Pizzo Gallina (3061m)02.11.2024
Verhältnisse vom 14.07.2024
Pizzo Gallina (3061m): Tour vom Nufenenpass auf den Pizzo Gallina östlich vom Chilchhorn
Es fühlt sich an wie Ferien am Mittelmeer. Die westliche Welt schreibt den 14. Juli 2024 und es hat Top Wintertourenbedingungen! Zu Unzeiten um 03:30 Uhr weckt der Wecker, was sonst. Ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, auf geht`s. Die Axenstrasse, die A2, die Gotthardroute, gen Süden mal wieder. Die ausländischen PKWs und nordischen Kantone überschlagen sich. Das Tor in die Ferien alias Nordportal Gotthardtunnel hat Erbarmen und lotst innerhalb von wenigen Minuten Wartezeit durch den Granit. Bei Airolo sind meine Italienferien bereits Geschichte, und es geht ohne jeglichen Verkehr rechts ins Val Bedretto entlang dem Ticino. Auf dem kiesigen Parkplatz kurz vor dem Nufenenpass endet die Fahrt. Und noch immer keine Menschenseele, weit und breit. Jedenfalls startet die Tour mit einem "asphalt to snow", wie es im Fachjargon heisst, kurz vor 6:00 Uhr zum Pizzo Nero im Schnee neben der Strasse. Ja, genau, Nero war ursprünglich das Ziel. Bald merke ich jedoch, meine Beine führen mich instinktiv direttissima zum Pizzo Gallina mit dem spannenden Couloir. Der Altschnee bzw. die Oberfläche ist von den Witterungseinflüssen gezeichnet. Die Nacht war teilweise klar, und es gab eine akzeptable Abstrahlung. Die obersten Zentimeter gaben nach, etwas sulzig wenn man so will, darunter harter, tragender Schnee schon ab Passhöhe. Die Route zum Pizzo Nero, hat durch die schneelosen Flächen, demzufolge ein auf und ab um die optimale Route zu finden, sowie der apere schwarze Grat, mein Interesse verloren. Etwa 200 Höhenmeter unter dem Gipfel des P. Gallina wird das Splitboarddepot eingerichtet und baue um, um mit Steigeisen und Pickel in das südwestlich ausgerichtete 45° Couloir bei Temperaturen von geschätzten 5°C einzutauchen. Nur im oberen Teil des Couloirs gibt es eine Stelle von etwa 20 Metern ohne Schnee. Auf dem Südostgrat zum Gipfel balancieret es sich problemlos auf den Steinblöcken und voila, um 8:00 Uhr sopra, viva la vacanze. Rundherum sind die Berge immer mal wieder in Wolken gehüllt. Nach kurzer Rast gehts ins noch immer schattige Couloir. Unten auf der Fläche, mit Blick zum Gipfel, gibt es ein Zmorgä. Gleichzeitig grosses Kino beim Zuschauen, wie sich ebenfalls ein Sologänger hochkämpft. Und im östlichen Couloir mit geschätzten 50° klettern drei Italienischsprechende auf den Sattel. Sonst keine Wintersportler im Gebiet.
Gegenüber schaut der Griesgletscher gut eingeschneit aus. Eine Wintertour auf diesen Hängen würde nächste Woche munden. Die Gipfelziele wie Blinnenhorn, etc. wären unzählig, um nur einen zu nennen.
Gegenüber schaut der Griesgletscher gut eingeschneit aus. Eine Wintertour auf diesen Hängen würde nächste Woche munden. Die Gipfelziele wie Blinnenhorn, etc. wären unzählig, um nur einen zu nennen.
Die nächsten Tage noch möglich, wenn da nicht die warmen Temp. angekündet wären. Mit den warmen Temperaturen immer schwieriger. Allgemein: Bei guter Abstrahlung / kühlen Temp. in der Früh gut machbar bis vor 9 Uhr.
Letzte Änderung: 14.07.2024, 16:41Aufrufe: 2292 mal angezeigt
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