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Verhältnisse vom 21.08.2022

Pizzo Gallina (3061m): ost-grat

Hochtour
1 Person
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
gut
Oben: kein
Unten: kein
Überschreitung Pizzo Gallina und Mittaghorn über den Ostgrat mit vorherigem Abstecher zum Pizzo Nero. Alles trocken und schneefrei. Start kurz vor 11:00 am Nufenenpass. Pizzo Nero über Westgrat von der Gonerlilücke ohne Schwierigkeiten(T5, I - II). Der Ostgrat zum Pizzo Nero wird von der Gonerlilücke aus meist auf der rechten Seite der Gratkante (N) begangen. Ab und an trifft man auf Steinmänner, dennoch erklärt sich die optimale Wegfindung nicht von selbst. Der letzte Grataufschwung (Pt. 2844) vor der markanten Felstufe, wird ebenfalls rechterhand im Geröll umgangen. Dort hatte ich einen ersten Verhauer und die grossen Felsblöcke, die nur darauf warten, losgetreten zu werden, machten das Unterfangen nicht gerade angenehmer. Nach einigen Versuchen konnte ich die richtige Route jedoch ausfindig machen. Die folgende Felsstufe zum Gipfelaufschwung des Pizzo Gallina wird von links nach rechts erstiegen und ist überraschend gut gestuft. Im Anschluss umgeht man 2 Aufschwünge bevor man den Gipfel erreicht. Den ersten rechts, beim zweiten steigt man von links wieder auf die Gratkante hoch. Vorsicht: Direkt auf der Kante sind die Schwierigkeiten deutlich höher. Ist man auf der richtigen Fährte wird der 2. Schwierigkeitsgrad jedoch kaum überschritten. Unglaublich, was für skurrile Felsformationen hier vorzufinden sind. Viele bleiben besser unberührt, da sie definitiv keinen stabilen Eindruck hinterlassen.
Das Gipfelpanorama ist überwältigend und entschädigt die Strapazen vom Aufstieg ohne Frage! Im Anschluss wollte ich aber noch dem Mittaghorn einen Besuch abstatten. Also wieder auf ins brüchige Gelände. Der Westgrat des Pizzo Gallina lässt sich einfach absteigen (T4), beim Ostgrat zum Mittaghorn spannt sich die Lage schon eher wieder etwas an. Dieser wird erst auf der Kante erstiegen, bis diese keinen Weiterweg zulässt. Dann weicht man auf der linken Seite in die unübersichtliche Südflanke aus, bis der Zugang zum Grat wieder ermöglicht wird. Auch hier gilt Obacht. Das Gelände ist brüchig und setzt einen guten Spürsinn voraus. Ist der Grat wieder erreicht, folgt man diesem seiner logischen Linie und erreicht schon bald den Gipfel des Mittaghorn. Der Abstieg über den Südgrat scheint von hier aus problemlos zu sein. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der untere Aufschwung grosszügig rechts (W) umgangen wird. Wer dort zu weit oben quert, findet sich, wie ich, in richtig unangenehmen Blockgelände wieder, wo ein Ausrutscher fatal wäre(von oben gesehen eher unscheinbar). Glücklicherweise fand ich eine Möglichkeit, heikel weiter abzusteigen und konnte meine Tour ohne Zwischenfälle beenden. Der folgende Abstieg richtung Nufenenpass erklärt sich von selbst. Die Tour sollte meiner Meinung nach besser nicht von Gruppen unternommen und jeder Tritt präzise gesetzt werden, da man sich oft auf losen Platten bewegt, die sich nicht davor scheuen, ihren Standort zu wechseln ;) Helm sehr empfehlenswert.
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Letzte Änderung: 06.02.2023, 15:21Aufrufe: 760 mal angezeigt

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