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Verhältnisse vom 11.06.2023

Großglockner (3798m): via Stüdlgrat

KlettertourAusgezeichneter Eintrag
2 Personen
5-20 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
machbar
Hütteneröffnung Stüdlhütte, etwa 60 Gäste, darunter wohl gerade bei uns im Lager überdurchschnittlich viele Vollpfosten.

5:30 Uhr los, per Direkteinstieg in den Grat. Gletscherzugang gut eingeschneit, was Wühlerei beim Ausstieg zum Grat im tiefen Schnee bedeutet. Die ersten SL dann auf nassem, stellenweise überfrorenem Fels, wenig später dann Schnee und Eis im Nebel sowie Schneefall bis zum Gipfel. Je nach SL war der Eispanzer entweder hilfreich oder hinderlich. Einige Bereiche sind einfacher, wie z.B. die Hangelkante an einer Platte (III), wo man auf Trittfirn rechts der Platte aufsteigen kann. Andere Abschnitte sind eher ungemütlich. Dazu zählt leider die Schlüsselseillänge, wo man nach der Querung entlang des Stahlseils über einen immer morscher werdende Altschneeunterlage zum Grat aufgestiegen werden muss. Bei uns kam trotz mittelprächtiger Kühlung durch den Nebel schon einiges spontan links und rechts die dortige Flanke herunter. Problematisch ist auch, dass sich diese SL weit oben befindet, man also kaum Chancen hat, wirklich frühzeit diese hinter sich zu bringen. Meinem Seilpartner sind zudem zwei Schneegrate unter den Füssen weggebrochen, was nur einmal zu einem 1m-Rutscher in die Flanke führte. Wir haben daher zusätzliche Zwischensicherungen mittels Keile/Friends/Schlingen verwendet und haben so am Ende dank Nebel/Schnee/Eis/Zusatzsicherung bis zum Gipfel 8.5h ab Start benötigt.

Abstieg über den Normalweg dagegen problemlos, dank dicker Trasse nicht zu verfehlen. Sofern der Gletscher dort Spalten hat, sind diese schlichtweg nicht erkennbar und ordentlich verschneit.


Nach Abtauen des Eispanzers besser, aber meiner Einschätzung nach muss dazu erst einiges an Schnee raus aus dem Grat. Bis zu dem Zeitpunkt braucht man Steigeisen und Eispickel am Grat und mehr Zeit als im Führer angegeben.
Lagerknigge ist heutzutage wohl out. Bis um nach 22 Uhr im Lager reden, das Ladekabel suchen, die Kojen mit Taschenlampen ableuchten, um zu sehen, wo es freie Plätze hat, das Handy nachts um 2 Uhr fröhlich Whatsappnachrichteneingänge mit Ton quittieren lassen, und ab 4 Uhr dann im Fünfminutenrhytmus zum Zimmer rein und wieder raus, um irgendwelchen Kleinkram aus den Ablagen im Schlafraum zu holen, ist wohl neuerdings normal.

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Letzte Änderung: 12.06.2023, 21:26Aufrufe: 3827 mal angezeigt

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["AV-Karte Nr40 Glocknergr.","AV-Karte Nr40 Glocknergr."]

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Großglockner (3798m)

via Stüdlgrat

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