Munt Cotschen (3104m)17.11.2024
Verhältnisse vom 13.04.2024
Piz Zupò (3996m): Piz Bernina - Piz Zupò - Piz Argient
So gute Verhältnisse habe ich auf dem Morteratschgletscher noch nie erlebt! Zwar war es erschreckend und schockierend zu sehen, dass die Gletscherzunge sich dermassen stark zurückgezogen hat, aber oben waren absolut alle Spalten dick eingeschneit, was selten hier oben der Fall ist.
Aus meiner Sicht liessen die heutige Verhältnisse nicht nur eine Alleinbesteigung-, sondern auch zudem noch eine eher zeitlich späte Besteigung aufgrund der ÖV zu. Aber trotzdem rate ich jedem aus sicherheitsgründen mit einer Gletscherausrüstung und mind. zu zweit, um sich abzusichern, hier früh hoch zu steigen.
Die Skis können bereits beim Bahnhof Morteratsch angeschnallt werden. Zuerst geht's zum Einlaufen flach hinein auf einer glasigen Spur bis P2023. Hier lag am 16.04.2011, wo ich den Piz Bernina zum ersten mal bestieg, die Gletscherzunge vor der Nase! Und heute? Nix da! Auch war damals die Diavolezza Piste auf dem Gletscher sehr breitflächig auf der östlichen Seite und nun musste man ganz eng auf der westlichen Seite zwischen Felsen hochsteigen, da es auf der anderen Seite aufgrund des fehlenden Gletschers gar nicht möglich war aufzusteigen. Ich habe die Gletscherzunge auf der westlichen Seite bei ca. P2154 versteckt entdeckt, also rund 100Hm höher innert 13 Jahren!
Nun auf dem Morteratsch Gletscher zuerst etwas steiler und später sehr flach hinein bis zur Höhenlinie 2500Hm. Nun auf guter Spur sehr steil hoch durch den Buuch.
Piz Bernina:
Nach einem kurzen Abstieg (mit Fellen machbar) geht's weiter hoch über die Crast'Agüzza bis zu den Einstiegsfelsen von La Spadla (romanisch; die Schulter). Hier Skidepot oder aufgrund der heutigen guten Verhältnissen die Skis am Rucksack anbinden und mit Steigeisen und Pickel auf einer sehr guten "breiten" Spur, zuerst als kurze nördliche Traverste unterhalb der Felsen und später direkt westlich hoch (40° auf 60Hm) zum Spallagrat. Hier entweder direkt auf dem Grat oder auf guter Spur etwas leicht hinab in die Ostflanke (unterhalb des Grats) absteigen, wo die Skis aus Gewichtsgründen deponiert werden können. Nun steil hoch (45° auf 20Hm) über Schnee und Felsen zurück zum Grat. Hier hat es eine II-er Stelle im Fels, die etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Danach immer den Grat folgend im Fels und Schnee bis zum Piz Bernina. Da es hier oben nicht besonders viel Platz hat war ich froh dort oben alleine gewesen zu sein.
Abstieg zu den Skis. Aktuell kann man hier die Gurgel (Ostflanke) direkt bis zum Buuch, also bis zu der Stelle, wo man beim Buuch einen kurzen Gegenaufstieg bewältigen muss, hinabgefahren werden. Da ich noch den Piz Zupò und den Piz Argient machen wollte, bin ich jedoch bereits oben aus der Grugel, resp. Ostflanke in die Südflanke rausgefahren und über die Fuorcla Crast'Agüzza möglichst hoch östlich traversiert. Hier Felle montiert.
Piz Zupò (Rätoromanisch; der "Versteckte"):
Nach einem erneuten Aufstieg in östlicher Richtung zuerst etwas steiler und später flacher, aber sich ziehend, in Richtung Fuorcla dal Zupò, hier Skidepot.
Der Skidepot soll lieber unterhalb oder oberhalb der obersten Randspalte gemacht werden. Obwohl diese Randspalte aktuell sehr gut zugeschneit ist, erkennt man diese dennoch. Ich habe da ein Loch gesichtet. Die Randspalte ist erkennbar und aus einer früheren Erfahrung weiss ich, dass diese Spalte nicht nur gross, sondern auch nicht sonderlich gut zugedeckt ist. Hier ist jedenfalls Vorsicht geboten.
Kurz nach dieser Stelle geht's mit Steigeisen und Pickel über eine kleine unproblematische Eisfläche (ca. 5 Meter, nicht steil) auf gutem Trittschnee bis zu den Felsen auf dem Westgrat. In der Mitte der Felsen habe ich diese lieber überklettert (hier hat es eine kurze II-er Stelle drinnen) als diese in die östliche Flanke zu umgehen (Lawinenrisiko).
