitere Seilschaften aufgeschlossen, ziehen wie diese die Steigeisen an und folgen ihnen nach kurzen Austausch zur nördlichsten Eiszunge auf knapp 3.000m. Dort ist der Übergang in den Fels allerdings schwierig, weswegen wir etwa 50m absteigen und von der mittleren Eiszunge aus durch den plattigen Fels nach oben bis zum Firnfeld unterhalb des Grates ziehen (WS/T5, Stellen II).
Grat: Nach den ersten zwei SL kletterten wir in Wechselführung von Stand zu Stand und lassen eine von zwei Seilschaften, die wir an diesem Tag antreffen, passieren. In der 4b-Seillänge empfiehlt es sich, eher links in der Verschneidung zu bleiben - die Risse ziehen einen nach rechts, aber da wird es schwieriger. Ausserdem habe ich den Stand zwischen 5. und 6. SL übersehen (er liegt rechts des Grats, ich bin direkt auf dem Grat bzw. leicht links geblieben). Besonders spektakulär fand ich die 7. und 8. SL - da gibt es eindrückliche Tiefblicke! Da wir nach der 8. SL unsere Umkehrzeit erreicht hatten, haben wir kaum 50m vor dem Gipfel entschieden, abzusteigen.
Abstieg: Zuerst queren wir vom Grat nach links zur Abstiegsroute (T5+/WS+). Sie holt zuerst nach rechts aus, und geht dann stets linkerhand, den blauen Punkten nach. Der Abstiegsroute lässt sich zur Zeit gut folgen, wir hatten keine Probleme, die Abseilstände zu finden. Das Firnfeld unter der Abseilpiste war zwar angetaut, aber unangenehm rutschig, weswegen wir die Steigeisen anlegen. Wir folgen den Wegspuren, die leicht nach links ziehen, doch irgendwann verlieren diese sich. Ab hier bis auf den Gletscher haben wir für knapp 200hm 1.5h benötigt - wir wollten hinüber in Richtung der Strahlerstelle, doch haben wohl nicht den optimalen Weg erwischt. Letztendlich war unsere Aufstiegsroute deutlich besser.
Der Gletscher lässt sich inzwischen ohne Steigeisen begehen, und so gelangen wir zurück zum P.2765, wo wir nochmal rasten. Danach folgen wir den gut sichtbaren Pfad. In der Steilstufe bei etwa 2.650m wartet aber noch eine unangenehme Überraschung: eine plattige, exponierte Stelle (T5+). Das war die einzige Stelle an diesem Tag, die mir mental Probleme bereitet hat. Sie liesse sich aber auch umgehen, wenn man nicht der Wegspur folgt, sondern oberhalb der Stufe etwa 100m nach Norden geht. Dort findet sich ein leicht ausgeprägtes Kar, welches ebenfalls hinab zum Weg führt.
Wetter: Leicht bewölkt, Grat teilweise in Wolken. Mässiger Wind, angenehme Temperaturen.
Zeiten mit Pausen:
- Tiefenbach -> Einstieg 3.5h
- Einstieg -> Kurz vor Gipfel 3.5h
- Kurz vor Gipfel -> Tiefengletscher 3h
- Tiefengletscher -> Tiefenbach 1.5h
Anmerkung zur Absicherung: Ich persönlich fand den Grat nicht übersichert, wie teils zu lesen ist. Die Schlüsselstellen sind aber jeweils gut mit Bohrhaken versorgt. Im einfacheren Gelände (III) gibt es aber auch mal 10m Abstand zwischen den Haken. An einigen Stellen hätte ich mir Klemmkeile gewünscht - gut legen hätte man diese können.
Fazit: Mit dem komplexen Zu- und Abstieg eine richtige alpine Unternehmung in fantastischem Ambiente.
Letzte Änderung: 11.07.2022, 09:16Aufrufe: 3149 mal angezeigt
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