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Verhältnisse vom 14.08.2016

Oberaarhorn (3631m): Über den Südgrat

HochtourAusgezeichneter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
Wanderweg entlang dem Oberaarsee gut zu gehen. Steinmännli und eine weitgehend deutliche Spur führen einem durch das Gletschervorgelände auf den Gletscher. Auch bei Dunkelheit gut zu finden.

Gletscher bis auf etwa 2700 HM blank. Etwas ausgewaschen, aber das permanente auf und ab hält sich in Grenzen. Griffig und gut zu gehen.

Die zweite Spaltenzone auf etwa 2800 HM befindet sich im Übergangsbereich von Schneeauflage und blankem Gletscher. Im Aufstieg alles hart und gut zu gehen.

Im Abstieg war diese Spaltenzone heute heikel. Bereits um 9 Uhr hält keine Brücke mehr. Der Gletscher hat in diesem Bereich keine klare Spaltenrichtung, eher Löcher und in sich ineinanderlaufende Spalten. Mit der Schneeauflage und kombiniert mit der nicht deutlichen Spaltenrichtung ist nicht abzuschätzen, wo die Spalten durchgehen, selbst wenn man diese links oder rechts im blanken Bereich sieht bevor die Spalten unter der Decke verschwinden.
Dieser Bereich ist vielleicht achtzig, hundert Meter lang, mehr nicht. Ich bin zweimal mit einem Fuss bis zur Hüfte direkt und ohne Ansage durch die Scheeauflage gerauscht. Den Stock habe ich danach in diesem Abschnitt x-mal in Schneefeldern ohne Kraftaufwand versenken können.
Darüber, wo die Schneedecke komplett geschlossen ist, war auch im Abstieg alles noch fest.

Die Schneeauflage ab etwa 2900 HM war im Aufstieg komplett und im Abstieg weitgehend tragend. Hier eine deutliche Spur, die man auch vom anderen Ende des Stausees noch erkennt.

Im Joch, kurze Passage versichert und vor der Oberaarjochhütte mit einer Leiter ausgestattet. Auf der Terrasse an der Hütte vorbei und direkt um die Ecke, den roten Markierungen folgen. Der erste kurze Aufschwung direkt bei der Hütte felsig, mit Kette versichert, dann im Blockgelände ein ganzes Stück hoch.

Der oberste Bereich im gut verfirnten Hang mit einer ordentlichen Hangneigung hoch bis zum Gipfel.
Die angesprochene Spaltenzone dürfte mit den prognostizierten Temperaturen nicht besser werden. Vielleicht etwas mehr nach Süden ausweichen und fädeln. Alles andere ist gut und kann nicht besser sein.
Die Tour wird oft als sehr lang beschrieben und wirkt dann eher abschreckend als einladend. Lange Marschzeiten können bei tiefem Gletscher durchaus der Fall sei. Mit etwas Kondition lässt sich die Tourenzeit derzeit deutlich unter zehn Stunden drücken. Mit Gipfelrast haben wir für die komplette Tour gut sieben Stunden benötigt.

Obwohl es im wesentlichen nur geradeaus geht und oben einmal rechts abgebogen werden muss, kann ich diese Tour mit all den Eindrücken uneingeschränkt empfehlen! Eine ganz tolle Tour, in einer grossartigen Umgebung!

Uns sind auf der Tour zwei Sologänger entgegen gekommen. Anbetracht dessen, dass ich keine zehn Minuten später mit der Dekoration auf 2800 HM zu tun hatte, frage ich mich, ob mir Hardcore-Alpinisten-Gene fehlen, oder ich einfach nur ein Angsthase bin.
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Letzte Änderung: 15.08.2016, 13:27Aufrufe: 2971 mal angezeigt

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