Eiger (3970m)01.12.2024
Verhältnisse vom 18.07.2010
Jungfrau (4158m): Rotbrättgrat
Nach dem Kälteeinbruch von Freitag/Samstag waren die Felsen unten nass und nach dem zweiten Schneefeld vereist bis zum Goldenhorn (teilweise verschneite und vereiste Stellen bis zum Hochfirn). Statt dem gemeinsamen Klettern mit Bergschuhen kletterten wir alles mit Steigeisen und sicherten wegen den anspruchsvollen und heiklen Bedingungen (Vereisung) oft von Stand zu Stand. Dank den Spuren und einer eingerichteten Abseilstelle auf der „direkten“ Variante war der Abstieg zur Jungfraubahn wieder ein Genuss.
Leider war noch eine Seilschaft vor uns :(, die früher gestartet war. Ich würde nie wieder in die Route einsteigen mit einer Seilschaft vor mir. Ich hatte noch nie im Leben soviel Angst, vom Steinschlag erschlagen zu werden und wir haben beide nur dank einem guten „Schutzengel“ überlebt. Dies hätte sich vermeiden lassen. Deshalb habe ich eine persönliche Bitte an alle Bergsteiger: Bitte nehmt Rücksicht auf andere Seilschaften. Ist es nicht befriedigender, wenn alle Seilschaften am Gipfel ankommen, anstatt sein persönliches Leistungsziel wohl erreicht zu haben, aber zusehen zu müssen, wie eine andere Seilschaft vom Heli abgeholt wird wegen eines Unfalls, den man selbst ausgelöst hat? Ist ein anderes Menschenleben denn nicht mehr wert als die eigenen Leistungsziele? Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich über dies Gedanken machen :).
Letzte Änderung: 20.07.2010, 13:09Aufrufe: 1920 mal angezeigt
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