Akademikerweg18.12.2021
Routenbeschreibung
Rigi Hochflue (1699m)
Akademikerweg
War es wirklich eine Erstbegehung oder ist vor 100 Jahren schonmal wer durch die Nordwand der Rigi Hochflue gestiegen? Jedenfalls gab es keinerlei Information vorab und die Tour war wild und explorativ. Wer mehr zu dieser Wand weiss darf sich bei mir melden und wird auf ein Bier eingeladen.
Nur zur Sache: «Akademikerweg»: 370 hm, ZS+, M3
Die Hochflue Nordwand besteht überwiegend aus Geröll und Gras und ist keineswegs verlockend. Kalte Temperaturen und Schnee machen daraus aber einen recht lustigen und nicht allzu schweren Nordwandanstieg direkt vor der Haustür, zumindest wenn deine Haustür in Zürich ist.
Der sinnvollste Zustieg startet in Lauerz und folgt der Beschilderung Richtung Gätterlipass. Bevor man diesen erreicht, biegt man links in eine Forststrasse und folgt dem Weg bis vor die Wand. Danach geht es 200hm weglos durch den Wald direkt bis zur Wand.
In der Wand findet man viele Flanken und Traversen um die 45°. Zwischendurch hat es immer 10m steile Aufschwünge im Steilgras und in vereisten Rinnen. Es ist nie schwierig aber man sollte 70° Steilgras und ca. M3 frei klettern können um diese Stufen zügig zu überwinden. Ein Seil macht hier nur Sinn um Nachsteiger zu sichern. Wer die Chammhaldenroute am Säntis mag wird auch hier viel Spass haben.
Wir sind im linken unteren Wandteil eingestiegen und haben uns nach rechts oben bis unter die markante Flue hoch gearbeitet. An der Felswand angekommen gings immer direkt am Fels entlang nach Westen in Richtung des Gipfels. (Siehe Topo) Die garstigen Schneeflanken unterhalb haben wir so vermieden. An einem markanten Baum (jetzt mit Abseilschlinge) neben einer Felsnische haben wir versucht einen Ausstieg auf den Gipfelgrat zu finden. Wenn die Grasmatten gefroren sind, ist das sicher eine spannende M5/6 Seillänge. Das waren sie aber nicht. Stattdessen sind sie mitsamt Vorsteiger dem Ruf der Schwerkraft gefolgt. Es musste also ein anderer Weiterweg her. Traversieren führt ins Bröselgelände und war uns zu heikel. Wir haben uns stattdessen an besagtem Baum volle 60m bis in ein Schneefeld abgeseilt und sind unschwierig in Richtung Gipfel/Nordostgrat aufgestiegen. Irgendwann war es dann ein Grasfeld. Auf gut 100m Breite ist eine Gleitschneelawine abgegangen und hat ein heikles Gras und Geröllgelände übrig gelassen. Das Traversieren auf Frontalzacken in so einem Geländ hat nochmal etwas Konzentration erfordert. Der direkte Gipfelaustieg wurde uns durch eine 1.5m hohe Anrisskante verwehrt. Ausqueren nach recht führt aber in gutes Stampfgelände. Am Ende trifft auf die Leiter vom T5-Anstieg über welche man zum Gipfel aussteigen kann. Wir sind stattdessen 10m weiter links durch einen M3+ Kamin geklettet.
Aktuell ist die Route eingespurt und bleibt bei der Wettervorhersage lohnend. In der Wand sind noch grosse Gleitschneeanrisse zu finden. Wer Steilgras nicht scheut findet sicher noch spannende Mixed-routen in der Wand. (gelb im Topo)
Für den Abstieg nimmt man am besten den direkten Weg zum Götterlipass. Der Abstieg nach Brunnen bestand aus knietiefen Sulz und allerhand Lawinenschnee. Spuren, Suchen und Fluchen.
Die Route wurde von 3 Mitgliedern des Akademischen Alpenclubs Zürich (Franz, James und Robert) begangen. Wenn sich bewahrheitet, dass es wirklich eine Erstbegehung war, würden wir die Route «Akademikerweg» nennen anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des AACZs. Tradition verpflichtet halt
Nur zur Sache: «Akademikerweg»: 370 hm, ZS+, M3
Die Hochflue Nordwand besteht überwiegend aus Geröll und Gras und ist keineswegs verlockend. Kalte Temperaturen und Schnee machen daraus aber einen recht lustigen und nicht allzu schweren Nordwandanstieg direkt vor der Haustür, zumindest wenn deine Haustür in Zürich ist.
