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Wanderung
1 Person
Hauptziel erreicht
Die Churfirsten bilden mit ihrem markanten Profil eines der Schaustücke in der Alpenkulisse über dem Walensee. Wie Haifischzähne ragen sie am Horizont auf. Je nach Lichteinfall leuchtet der Walensee in tiefen Blau- oder Grüntönen. Darüber erheben sich südseitig die Glarner Alpen, gekrönt von den Gletschern des Ringelspitz, Bifertenstock, Tödi und Clariden. Im Norden ragt der Säntis hoch.

Der Abstieg vom Hinterrugg zum Glurisattel war schneefrei, im Glurital jedoch von oben bis fast zum Geröllfeld welches dann nach Westen gequert wird, Schneefeld, gut zum Abfahren geeignet. Damit vermied ich den Abstiegsweg rechts vom Schneefeld entlang der Westflanke des Hinterrugg, die ich vom letzten mal nicht so gut in Erinnerung hatte (24.5.2010, mein erster Gipfelbucheintrag in diesem Forum).
Alpinistisch schönster Weg war für meinen Geschmack der zum Zuestoll hinauf und hinab.
Die "Tour" wird bei Nässe zur "Tortour". Die Querungen sowie die Nordrampen sind alle gut begrünt. Man sollte also ein paar sonnige Tage zuvor dort verstreichen lassen. Wegen der Länge der Route ist es empfehlenswert, jene an einem Tag durchzuführen, wo dieser recht lang ist. Atemberaubende Tiefblicke 1500 m hinab auf den Walensee. Die Tour kann in beiden Richtungen gegangen werden. Als Fotofreund zieht's mich eher westwärts (kein Gegenlicht). Den Chäserrugg kannte ich schon. Darum lief ich nachts auf diesen los. Erfahrungsgemäß hilft mir Spannung auf neue Wege, Erschöpfung zu verdrängen. Das Konzept funktionierte wieder mal. aktuelle Webcam-Bilder: http://www.bergbahnentoggenburg.ch/sommer/aktuell/webcams/ Gipfel-Übersichtskarte: http://www.bergbahnentoggenburg.ch/sommer/aktuell/anlagen-wanderwege/
Die Tour findet anscheinend immer mehr Anhänger. Zugegebenermaßen hat sie ihren Reiz, selbst mal seine eigenen physiologischen Grenzen zu finden, was Höhenmeter und Laufkilometer betrifft, in grandioser Landschaft. Ich setzte nicht die Betonung auf "Überschreiten", also über die bröseligen Grate. Das Gelände war mir (zu) neu. Die Betonung lag also nicht auf alpines "Klettern", sondern einerseits auf profanes Hinauf- und Hinablaufen (was den Füßen besser bekommt als nur ständig hoch und wieder ständig runter), jedoch um andererseits bei geeigneten Querungen nicht zu tief absteigen zu müssen. Diese mühsamen Querungen im weglosen, verwachsenen Karstgelände (mit Ausnahme unterhalb zwischen Zuestoll und Schibenstoll und dem Grat zwischen Chäserrugg und Hinderrugg) schnell zu finden und zu meistern, war zweiter Reiz.

Tourenbeginn um 02:30 Uhr, -ende um 23:30 Uhr in Unterwasser. Dabei insgesamt 4,5 Stunden Pausenzeiten und eine halbe Stunde Nachmittagsschlaf auf dem Frümsel (Nach 3. Tages-Vesper wurde ich dort in der Sonne bei leichter Brise angenehm "übermannt").
Beim Stöfeli war morgens im Dunkeln um 04:30 Uhr der Kuhirte mit seinen Hunden schon bei der Arbeit.
Phantastischen Sommer-Sonnenaufgang auf dem Chäserugg erlebt nahe einer Herde von ca. 40 Steinböcken. Sie zogen dann über oberste Scharte vom Gluristal zum Schibenstoll, wo ich ihnen noch mal begegnete. Sonnenuntergang bei der Alpe Breitenberg inmitten einer zum Wasserbrunnen drängenden braunen Ziegenherde. Gewählte Auf- und Abstiegswege lassen sich im Dunkeln gut laufen. Bei letzten Kilometern von Alt St.Johann nach Unterwasser auf dem Fußweg an linker Seite der beleuchteten Straße spürte ich erstmals, aber dann schlagartig meine Füße und Erschöpfung. Dennoch tiefe Zufriedenheit, gestecktes Ziel nach 40 km erreicht zu haben.
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Letzte Änderung: 26.07.2013, 00:02Aufrufe: 2262 mal angezeigt

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Selun (2205m)

Normalaufstieg ab Starkenbach.

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