Grandes Jorasses (4208m)06.08.2024
Verhältnisse vom 24.05.2023
Mont Blanc (4808m): Grands Mulets / Bossesgrat
Gletscher ab Ref. Gd. Mulets morgens hart gefroren, direkt mit Harscheisen ab Hütte los. Die Spur direkt nach der Hütte ist nur schwach sichtbar, einfach leicht ansteigend nach SW bis zum Grat aufsteigen.
Am N-Grat des Dôme du Goûter traumhafte Spur, angenehme Neigung, wunderbare Spitzkehren; man kann quasi nach dem Frühstück um 1:00 Uhr nochmal für 2 Stunden weiterträumen um dann nach ein wenig Schneestapfen mit Steigeisen auf ca. 4000m bei Sonnenaufgang am z'Vieri-Platz (Dôme du Goûter, frei übersetzt) wach zu werden. Dôme du Goûter Nordgrat: bester Styroporschnee, jedoch auf wenigen Metern nur noch 5 cm Trittschnee bis zum Blankeis).
Per Ski weiter zum Vallot, auf. ca. 4400m wechselt man wieder auf Steigeisen, wiederum schöne Spur, sichtbar sind ein oder zwei kleine Spalten, die anderen Spalten lauern noch irgendwo versteckt.
Abfahrt ab Gipfel die gesamte Nordflanke bis zum Grand Plateau anfangs Oberflächenreif, dann fester Pulverschnee. Unterhalb von 4100m harter Schnee, ab 3000m weich, unterhalb 2900m Pflotsch.
Für den weiteren Abstieg bis zur Plan de l'Aiguille sollte man die Tageszeit, Wetter und Hangneigung beachten um nicht am Nachmittag in den 30-40° steilen(!) Nordflanken der Aig. Midi von Nassschneelawinen mitgenommen zu werden. Auch die Stabilität der Schneebrücken bei der Traverse von La Junction/Glacier des Bossons am Nachmittag sollte man im Hinterkopf behalten bevor man von der Hütte weiter talwärts fährt. Ggf. lohnt es sich auch eine weitere Nacht auf der Hütte in Betracht zu ziehen, sicherer ist es in jedem Fall.
Besonders waren die Wetterbedingungen, instabile Vorhersage mit starken Tagesgang, es waren 50-70% Wolken zwischen 2000 und 6000m vorher gesagt, mit Niederschlag ab Mittag. Doch dank sehr schwachem Wind und kühlem Mikroklima in der Nordflanke des MB blieben uns die grossen Kumuluswolken fern (bzw. im Nacken, vgl. Fotos); feuchte Wolkenschichten blieben unter uns, auch wenn sie im Morgengrauen schnell von 2500m bis auf über 4000m aufstiegen. Nicht jeder hatte sich dabei wohlgefühlt, zwei Seilschaften sind am Vallot wegen Wetter umgekehrt. Mit diversen Fluchtabfahrten im Hinterkopf und stetigem Beobachten der Wolken während des Aufstieg haben wir uns Meter für Meter vorgetastet und waren erst dann sicher es auf den Gipfel zu schaffen als der Höhenmesser 4808m anzeigte. Gleichzeitig wurde die Sicht bis nach Chamonix wieder komplett frei, und wir konnten den Pulver in der Nordflanke geniessen.
post scriptum: Das Glück währt nicht ewig, und so wurden wir kräftig nassgeregnet, sobald wir im Pflotsch die Spalten auf La Junction traversierten. Danach folgte noch die Wahl zwischen Nassschneelawinen oder Steinschlaggefahr, in den nassgeregneten Flanken auf dem Sommerweg zur Mittelstation oder unter den steile Felsen der Aig. Midi (Skiroute). Die Mischung machts: wir sind bis zur alten Seilbahnstation (Aig. de la Tour) abgefahren um Lawinen aus dem Glacier Rond auszuweichen; von der alten Seilbahnstation (ja, Biwakmöglichkeit..) 150 hm den schneefreien Felsgrat zur Skiroute aufgestiegen und auf dieser zur Mittelstation traversiert.
# Besten Dank an Fanny für die Motivation zu dieser spektakuläre Tour - und fürs weise Beraten bei allen kritischen Entscheidungen.