Der sinnvollste Zustieg startet in Lauerz und folgt der Beschilderung Richtung Gätterlipass. Bevor man diesen erreicht, biegt man links in eine Forststrasse und folgt dem Weg bis vor die Wand. Danach geht es 200hm weglos durch den Wald direkt bis zur Wand.
In der Wand findet man viele Flanken und Traversen um die 45°. Zwischendurch hat es immer 10m steile Aufschwünge im Steilgras und in vereisten Rinnen. Es ist nie schwierig aber man sollte 70° Steilgras und ca. M3 frei klettern können um diese Stufen zügig zu überwinden. Ein Seil macht hier nur Sinn um Nachsteiger zu sichern. Wer die Chammhaldenroute am Säntis mag wird auch hier viel Spass haben.
Wir sind im linken unteren Wandteil eingestiegen und haben uns nach rechts oben bis unter die markante Flue hoch gearbeitet. An der Felswand angekommen gings immer direkt am Fels entlang nach Westen in Richtung des Gipfels. (Siehe Topo) Die garstigen Schneeflanken unterhalb haben wir so vermieden. An einem markanten Baum (jetzt mit Abseilschlinge) neben einer Felsnische haben wir versucht einen Ausstieg auf den Gipfelgrat zu finden. Wenn die Grasmatten gefroren sind, ist das sicher eine spannende M5/6 Seillänge. Das waren sie aber nicht. Stattdessen sind sie mitsamt Vorsteiger dem Ruf der Schwerkraft gefolgt. Es musste also ein anderer Weiterweg her. Traversieren führt ins Bröselgelände und war uns zu heikel. Wir haben uns stattdessen an besagtem Baum volle 60m bis in ein Schneefeld abgeseilt und sind unschwierig in Richtung Gipfel/Nordostgrat aufgestiegen. Irgendwann war es dann ein Grasfeld. Auf gut 100m Breite ist eine Gleitschneelawine abgegangen und hat ein heikles Gras und Geröllgelände übrig gelassen. Das Traversieren auf Frontalzacken in so einem Geländ hat nochmal etwas Konzentration erfordert. Der direkte Gipfelaustieg wurde uns durch eine 1.5m hohe Anrisskante verwehrt. Ausqueren nach recht führt aber in gutes Stampfgelände. Am Ende trifft auf die Leiter vom T5-Anstieg über welche man zum Gipfel aussteigen kann. Wir sind stattdessen 10m weiter links durch einen M3+ Kamin geklettet.
Aktuell ist die Route eingespurt und bleibt bei der Wettervorhersage lohnend. In der Wand sind noch grosse Gleitschneeanrisse zu finden. Wer Steilgras nicht scheut findet sicher noch spannende Mixed-routen in der Wand. (gelb im Topo)
Für den Abstieg nimmt man am besten den direkten Weg zum Götterlipass. Der Abstieg nach Brunnen bestand aus knietiefen Sulz und allerhand Lawinenschnee. Spuren, Suchen und Fluchen.
Die Route wurde von 3 Mitgliedern des Akademischen Alpenclubs Zürich (Franz, James und Robert) begangen. Wenn sich bewahrheitet, dass es wirklich eine Erstbegehung war, würden wir die Route «Akademikerweg» nennen anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des AACZs. Tradition verpflichtet halt
Verhältnisse zu dieser Route
Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung
Andere Routen in der Umgebung
Niederbauen Chulm (1923m)Von Seelisberg via Leiternweg zum Niederbauen Chulm
Gitschen (2513m)Bolzbach - Hinter Wang - Rinderstöckli - Gitschen - Musenalp - Isleten - Bolzbach
Adlerspitzli (1454m)Kreuz des Südens (5c)
Klein Mythen (1811m)Von Süden mit Verlängerung
Fulen (2057m)Fulen von St.Jakob - Biwaldalp - nach Musenalp
Rigi Hochflue (1699m)
Akademikerweg
Karte