Munken Nordgipfel (750m)19.06.2023
Verhältnisse vom 05.07.2024
Helvetestinden (603m): The Next Best Thing
Ganze Route trocken, inklusive Gipfelplatten.
Anreise von Reine mit der Fähre nach Vinstad. Es empfiehlt sich die Tickets vorher online zu kaufen. Weil die 9 Uhr Fähre bereits voll war konnten wir erst mit der 15 Uhr Fähre nach Vinstad. Obwohl wir deshalb erst um 19.00 eingestiegen sind, konnten wir fast die ganze Route in der Abendsonne klettern. Die Gipfelplatten waren dann im Schatten. Gipfel exakt um Mitternacht. Sehr empfehlenswert!
Wer im "wilden Westen der Lofoten" klettert begibt sich defintiv auf ein Abenteuer. Man findet kaum brauchbare Informationen zu den Touren. Das Topo im Rockfaxführer nützt auch nur wenig, da man so viele ähnliche Strukturen sieht und der Strich auch nicht immer korrekt eingezeichnet ist. Ausserdem muss die eine oder andere Schlüsselstelle zwei bis drei Meter über dem letzten Keil geklettert werden. Wer genau diese Sorte Abenteuer sucht sollte nun sofort diesen Bericht schliessen.
Achtung! Am Bunestranda, sowie in der Route hat man kein oder nur sehr schwacher Mobilfunkempfang. Ein gutes Signal hat man auf dem Gipfel, sowie im Abstieg bis zur Passhöhe. Das Norwegische Notrufapp heisst "Hjelp 113".
*Spoileralarm*
Den Einstieg findet man ohne Probleme am Pfeilerfuss (Foto).
1) 60m N5 Cruising-Gelände. Den wunderschönen Strukturen und Rissen nach auf ein kleines aber gutes Podest, wenige Meter unter dem Grasband. Unterwegs kommt man an einem improvisierten Abseilstand vorbei.
2) 45m N6 Links um die Basalteinschlüsse herum und den einfachsten Weg durch das Verschneidungssystem suchend auf ein kleines Podest unter einer Verschneidung mit einem 0.3er Riss im Grund. Schwierige Wegfindung und wohl auch viele Varianten möglich. Siehe Foto.
3) 55m N6+ die Verschneidung hoch (Foto). Sobald es zu schwierig wird in die nächste Verschneidung links und später mit einem delikaten Zug zurück. Besser nicht stürzen, denn das Seil würde mehrere Meter über die scharfe Felskante gerissen. Hat man das geschafft steht man beim zweiten improvisierten Abseilstand und fragt sich vielleicht ob man ebenfalls kapitulieren sollte. Aber der Weiterweg ist nun nicht mehr so schwierig. Nochmals nach links eine Verschneidung hoch und rechts aussteigen (brüchig). Stand an Zacken und Keil.
3) 25m N6+ (eine Stelle) nach rechts in die auffallend rote Verschneidung und diese hoch auf die grosse Terrasse. Kurz, anstrengend, bestens gesichert und richtig geil! Stand an Zacken.
4) 40m N5 das Rockfaxtopo ignorierend gerade hoch durch das stark errodierte Risssystem. Stand in einer kaminartigen Verschneidung (Nr. 0.75 & 2). Die Felsqualität ist ab der 4. Seillänge etwas schlechter. Man sollte selektiv klettern, damit man keinen Strandtouristen erschlägt.
5) 50m N5+ rechts an den Dächern vorbei und wenige Meter danach nach links auf eine gute Terrasse über den Dächern.
7&8) eine Wegbeschreibung erübrigt sich, da das Gelände sehr führend ist.
Wir sind die Gipfelplatten simultan geklettert mit Microtraxions alle 60m. Unterwegs musste ich einmal Stand machen, da mir die Micros ausgegangen sind. Den einfachsten Weg suchend immer leicht nach links driftend stösst man ca. 100m vor dem Gipfel auf Wegspuren. Wenn man auf den Platten die Hände benötigt ist man vom einfachsten Weg abgekommen. Den letzten Teil kann man problemlos Seilfrei oder am kurzen Strick gehen. Aber ich hatte keine Lust das System zu wechseln. Total sind es ca. 300m Plattenkletterei.
Der Abstieg über den Wanderweg ist leicht.
Anreise von Reine mit der Fähre nach Vinstad. Es empfiehlt sich die Tickets vorher online zu kaufen. Weil die 9 Uhr Fähre bereits voll war konnten wir erst mit der 15 Uhr Fähre nach Vinstad. Obwohl wir deshalb erst um 19.00 eingestiegen sind, konnten wir fast die ganze Route in der Abendsonne klettern. Die Gipfelplatten waren dann im Schatten. Gipfel exakt um Mitternacht. Sehr empfehlenswert!