Vom Skidepot aus wäre heute als Aufstieg ohne Felskontakt sicher auch die westliche Flanke gegangen. Die sah trotz etwas Eis noch ziemlich gut aus, auch für eine Skiabfahrt. Ich habe dort eine Skispur gesichtet. Ich habe da trotzdem keine Skiabfahrt riskieren wollen, da ich erstens alleine bin und zweistens noch die Felle an den Skis dran lassen wollte, um noch den Piz Argient in Angriff zu nehmen.
Piz Argient (Rätoromanisch; der "Silbrige"):
Der Ostgrat ist blank. Der Nordgrat sah besser aus. Vom Skidepot (Fuorcla dal Zupò) geht's mit Skis hoch in westlicher Richtung zum Nordgrat bis ca. 2850Hm, dann spätestens Skidepot. Mit Steigeisen und Pickel geht's auf Hartschnee und später auf gutem Trittschnee unschwierig zum Piz Argient. Ich habe oben, trotz Eis, auch eine Aufstiegsspur vom Ostgrat her erkennen können.
Nun Abfahrt nach Morteratsch. Heute war es möglich die Stelle mit dem Gegenaufstieg beim Buuch zu umgehen, in dem man bereits oben, resp. östlich blieb, resp. unterhalb der Bellavista, und so den Buuch direkt anvisieren konnte. Hier waren Spuren vorhanden. Ich habe sogar Spuren von der Bellavista her direkt hinab gesehen (auf der anderen Seite westlich der Foura, resp. westlich von P2589).
Zudem war es auch möglich statt rechts von P3086 direkt links davon abzufahren.
Heute schien mir hier oben mit diesen tollen Verhältnissen alles möglich zu sein.
Bis ca. 3000Hm hatte es tollen Pulver. Obwohl das Gelände bereits stark verfahren ist, v.a. La Foura kommend vom Piz Palü, findet man noch genügend freie Flächen. Unterhalb von 3000Hm war das Gelände schon sehr stark verfahren. Es hätte da Sulz, oder wie bei mir, wenn man noch sehr spät unterwegs war, leider Bruchharsch. Erst weiter unten auf der Diavolezzapiste kam ich noch in den Genuss von ein wenig Sulz...
Bahnhof Morteratsch bietet stündlich Verbindungen an.
Aus meiner Sicht liessen die heutige Verhältnisse nicht nur eine Alleinbesteigung-, sondern auch zudem noch eine eher zeitlich späte Besteigung aufgrund der ÖV zu. Aber trotzdem rate ich jedem aus sicherheitsgründen mit einer Gletscherausrüstung und mind. zu zweit, um sich abzusichern, hier früh hoch zu steigen.
Die Skis können bereits beim Bahnhof Morteratsch angeschnallt werden. Zuerst geht's zum Einlaufen flach hinein auf einer glasigen Spur bis P2023. Hier lag am 16.04.2011, wo ich den Piz Bernina zum ersten mal bestieg, die Gletscherzunge vor der Nase! Und heute? Nix da! Auch war damals die Diavolezza Piste auf dem Gletscher sehr breitflächig auf der östlichen Seite und nun musste man ganz eng auf der westlichen Seite zwischen Felsen hochsteigen, da es auf der anderen Seite aufgrund des fehlenden Gletschers gar nicht möglich war aufzusteigen. Ich habe die Gletscherzunge auf der westlichen Seite bei ca. P2154 versteckt entdeckt, also rund 100Hm höher innert 13 Jahren!
Nun auf dem Morteratsch Gletscher zuerst etwas steiler und später sehr flach hinein bis zur Höhenlinie 2500Hm. Nun auf guter Spur sehr steil hoch durch den Buuch.
Piz Bernina:
Nach einem kurzen Abstieg (mit Fellen machbar) geht's weiter hoch über die Crast'Agüzza bis zu den Einstiegsfelsen von La Spadla (romanisch; die Schulter). Hier Skidepot oder aufgrund der heutigen guten Verhältnissen die Skis am Rucksack anbinden und mit Steigeisen und Pickel auf einer sehr guten "breiten" Spur, zuerst als kurze nördliche Traverste unterhalb der Felsen und später direkt westlich hoch (40° auf 60Hm) zum Spallagrat. Hier entweder direkt auf dem Grat oder auf guter Spur etwas leicht hinab in die Ostflanke (unterhalb des Grats) absteigen, wo die Skis aus Gewichtsgründen deponiert werden können. Nun steil hoch (45° auf 20Hm) über Schnee und Felsen zurück zum Grat. Hier hat es eine II-er Stelle im Fels, die etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Danach immer den Grat folgend im Fels und Schnee bis zum Piz Bernina. Da es hier oben nicht besonders viel Platz hat war ich froh dort oben alleine gewesen zu sein.
