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Verhältnisse vom 30.10.2022

Schibenstoll (2236m): Rauchpause

Klettertour
2 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Zustieg:
Besser als über Glurissattel, über das Kar zwischen Zuestoll und Schibenstoll hoch zum Schnürliweg und dort bequem (T3) in 5 min bis zum Einstieg direkt am Weg (mit Sanduhrschlinge markiert). Man kann sich gut an der Wüelmuus orientieren, die ganz klar als durchgehende Risslinie in der Wand auffällt. Der Runde geschlossene Pfeiler der Rauchpause ist auch auffällig (oben), aber man steig von R her zum Pfeiler auf.

Insgesamt:
Keine Plaisirtour, aber gute alpine Sportkletterei. Die Schwierigkeitsangaben sind nicht falsch, aber schon auf der harten Seite. An den absoluten Schlüsselstellen ist die Absicherung mit Bh (noch gute Qualität) sehr gut (crux direkt am Haken), im Rest der schweren Längen sind die Abstände 3-4 m. In leichteren Längen steckt wenig, diese sind mit Cams in oft guten, klaren Vertikalrissen gut absicherbar (Cams und ein paar kleine Keile sind aber auch recht zwingend). Zwei Längen haben brüchige Passagen, aber nirgends splittrig oder morsch. Es geht mehr darum, große, lose Schuppen zu vermeiden und sehr kontrolliert zu steigen. Dazwischen ist der Fels auch mal spektakulär gut. Die Schichtung in den guten schweren Längen erzwingt öfter Seitgriffe und abschüssige Tritte, und daher komplexe Bewegungen. Das Ambiente ist grandios. Tour also durchaus zu empfehlen.

Kommentare zur Route nach einzelnen SL sind unten
SL1: volle 50 m (!). Man kann das gruselig T6+ nennen, oder eben Zustiegs-Schrofengelände (wie bei fast jeder Tour an den Kirchlispitzen, wo das gar nicht als SL gezählt wird). Nicht sonderlich steil und nicht sonderlich brüchig, viele Gehpassagen.
SL2: geschlossener Fels, sehr rau. 5 m hoch, dann waagrecht nach R. Crux ist am Ende des Quergangs (sehr gut gesichert, 6a+), und Start der Verschneidung. Vor Einstieg in Verschneidung lässt sich ein Cam legen, in der Mitte der Verschneidung (deutlich leichter) nochmal, danach 15 m übers Grasband zum Stand am Pfeiler.
SL3: Den ersten Bh am besten direkt von unten anklettern. Danach schön konzentriert an großen Felsscherben nach oben. Mit Konzentration einigermaßen sicher kletterbar, auch nicht unschön, aber man muss den Eiertanz auch mögen.
SL4: Kurze Zwischenlänge. Erst schöne steile Verschneidung in festem Fels (1-2 bombige Cams), oben mit Powerzug an Piazschuppe. Danach auf blockigem Band nach L eiern.
SL5: Prachtstück der Route: ausserordentliche Steilplatte mit komplexen, nicht leicht zu lesenden Strukturen (crux an Bh2-3, 6a+). Am Bh4 waagrecht nach R queren, dann wieder nach oben. Am Schluss nochmal auf band nach R zu Hängestand.
SL6: Anspruchsvolle Länge mit sehr unterschiedlichen Passagen. Kompakter, steiler Fels, kein Meter geschenkt: Den ersten Bh überklettern (6b) und bis zum zweiten weiter. Bh 2-5 nimmt man technisch (ohne Trittschlinge recht hart/weit). Ist nicht uninteressant. Dann an Bh6: kleiner Schlenker nach L-R über den Wulst (nochmal 6b mit weitem Zug), dann die Verschneidung hochpiazen (technisch anspruchsvoll, wegen Ausdreh-Tendenz). Am Schluss Spreizschritt, rein auf Reibung, waagrecht nach R (hart 6b).
SL7: an kompaktem Fels, technisch schön, steil nach oben, dann nach L zu alter Sanduhrschlinge (Cam-Platzierung). Dann waagrecht nach L, Bh an der Crux rechtzeitig vorher clippen, dann pressig (6c) an einer kleinen Schuppe nach L über die Platte. Danach senkrecht nach oben zu zwei Sanduhren vor dem Grasband. Diese überklettern und 20 m übers Grasband zu Stand.
SL8: netter offwidth-Riss. Schöne Löcher R zum ausspreizen, aber so 2-3 m lang muss man rein in den Riss(Faust/Schulterweite). Es gibt recht gute Strukturen, ist mit Rucksack machbar.
SL9: Leicht über die Kalksandsteinschrofen nach oben zum Gipfel (Stand an 2 Haken)
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Letzte Änderung: 04.11.2022, 20:59Aufrufe: 1369 mal angezeigt

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