Wer im "wilden Westen der Lofoten" klettert begibt sich defintiv auf ein Abenteuer. Man findet kaum brauchbare Informationen zu den Touren. Das Topo im Rockfaxführer nützt auch nur wenig, da man so viele ähnliche Strukturen sieht und der Strich auch nicht immer korrekt eingezeichnet ist. Ausserdem muss die eine oder andere Schlüsselstelle zwei bis drei Meter über dem letzten Keil geklettert werden. Wer genau diese Sorte Abenteuer sucht sollte nun sofort diesen Bericht schliessen.
Achtung! Am Bunestranda, sowie in der Route hat man kein oder nur sehr schwacher Mobilfunkempfang. Ein gutes Signal hat man auf dem Gipfel, sowie im Abstieg bis zur Passhöhe. Das Norwegische Notrufapp heisst "Hjelp 113".
*Spoileralarm*
Den Einstieg findet man ohne Probleme am Pfeilerfuss (Foto).
1) 60m N5 Cruising-Gelände. Den wunderschönen Strukturen und Rissen nach auf ein kleines aber gutes Podest, wenige Meter unter dem Grasband. Unterwegs kommt man an einem improvisierten Abseilstand vorbei.
2) 45m N6 Links um die Basalteinschlüsse herum und den einfachsten Weg durch das Verschneidungssystem suchend auf ein kleines Podest unter einer Verschneidung mit einem 0.3er Riss im Grund. Schwierige Wegfindung und wohl auch viele Varianten möglich. Siehe Foto.
3) 55m N6+ die Verschneidung hoch (Foto). Sobald es zu schwierig wird in die nächste Verschneidung links und später mit einem delikaten Zug zurück. Besser nicht stürzen, denn das Seil würde mehrere Meter über die scharfe Felskante gerissen. Hat man das geschafft steht man beim zweiten improvisierten Abseilstand und fragt sich vielleicht ob man ebenfalls kapitulieren sollte. Aber der Weiterweg ist nun nicht mehr so schwierig. Nochmals nach links eine Verschneidung hoch und rechts aussteigen (brüchig). Stand an Zacken und Keil.
3) 25m N6+ (eine Stelle) nach rechts in die auffallend rote Verschneidung und diese hoch auf die grosse Terrasse. Kurz, anstrengend, bestens gesichert und richtig geil! Stand an Zacken.
4) 40m N5 das Rockfaxtopo ignorierend gerade hoch durch das stark errodierte Risssystem. Stand in einer kaminartigen Verschneidung (Nr. 0.75 & 2). Die Felsqualität ist ab der 4. Seillänge etwas schlechter. Man sollte selektiv klettern, damit man keinen Strandtouristen erschlägt.
5) 50m N5+ rechts an den Dächern vorbei und wenige Meter danach nach links auf eine gute Terrasse über den Dächern.
7&8) eine Wegbeschreibung erübrigt sich, da das Gelände sehr führend ist.
Wir sind die Gipfelplatten simultan geklettert mit Microtraxions alle 60m. Unterwegs musste ich einmal Stand machen, da mir die Micros ausgegangen sind. Den einfachsten Weg suchend immer leicht nach links driftend stösst man ca. 100m vor dem Gipfel auf Wegspuren. Wenn man auf den Platten die Hände benötigt ist man vom einfachsten Weg abgekommen. Den letzten Teil kann man problemlos Seilfrei oder am kurzen Strick gehen. Aber ich hatte keine Lust das System zu wechseln. Total sind es ca. 300m Plattenkletterei.
Der Abstieg über den Wanderweg ist leicht.
Hier sollte nicht direkt nach dem Regen eingestiegen werden. Die Gipfelplatten benötigen wohl einige Zeit um abzutrocknen. Dort oben möchte man lieber nicht im Saft stehen.
Die Route hat wegen des Abenteuerfaktors und der wunderschönen Umgebung definitiv drei Sterne verdient. Besonders hervorzuheben ist dabei die Anreise per Boot und das Biwak am Strand. Trotzdem kann diese Route punkto Felsqualität und Kletterei nicht ganz mit den Klassikern am Presten oder Stetind mithalten.
Letzte Änderung: 06.07.2024, 14:46Aufrufe: 1429 mal angezeigt
Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung
Metadaten
Helvetestinden (603m)
The Next Best Thing
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