Am N-Grat des Dôme du Goûter traumhafte Spur, angenehme Neigung, wunderbare Spitzkehren; man kann quasi nach dem Frühstück um 1:00 Uhr nochmal für 2 Stunden weiterträumen um dann nach ein wenig Schneestapfen mit Steigeisen auf ca. 4000m bei Sonnenaufgang am z'Vieri-Platz (Dôme du Goûter, frei übersetzt) wach zu werden. Dôme du Goûter Nordgrat: bester Styroporschnee, jedoch auf wenigen Metern nur noch 5 cm Trittschnee bis zum Blankeis).
Per Ski weiter zum Vallot, auf. ca. 4400m wechselt man wieder auf Steigeisen, wiederum schöne Spur, sichtbar sind ein oder zwei kleine Spalten, die anderen Spalten lauern noch irgendwo versteckt.
Abfahrt ab Gipfel die gesamte Nordflanke bis zum Grand Plateau anfangs Oberflächenreif, dann fester Pulverschnee. Unterhalb von 4100m harter Schnee, ab 3000m weich, unterhalb 2900m Pflotsch.
Für den weiteren Abstieg bis zur Plan de l'Aiguille sollte man die Tageszeit, Wetter und Hangneigung beachten um nicht am Nachmittag in den 30-40° steilen(!) Nordflanken der Aig. Midi von Nassschneelawinen mitgenommen zu werden. Auch die Stabilität der Schneebrücken bei der Traverse von La Junction/Glacier des Bossons am Nachmittag sollte man im Hinterkopf behalten bevor man von der Hütte weiter talwärts fährt. Ggf. lohnt es sich auch eine weitere Nacht auf der Hütte in Betracht zu ziehen, sicherer ist es in jedem Fall.
Besonders waren die Wetterbedingungen, instabile Vorhersage mit starken Tagesgang, es waren 50-70% Wolken zwischen 2000 und 6000m vorher gesagt, mit Niederschlag ab Mittag. Doch dank sehr schwachem Wind und kühlem Mikroklima in der Nordflanke des MB blieben uns die grossen Kumuluswolken fern (bzw. im Nacken, vgl. Fotos); feuchte Wolkenschichten blieben unter uns, auch wenn sie im Morgengrauen schnell von 2500m bis auf über 4000m aufstiegen. Nicht jeder hatte sich dabei wohlgefühlt, zwei Seilschaften sind am Vallot wegen Wetter umgekehrt. Mit diversen Fluchtabfahrten im Hinterkopf und stetigem Beobachten der Wolken während des Aufstieg haben wir uns Meter für Meter vorgetastet und waren erst dann sicher es auf den Gipfel zu schaffen als der Höhenmesser 4808m anzeigte. Gleichzeitig wurde die Sicht bis nach Chamonix wieder komplett frei, und wir konnten den Pulver in der Nordflanke geniessen.
post scriptum: Das Glück währt nicht ewig, und so wurden wir kräftig nassgeregnet, sobald wir im Pflotsch die Spalten auf La Junction traversierten. Danach folgte noch die Wahl zwischen Nassschneelawinen oder Steinschlaggefahr, in den nassgeregneten Flanken auf dem Sommerweg zur Mittelstation oder unter den steile Felsen der Aig. Midi (Skiroute). Die Mischung machts: wir sind bis zur alten Seilbahnstation (Aig. de la Tour) abgefahren um Lawinen aus dem Glacier Rond auszuweichen; von der alten Seilbahnstation (ja, Biwakmöglichkeit..) 150 hm den schneefreien Felsgrat zur Skiroute aufgestiegen und auf dieser zur Mittelstation traversiert.
# Besten Dank an Fanny für die Motivation zu dieser spektakuläre Tour - und fürs weise Beraten bei allen kritischen Entscheidungen.
...wird schon noch ein paar Wochen so bleiben. Im Zustieg zur Gd. Mulet schmilzt der Schnee rasch, dort kommt wohl in wenigen Wochen zu Fuss besser durch als auf Ski.
Letzte Änderung: 26.05.2023, 10:00Aufrufe: 5830 mal angezeigt
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Grands Mulets / Bossesgrat
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