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WanderungAusgezeichneter Eintrag
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ausgezeichnet

Der Snowdon ist der höchste Berg in Wales, einem der vier großen Landesteile des Vereinigten Königreiches Großbritannien. Aufgrund ihrer Höhen werden die britischen Berge bei uns oft belächelt – zu Unrecht. Diese Berge haben etwas Besonderes, und sie sind weder mit unseren Mittelgebirgen, noch mit den Alpen vergleichbar.
Das Wetter auf meiner 10-tägigen Durchquerung des Snowodonia-Nationalparks lässt sich auch im Nachhinein nicht schönreden. Und doch musste ich mein Vorhaben nicht abbrechen, hatte keine Extremwetterereignisse auszustehen, keine Gewitter und auch keinen Dauerregen. Selbst die schlechten Tage gaben immer wieder trockene und hin und wieder sogar mal sonnige Abschnitte her. Auch gab es ein paar wirklich ordentliche Tage, und zu diesen zählte zu meinem Glück genau jener, als die Überschreitung des Snowdon anstand. Also, kein Gejammere, in der Bilanz war es doch ein großartiges Abenteuer !°
Diese Tour fand am 25.05.2024 statt. Dass ich an diesem Berg, der in Großbritannien Kultstatus hat und auch per Schmalspurbahn erreichbar ist, niemals allein sein werde, war schon klar. Hinzu kamen noch weitere Faktoren, welche die zu erwartende Besucheranzahl auf dem Gipfel hochtreiben soll: mit dem heutigen Samstag begannen die „Bankholidays“, also mit Pfingstmontag ein verlängertes Wochenende, und es sollte wettermäßig der einzig brauchbare in diesen drei Tagen werden. Umso mehr bin ich verwundert, als ich nach Verlassen des gut frequentierten Watkin Path auf dem Südgrat (Clogwyn Du) kaum noch andere Wanderer treffe.
Das ändert sich natürlich mit dem Eintreffen auf dem Gipfel (siehe Foto) und auch im Abstieg über den Pig Trail schieben sich Menschenschlangen den Berg hinab. Dieser gabelt sich nach einer Weile mit dem Miners`Path, dann wird´s ein wenig ruhiger. Auf dem Pen y Pass trifft sich dann alles wieder, denn dort hat es einen riesigen Parkplatz und Busverkehr. Von dort aus bin ich dann völlig allein durch ein wunderbares Hochtal hinab zum Llyn Gwynnant (Llyn = See) gewandert, wo ich auf dem am Seeufer gelegenen Campingplatz mein Zelt aufschlug. Am anderen Morgen war das Wetter derart verregnet, dass an eine Snowdon-Besteigung nicht zu denken gewesen wäre.
Wenn man über England anreist, wird man spätestens an den zweisprachigen Schildern und den seltsamen Ortsnamen merken, dass man in Wales angekommen ist. Gleichwohl, wie Irland, Schottland und die Bretagne gehört auch Wales zu den „keltischen Ländern“, wo teilweise noch keltische Dialekte bis heute überlebt haben. Die Zahlen derer, welche diese Sprachen als ihre Erstsprache bezeichnen, ist bis auf wenige, meist schwach beesiedlte Regionen beschränkt. In Südwales soll das „welsh“ gantz verschwunden sein, aber hier in Snowdonia sollen noch 60 Prozent das Wallisische als ihre Erstsprache benennen, und ich kann diesen Eindruck bestätigen. In so mancher Dorfkneipe wurde an der Bar „welsh“ gesprochen.
Snowdonia und insbesondere der Snowdon waren übrigens das Trainingsgelände sämtlicher frühen britischen Everest-Expeditionen. Auch Edmund Hillary und Tenzing Norgay waren hier !

Wer mit einem schweren Trekkingrucksack auf dem Snowdonia Way unterwegs ist, wird die im Cicerone-Führer "Walking the Snowdonia Way" angegebenen 6 bis 7 Stunden niemals halten können. Ich selbst war, einschließlich Pausen, 11 Stunden unterwegs.
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Letzte Änderung: 01.06.2024, 23:07Aufrufe: 849 mal angezeigt

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Kartenmaterial

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["OS Explorer 1:25.000 Snowdon\/Yr Wyddfa","OS Explorer 1:25.000 Snowdon\/Yr Wyddfa"]