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Skitour
5 Personen
Hauptziel erreicht
gut
Oben: Pulver
Unten: Pulver
Um 8:20 starteten wir bei Minus 12 Grad in Melchtal, aber beim steilen Anstieg wurde uns schnell warm. Die Spur führte kerzengerade nach oben und glücklicherweise legte Urs Hunziker eine neue Spur im Tiefschnee, die mit der höchsten Stufe der Skitourenbindung gerade noch zu bewältigen war.
In angemessenem Tempo gingen wir an der Bergstation der 2005 aufgelassenen Rütialp-Seilbahn vorbei, durch das Tal und fanden auf der Alp Oberstafel eine Berghütte, die uns Windschatten für unsere Z'nünipause spendete. Die Hütte sah sehr gemütlich aus und Peter meinte, der Alpöhi würde jeden Moment aus der Türe kommen und uns Kaffee servieren.
Bis zum Bocki-Rotistand-Grat wurde der Anstieg noch steiler und diejenigen, die die Spitzkehren mühelos bewältigen konnten, waren eindeutig im Vorteil. Kurz vor 12 spürten wir die ersten Sonnenstrahlen und trafen bald auf dem Grat ein, wo sich uns die Aussicht auf den Titlis eröffnete. Für mich gibt es bei einer Bergtour immer 3 Höhepunkte: das erste Highlight ist der Moment, wenn man am Grad ankommt und das erste Mal die Berge auf der anderen Talseite sieht, der nächste Höhepunkt ist natürlich der Handschlag am Gipfel und das letzte Zückerchen die Abfahrt durch den Pulverschnee.
Bei den letzten Metern zum Gipfel querten wir einen Hang, in dem schon herrliche Bögli zu sehen waren. Da der Schnee am Gipfel verblasen war, liessen wir die Skis im "Depot" stehen und erklommen den Gipfel zu Fuss. Das Gipfelkreuz erschien mir noch in weiter Ferne, weil es so klein war. Doch als wir oben ankamen, stelle ich fest, dass es sich um eine Miniatur-Gipfelkreuz auf einem Steinmännli handelte.
Bei herrlichem Sonnenschein und klarer Sicht genossen wir den Gipfelsieg. Den Titlis erkannten wir alle, aber auf die Eigernordwand, die Jungfrau und den Mönch, die wir in der "falschen" Reihenfolge, von rechts nach links sahen, musste uns Urs erst lüpfen. Die Rigi sah aus dieser Perspektive eher unscheinbar aus, der Pilatus war ein langgezogener Rücken und Carla erblickte sogar den Kleinen Mythen.
Urs ist es gelungen, die eigentlich gar nicht homogene Gruppe in einem angenehmen und doch zügigen Tempo auf den Gipfel zu führen. Aber die schwierigste Aufgabe stand ihm noch bevor: Schon beim Aufstieg stellen wir fest, dass die Schneedecke zwar wunderschön weiss und pulvrig war, aber die Steine wegen dem fehlenden Untergrund nicht genügend bedeckt waren. Deshalb suchte Urs für uns vorsichtig die bestmöglichste Route aus. Wenn man vom Bodenkontakt, der nicht immer zu vermeiden war absieht, hatten wir eine herrliche Abfahrt über lange, steile, baumlose Hänge. Carla hat dabei mehr als einmal vor Freude gejuchzet.
Bei der Seilbahnstation waren wir alle ausser Atem und genossen noch die letzten Sonnenstrahlen, bevor wir wieder in das schattige Melchtal eintauchten. Der Schatten hatte aber auch seine Vorteile, denn auf dem Schnee war eine Schicht Raureif, was eine gute Mischung für die letzten Tiefschneeschwünge war.
Stefan, Carla, Doris und Roland waren sich einig, dass sie die Tour, wenn es einen halben Meter Schnee hat, noch einmal machen möchten.
Im oberen Teil hat es zu wenig Schnee und die Unterlage fehlt komplett. Die Tour sollte erst wieder gemacht werden, wenn 50 cm Schnee gefallen sind.
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Persönliche Bilder
Letzte Änderung: 23.01.2017, 22:32Aufrufe: 2255 mal angezeigt

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Von Melchtal über Rütialp und Oberstafel

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