Abstieg zu den Skis. Aktuell kann man hier die Gurgel (Ostflanke) direkt bis zum Buuch, also bis zu der Stelle, wo man beim Buuch einen kurzen Gegenaufstieg bewältigen muss, hinabgefahren werden. Da ich noch den Piz Zupò und den Piz Argient machen wollte, bin ich jedoch bereits oben aus der Grugel, resp. Ostflanke in die Südflanke rausgefahren und über die Fuorcla Crast'Agüzza möglichst hoch östlich traversiert. Hier Felle montiert.
Piz Zupò (Rätoromanisch; der "Versteckte"):
Nach einem erneuten Aufstieg in östlicher Richtung zuerst etwas steiler und später flacher, aber sich ziehend, in Richtung Fuorcla dal Zupò, hier Skidepot.
Der Skidepot soll lieber unterhalb oder oberhalb der obersten Randspalte gemacht werden. Obwohl diese Randspalte aktuell sehr gut zugeschneit ist, erkennt man diese dennoch. Ich habe da ein Loch gesichtet. Die Randspalte ist erkennbar und aus einer früheren Erfahrung weiss ich, dass diese Spalte nicht nur gross, sondern auch nicht sonderlich gut zugedeckt ist. Hier ist jedenfalls Vorsicht geboten.
Kurz nach dieser Stelle geht's mit Steigeisen und Pickel über eine kleine unproblematische Eisfläche (ca. 5 Meter, nicht steil) auf gutem Trittschnee bis zu den Felsen auf dem Westgrat. In der Mitte der Felsen habe ich diese lieber überklettert (hier hat es eine kurze II-er Stelle drinnen) als diese in die östliche Flanke zu umgehen (Lawinenrisiko).
Vom Skidepot aus wäre heute als Aufstieg ohne Felskontakt sicher auch die westliche Flanke gegangen. Die sah trotz etwas Eis noch ziemlich gut aus, auch für eine Skiabfahrt. Ich habe dort eine Skispur gesichtet. Ich habe da trotzdem keine Skiabfahrt riskieren wollen, da ich erstens alleine bin und zweistens noch die Felle an den Skis dran lassen wollte, um noch den Piz Argient in Angriff zu nehmen.
Piz Argient (Rätoromanisch; der "Silbrige"):
Der Ostgrat ist blank. Der Nordgrat sah besser aus. Vom Skidepot (Fuorcla dal Zupò) geht's mit Skis hoch in westlicher Richtung zum Nordgrat bis ca. 2850Hm, dann spätestens Skidepot. Mit Steigeisen und Pickel geht's auf Hartschnee und später auf gutem Trittschnee unschwierig zum Piz Argient. Ich habe oben, trotz Eis, auch eine Aufstiegsspur vom Ostgrat her erkennen können.
Nun Abfahrt nach Morteratsch. Heute war es möglich die Stelle mit dem Gegenaufstieg beim Buuch zu umgehen, in dem man bereits oben, resp. östlich blieb, resp. unterhalb der Bellavista, und so den Buuch direkt anvisieren konnte. Hier waren Spuren vorhanden. Ich habe sogar Spuren von der Bellavista her direkt hinab gesehen (auf der anderen Seite westlich der Foura, resp. westlich von P2589).
Zudem war es auch möglich statt rechts von P3086 direkt links davon abzufahren.
Heute schien mir hier oben mit diesen tollen Verhältnissen alles möglich zu sein.
Bis ca. 3000Hm hatte es tollen Pulver. Obwohl das Gelände bereits stark verfahren ist, v.a. La Foura kommend vom Piz Palü, findet man noch genügend freie Flächen. Unterhalb von 3000Hm war das Gelände schon sehr stark verfahren. Es hätte da Sulz, oder wie bei mir, wenn man noch sehr spät unterwegs war, leider Bruchharsch. Erst weiter unten auf der Diavolezzapiste kam ich noch in den Genuss von ein wenig Sulz...
Bahnhof Morteratsch bietet stündlich Verbindungen an.
Muss nächste Woche mit den neuen Wetterprognosen neu beurteilt werden. Eine frische Ladung Schnee verbessert die Verhältnisse v.a. bei der Abfahrt.
Grandiose Tour!
Da ist bei mir ein Traum in Erfüllung gegangen!
Da ist bei mir ein Traum in Erfüllung gegangen!
Letzte Änderung: 14.04.2024, 17:44Aufrufe: 2192 mal angezeigt
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