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Routenbeschreibung
Pizol (2844m)

Valens - Oberzanai - Wildsandköpfe - Pizolsattel

Genereller Hinweis:
Die Route muss selbständig gefunden werden, es sind ab Dreher bis zu den Wildsandköpfen (P. 2810 der LKS) keinerlei Markierungen vorhanden.

Vom Mülitobel südlich Valens wandert man auf dem stellenweise ruppigen Alpweg Richtung Lasa bis zum Dreher.
Schwierigkeit: T1, Alpweg.

Vom Dreher folgt man leicht fallend der Wegspur entlang des Baches und überschreitet diesen bald einmal. Ein nicht immer gut ausgeprägter Pfad führt nun in landschaftlich grossartiger Umgebung mit einigem Auf und Ab über Schneetrösli und Gurgelegg zum Säss Oberzanai.
Schwierigkeit: T3, Pfadspur, nicht immer gut sichtbar.

Vom Säss Oberzanai steigt man über Weiden dem unmittelbar nördlich der Hütte fliessenden Sässbach folgend zum Punkt 2391 im Schafälpli auf.
Schwierigkeit: T3, keine Begehungsspuren.
Zeitbedarf bis hierher: etwa 3.5 bis 4 Stunden

Eine breite, langgezogene, aber nicht besonders steile Schutthalde führt nun auf den Verbindungsgrat vom Pizol zum Zanaihorn. Die Halde weist auf ihrer gesamten Länge in der Mitte einen markanten Gesteinswechsel von dunkel zu hell auf. Aus ihrem obersten Drittel führt eine steile, schmale Schuttrinne zum höchsten Punkt der Wildsandköpfe (Punkt 2810 der LKS).

Folgende Route empfiehlt sich für den weiteren Aufstieg:
Man hält sich die ersten zwei Drittel des Anstiegs durch die breite Schutthalde an die Gesteinsgrenze von dunkel zu hell, dann wechselt man mit Vorteil in Aufstiegsrichtung links haltend an die von Punkt 2767 kommenden Felsen. Entlang dieser erreicht man ohne besondere Anstrengung den Punkt 2767 im Grat zum Zanaihorn. Nordwestwärts haltend folgt man nun dem Grat bis zu den steilen Gipfelwänden der Wildsandköpfe. Diesen im Schutt der Ostseite folgend erreicht man den Fuss der steilen, schmalen Rinne, welche den direkten Durchstieg durch die Felsen auf die Wildsandköpfe ermöglicht. Durch diese Rinne arbeitet man sich sehr mühsam, aber ohne jegliche Probleme zu den wenig aus dem Gratverlauf aufragenden Gipfelköpfen hoch.
Schwierigkeit: T4, keine Begehungsspuren.

Variante:
Vom Fuss der steilen, schmalen Rinne, welche den direkten Durchstieg auf die Wildsandköpfe ermöglicht, zweigt in Aufstiegsrichtung links eine schmale Seitenrinne ab. Nach wenigen Metern Aufstieg in dieser Seitenrinne steigt man rechtshaltend in die Felsen ein. Direkt dem Gratverlauf folgend erreicht man in leichter, gestufter Kletterei bis etwa Schwierigkeitsgrad II- über flechtenbewachsene Felsen den höchsten Punkt und steht daraufhin nach einem kurzen Abstieg am oberen Ende der Rinne.
Schwierigkeit: T5, leichte Kletterei.

Dem Gratverlauf über die Wildsandköpfe zum Pizolsattel ist seit 2012 als Normalanstieg vom Wildseesattel zum Pizol versichert und blauweiss markiert.
Im Oktober 2020 hat sich im Gipfelbereich der Wildsandköpfe ein Felssturz ereignet. Es ist mit weiteren Felsabgängen zu rechnen.
Schwierigkeit: T3+, Pfad, Drahtseile, blauweisse Markierungen, in kurzen Stellen ausgesetzt,
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.

Wegspuren und Markierungen der Normalroute führen nun vom Pizolsattel zum Gipfel, den man perfekt durch jede Menge Drahtseile gesichert über die Schrofen der Westflanke in kurzem Aufstieg erreicht.
Steinschlag ist dabei nur zu befürchten, wenn sich durch die Bahnnähe auf diesem Gipfel durchaus zu erwartendes Volk gerade am Südgrat des Pizol versucht.
Schwierigkeit: T3, Pfad, Drahtseile, rotweisse Markierungen.
Zeitbedarf für den gesamten Aufstieg: etwa 5.5 bis 6 Stunden
Bei einwandfreien Tourenbedingungen, wie man sie im Sommer und Herbst normalerweise antrifft, ist nebst festem Schuhwerk keine weitere bergtechnische Ausrüstung notwendig.
Rechnet man mit erschwerten Verhältnissen wie Hartschnee, Eis oder gefrorenen Böden, entschärft das Mitführen und die Verwendung von Steigeisen brenzlige Situationen und hilft, unnötige und leider allzu oft tragisch endende Bergunfälle zu verhindern.

Zur besonderen Beachtung:
Landesweit gegenüber Berggängern und Wildtieren zunehmend rücksichtslosere Nutztierhaltung kann auch in den Weiden der Alp Zanai die Begehung der Route im Sommer und Frühherbst erschweren bis verunmöglichen, insbesondere wegen nicht auszuschliessender Attacken durch auf den Weiden anwesende Schutzhunde.
Für Wanderer und Berggänger besteht im Wald, auf Weiden sowie im alpinen Gelände ein freies Durchgangsrecht (Art. 699 ZGB). Daraus ergibt sich, dass man weder durch die Haltung von Nutztieren noch durch Schutzhunde ernsthaft gefährdet oder übermässig behindert (zur Umkehr oder zu gefährlichen Umgehungen gezwungen) werden darf.
Unbeaufsichtigt herumstreunende Schutzhunde, die im Gegensatz zu Raubtieren wie Wolf oder Luchs den Menschen akut gefährden, sind auf Schweizer Alpen ebenso ein krasser Missstand wie auch zunehmende Realität.

Um dem entgegenzuwirken, sollte jegliche Belästigung und jeder Zwischenfall durch Schutzhunde unverzüglich dem kantonalen Veterinäramt gemeldet werden.
Die entsprechenden Meldeformulare für den Kanton St.Gallen stehen im Internet unter folgendem Link zur Verfügung:
https://www.sg.ch/umwelt-natur/veterinaerwesen.html

Wer nachvollziehen möchte, wo Gefahren lauern und wie sich das Krebsgeschwür Schutzhunde stetig ausbreitet, kann im Internet folgenden Link konsultieren:
http://www.protectiondestroupeaux.ch/faq-was-tun/um-zu-wissen-wo-es-schutzhunde-hat/
Routen-Bilder
Letzte Änderung: 25.07.2022, 16:38Alle Versionen vergleichenAufrufe: 6602 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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Wanderung

T 4

1904 hm

5.5 h

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