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Verhältnisse vom 09.06.2018

Fletschhorn (3993m): Wiener Route

HochtourAusgezeichneter Eintrag
1 Person
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Oben: Hart
Unten: Nass
Zustieg zen Biwak am Vorabend, 17:00 Simplon-Egga, 20:30 Biwak. Ab 1900 m durchgängige Schneedecke, immer tragend, aufgrund der Nachmittagstemperaturen aber nass & rutschig, was das Vorankommen recht mühsam machte. Anfangs letzter schwacher Regen, im Zustiegsverlauf immer weiteres Aufklaren. Letzte 100 Hm zum Biwak Ski aufgebunden.
Im letzten Tageslicht hatte ich noch per Fernglas die für mich als Einzelgänger relevanten Kriterien geprüft - Begehbarkeit Bergschrund, Blankeisstellen und Ausstiegswächte. Ferndiagnose i.O. insofern konnte ich mich auf die geplante Tour positiv einstimmen.
Zen Biwak mit drei Personen gemütlich belegt. Samstag Start 4:30 bei leichten Plusgraden(!). Rossbodengletscher alle Spalten gedeckt, Überquerung Bergschrund etwa in Wandmitte auch als Einzelgänger objektiv vertretbar. Von Beginn an leichter Steinschlag aus der Fletschhorn Flanke, die bröselige Felskante auf ca. 3500 schiesst ordentlich, gelegentlich kam auch etwas faustgrosses. Wand bis dato unverspurt, jedoch durchgehend guter Trittschnee, in den unteren 2/3 mit Lawinenschnee durchsetzt. Ganz selten aber auch mal knietiefes Einsinken. Oberes 1/3 bis Ausstieg perfekter trittschnee. Ausstieg rechts der Felsen, wie am Vorabend rekognostiziert, problemlos an den Wächten vorbei. Verbleibende Meter zum Gipfel tragender Firn. Sicht gelegentlich durch durchziehende Wolken eingeschränkt. Geplante Abfahrt nach Kreuzboden aufgrund Dummheit verpasst (ich war bereits zu tief, als ich den Fehler bemerkte) zur Strafe dann via Gruebuggletscher auf Saas Balen. Im Detail: Bruchharsch auf Sumpfschnee, zwischen 3300 und 3000 m etwas tiefer Sulz, ab 2650 m dann vorbei mit fahren und Tragen bis ins Tal...
Das „ausgezeichnet“ bezieht sich auf die Tatsache, dass Anfang juni der Skizustieg ab 1950 m drchgehend auf tragender Schneedecke möglich war und sowohl Wand als auch Gipfelaufbau hervorragende Verhältnisse - abgesehen vom Steinschlag - aufwiesen. Letzterer wäre bei Start 3:30 Uhr vermeidbar gewesen, die Sonne erwischt den zwar kleinen, Steinschlag-technisch aber relevanten Bereich um diese Jahreszeit recht früh.
Die Abfahrt dann eher mühsam...
Nordseitig noch länger gut, v.a. auch betreffend Zustieg. Südseitig eher für Freunde längerer Portagen.
Dank an Silvestro & Oscar für die Gesellschaft im Biwak. Hoffe, ihr habt eure Pläne einer Nordwand-Abfahrt umsetzen können.
Optimal als ÖV Tour ab Basel, mit PKW wesentlich länger&teurer!
Verhältnis Bilder
Persönliche Bilder
Letzte Änderung: 17.04.2020, 20:49Aufrufe: 3544 mal angezeigt

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