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Tristelhorn

3114m

Gipfel
Tristelhorn
Piz da Sterls
3114 m
CH - Glarus - St. Gallen
743065 | 196250
46:54:7:N | 9:18:59:E
46.902 | 9.31641
Das Tristelhorn ist im langen Gratzug des Ringelgebirges die markanteste Erhebung westlich des Ringelspitz.

Aufbau:
Der Gipfel bildet eine massige, breite, mit mehreren Köpfen gespickte Pyramide, dessen höchster Punkt aus einem auf den ersten Blick nicht sehr solide aussehenden, mit schmaler Basis versehenem Block gebildet wird.
Am Tristelhorn vereinigen sich vier Grate. Zwischen dem flachen Ostgrat zum Glaserhorn und dem über die Glaseregg zu den Weiden von Schräa ziehenden, aus Schutt gebauten Nordostgrat ist ein Hochplateau mit schwindendem Firn eingelagert.
Erst Richtung Nordwesten, dann Westen zieht der mehrheitlich gut gehbare Verbindungsgrat über den Piz Sax zur Trinser Furgga. Von diesem fällt bei Punkt 2975 ein brüchiger Sekundärgrat Richtung Norden zur Alp Tristel ab. Zwischen diesem Sekundärgrat und dem Nordostgrat ist die steil abfallende, aus Verwitterungsschutt und brüchigem Fels gebaute Nordwand eingelagert.
Der mehrheitlich aus Schutt gebaute Südgrat bildet den einfachsten Zugang zum Gipfel. Die Südwest- und Südostseiten werden aus mit Felsstufen durchzogenen Schuttflanken gebildet.

Gestein:
Der Unterbau wird aus Flyschschiefer gebildet. Der eigentliche Gipfelaufbau besteht aus Verrucano.

Normalweg:
Von Bargis her über den Südgrat.

Erste dokumentierte Besteigung:
16.8.1862 - Georg Sand-Frank mit Heinrich und Rudolf Elmer, über den Westgrat (gemäss SAC-Führer, 4. Auflage von 1988).
Die Angaben hierzu sind widersprüchlich. Die erste Auflage des SAC-Führers nennt nur G.Sand-Frank und Heinrich Elmer.

Panorama:
Von Nordost bis Ost geht die Fernsicht über das Rätikon hinweg bis ins Bregenzerwaldgebirge, die Allgäuer Alpen, das Wettersteingebirge, die Lechtaler Alpen, das Verwall und die Ötztaler Alpen.
Dann sperrt der höhere Ringelspitz kurz die Sicht.
Es folgen bis Südwest erst die Albulaalpen mit den Ortler- und Berninaalpen dahinter, dann die Plattagruppe und die Adulaalpen.
Zwischen Südwest und West reicht die Fernsicht bis in die Walliser und Berner Alpen, davor die höchsten Gipfel der Glarner Alpen sowie ein Ausschnitt der Urner Alpen.
Von West bis Nordwest dominiert das Sardonamassiv, dann weitet sich die Fernsicht bis in die Höhen des Schwarzwalds.
Von Nordwest bis über Nord hinaus schliessen die östlichen Glarner Alpen und die Appenzeller Alpen das Panorama ab.

Namensgebung:
Der Name Tristell (1483 Tristol, 1692 Tristel) stammt vermutlich von Tristen ab und passt in dieser Bedeutung auf den 'Tristelstock' (ca. 2400 m) der Zieglerschen Karte, der von Einheimischen 'Stogg' genannt wird.
Literatur: 1426-1728 - Grenzen der Herrschaft Pfävers (bei Salis, 1805-12 und Planta, 1881).
Literatur: 1881 - Dr.P.C.v.Planta, Die currätischen Herrschaften in der Feudalzeit, Bern.

Tristen sind im Prättigau kegelförmige Heuhaufen, im Taminatal werden sie 'Schocha' genannt.
Literatur: 1903 - Th.Schlatter, St.gallische romanische Ortsnamen, St.Gallen.

Von diesem Tristel ist dann der Name auf den darunter liegenden Alpstafel (heutiges Obersäss der Alp Schräa) und die höchste Erhebung mit seinem Grat übergegangen.

Im romanischen heisst der Gipfel Piz da Sterls.
Sterl oder stiarl bedeutet ein- bis zweijähriges Rind, zu lateinischem sterilis, unfruchtbar.

Die Erstauflage des betreffenden SAC-Führers aus dem Jahr 1916 führt den Gipfel als Tristelhorn mit einer Höhe von 3115 m. Zudem werden die älteren Bezeichnungen Tristol oder Tristell sowie das romanische Piz da Sterls genannt.
Mit der 3. Auflage von 1958 wird die Höhe auf 3114 m korrigiert.

Auf der Dufourkarte findet sich der Gipfel seit 1859 als Piz da Sterls mit einer Höhe von 3117 m. Auf der Siegfriedkarte wird 1889 die Höhe auf 3115 m korrigiert, zusätzlich findet sich erstmals die Bezeichnung Tristelhorn. Mit der LKS von 1961 wird die Höhe dann auf 3114 m angepasst.

Eigenständigkeit des Gipfels - Prominenz: 119 m
Bezugsscharte: Senke (ca. 2995 m) zu Punkt 3020
Prominence master: Glaserhorn (3128 m)
Definition: Meter über dem tiefsten Punkt zur nächsthöheren Erhebung.

Eigenständigkeit des Gipfels - Dominanz: 1.25 km
Dominance master: Glaserhorn (3128 m)
Definition: Abstand zum nächstgelegenen, gleich hohen Punkt am Fuss oder Hang eines höheren Berges.
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