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HochtourSehr guter Eintrag
3 Personen
Hauptziel erreicht
Es herrschen für diese Jahreszeit sehr winterliche Bedingungen. Wir haben uns am Dirruhorn erst mal die langen Unterhosen druntergezogen und ich bin die ganze Zeit über mit der Daunenjacke unter der Hardshell geklettert. Für Leute, die schnell kalte Finger bekommen, empfiehlt es sich Handwärmer einzupacken.

Frühstück auf der Mischabelhütte derzeit 2h30, wir sind um 3h15 von der Hütte aufgebrochen.

Der Hüttenwirt der Mischabelhütte hat vom Dirrucouloir abgeraten wg. Steinschlaggefahr und Blankeis im oberen Bereich. Dennoch haben 2 andere Seilschaften diese Route gewählt. Mit uns sind noch 3 weitere Seilschaften über das Sellecouloir aufgestiegen, welches etwas steiler ist (50 Grad). Die Bedingungen im Couloir sind derzeit gut, im oberen Bereich erkennt man allerdings schon etwas Blankeis. Wir haben 2x mit Eisschrauben gesichert.

Auf dem Nadelgrat liegt noch viel Schnee und an den Firngraten muß man auf Wechten achten. Seit dem letzten Schneefall am Mittwoch 13. Aug, welcher 40-50cm Neuschnee brachte, haben ein paar Seilschaften den Grat gemacht, so dass gute Spuren vorhanden sind, welcher der Wind aber wieder schnell verblasen kann.

Auf dem Grat kann man gut sichern, indem man das Seil um Felsen legt. Es empfiehlt sich ausreichend Schlingen und Expressen zum Legen von Sicherungen mitzunehmen, da der Grat stellenweise exponiert ist. Wir haben auch Friends in den Groessen 0.5, 0.75 und 1 eingesetzt, braucht man aber nicht unbedingt.

Der Nadelgrat ist eine anspruchsvolle Tour, welche gute Kondition erfordert, da man sich für einen Zeitraum von ca. 8-10h auf über 4000 H.m. bewegt. Während der gesamten Zeit muß man konzentriert klettern, da man sich auf einem exponierten Grat befindet.
Die derzeitigen Bedingungen machen die Tour noch anspruchsvoller als sie eh schon ist.
Wir sind alles mit Steigeisen geklettert.

Wir haben für die Tour 11h gebraucht.

Die meisten Leute auf der voll besetzten und sehr freundlichen & hilfsbereiten Mischabelhütte haben das Nadelhorn gemacht. 2 Leute haben die Lenzspitze mit Skien gemacht (50 Grad!!, nur für Experten)

Die letzte Bahn von der Hannigalp nach Saas Fee fährt bereits um 16h30, daher wird es zeitlich knapp, wenn man länger als 11h für den Grat braucht

keine
keine
Im Couloir wird sich mehr Blankeis bilden. Der Grat selbst wird bei den derzeitigen Temperaturen weiterhin schneebedeckt bleiben, evtl. sogar stellenweise eisig werden.
Vielen Dank an meine 2 Seilpartnerin für diese wunderbare Tour, die schon sehr lange auf meiner Wunschliste stand - und an den Wettergott, dass endlich mal das Wetter mitgespielt hat.

Danke an ein sehr nettes Hüttenteam auf der Mischabelhütte, die trotz vollbesetzter Hütte sehr freundlich waren und alles im Griff hatten.

Bitte repariert die Haustür der kleinen Hütte, welche sich nicht mehr richtig schließen lässt und folglich die ganze Nacht Leute die Türe zugeschlagen haben!
Verhältnis Bilder
Letzte Änderung: 08.09.2014, 17:23Aufrufe: 3041 mal angezeigt