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Routenbeschreibung
Pizol (2844m)

Schwendi oder Weisstannen - Gafarrabüel - Stafinellagrat - Gilbiplateau - Pizolsattel - Westflanke

Ab Schwendi nach Gafarrabüel:

Hinter der Ansiedlung Schwendi im Weisstannental überquert man auf Höhe Höfli/Boden auf einer Brücke die Seez und folgt der Naturstrasse nach Gafarra.
Schwierigkeit: T1, Fahrstrasse.

Von dessen Stall steigt man weglos links haltend die steile Weide hoch bis ins oberste Waldeck, wo der Alpweg einsetzt. Dieser führt zuerst steil, erdig und entsprechend mühsam durch Laubwald empor. Beim Wechsel zu Nadelwald geht er in einen ruppigen, aber besser begehbaren Pfad über.
Schwierigkeit: T3, keine Markierungen.

Aufstiegsvariante für Spürnasen:
Ab der Naturstrasse nach Gafarra führt bei der Kurve knappe 100 Wegmeter nach Überqueren des Gafarrabachs eine nur schwach im Gelände ersichtliche Pfadspur dem Bach folgend das Tobel einwärts. Bei einer ersten, feuchten Steilstufe steigt man etwas hangwärts empor, bis man diese weiter dem Bachverlauf folgend überwinden kann. Anschliessend setzt eine trotz der wenigen Begehungen immer noch überraschend gut ersichtliche Pfadspur ein, die im Zickzack den mit Tännchen und Bäumen bestückten Steilhang emporführt, worauf man bei Höhenkote 1165 bei einem Baum mit angelehnter Schieferplatte wieder auf den Alpweg trifft.
Schwierigkeit: T4, keine Markierungen, schwach erkenntliche Pfadspur, festes Schuhwerk und Spürsinn unbedingt erforderlich

Der Alpweg berührt nun den Felsgürtel des Girsteins und führt anschliessend flacher werdend durch Wald und über kleine Weideflächen taleinwärts. Bei Punkt 1414 zweigt man westlich ab (Wegtafel) und steigt über Weide und Wald nach Gafarrabüel auf.
Schwierigkeit: T2, Pfad, keine Markierungen.
Zeitbedarf: 2 Stunden

Ab Weisstannen nach Gafarrabüel:

Am Ortsende wandert man vor der Brücke über den Gufelbach diesem folgend etwa 500 Meter das Seitental einwärts. Ein äusserst steiler, ruppiger und mühsamer Pfad führt anschliessend über Wald und Weide via Bungert empor nach Gafarrabüel.
Schwierigkeit: T3+, stellenweise kaum sichtbare Pfadspur, einige alte, verwaschene Markierungen.
Zeitbedarf: 1½ Stunden

Gemeinsamer Weiterweg:

Ab Gafarrabüel folgt man in südöstlicher Richtung dem grasigen Grat auf einer Pfadspur über das Chüegrätli und den Heugrat zum Jägerichopf. Dessen kleinen Felsaufschwung umgeht man in kurzer, steilerer Querung Tierspuren folgend auf seiner Westseite. Anschliessend folgt man dem aus teilweise abenteuerlichen Blöcken gebauten Stafinellagrat, bis man bei einem Steinmäuerchen mit wenigen Metern Höhenverlust bequem über diesen auf die Hochfläche nordöstlich des Stafinellagrates wechseln kann. Es ist alternativ ebenfalls möglich, den Jägerichopf ostseitig zu umgehen, um so direkt die Hochfläche zu erreichen.
Man quert daraufhin die Hochfläche hinüber zum Punkt 2357 am Ansatz des Hochwart-Westgrates.
Hier quert man, um Felsstufen auszuweichen, mit etwas Höhenverlust ins Täli, wo man idealerweise auf etwa 2400 m Höhe auf den Pfad zum Lavtinasattel trifft.
Schwierigkeit: T3 und T4, teilweise Pfadspuren, keine Markierungen.
Zeitbedarf: 1¼ - 1½ Stunden

Man folgt nicht diesem, sondern steigt sporadisch vorhandenen Tierwechseln folgend in südlicher Richtung leicht ansteigend unter die Wände der Lavtinahörner, wo ein gut erkennbares Band leicht ansteigend über Schrofen und einige abschüssige Runsen hinweg zur grossen, geröllbedeckten Hochfläche westseitig der Lavtinahörner führt. Man hält sich bei der Querung an das schmale, eingelagerte Band aus Lochsitenkalk, das den Verrucano vom Flysch trennt. An den neuralgischen Punkten weisen wenige alte Markierungen die Richtung, eine kurze Stelle ist mit einem alten Drahtseil versichert.
Schwierigkeit: T4, Tierwechsel, wenige alte, rotweisse Markierungen.
Hinweis: Begeht man diese Querung im Abstieg, erfolgt der Einstieg aus der tiefstgelegenen Senke der Geröllhalden westseitig der Lavtinahörner. Nach einem Gegenanstieg von einigen Metern setzt eine aus der Senke nicht sichtbare, mit verblassender, rotweisser Markierung versehene Begehungsspur ein.

Auf der Hochfläche westlich der Lavtinahörner steigt man über ausgedehnte Block- und Geröllfelder zum südlichen Ende bei Punkt 2696 auf, wo man auf die vom Tersol her kommende Route trifft. Im unteren Teil der Block- und Geröllfelder versucht man dabei idealerweise bald einmal rechtshaltend das besser gehbare, gelbliche Gestein des eigentlichen Gilbiplateaus zu erreichen.
Schwierigkeit: T4, pfadlos, zu Beginn wenige alte, rotweisse Markierungen.

Wegspuren führen nun eine kurze, steile Geröllhalde hoch zum Pizolsattel, von wo man perfekt durch jede Menge Drahtseile gesichert über die Schrofen der Westflanke in kurzem Aufstieg den Gipfel des Pizols erreicht.
Schwierigkeit: T3, Pfad, Drahtseile, blauweisse und rotweisse Markierungen.
Zeitbedarf: 1½ - 1¾ Stunden
Bei einwandfreien Tourenbedingungen, wie man sie im Sommer und Herbst normalerweise antrifft, ist nebst festem Schuhwerk keine weitere bergtechnische Ausrüstung notwendig.
Rechnet man mit erschwerten Verhältnissen wie Hartschnee, Eis oder gefrorenen Böden, entschärft das Mitführen und die Verwendung von Steigeisen brenzlige Situationen und hilft, unnötige und leider allzu oft tragisch endende Bergunfälle zu verhindern.

Bei Schnee oder Vereisung ist vor allem der Aufstieg vom Täli zur Geröllfläche westlich des Pizols heikel. Dann empfiehlt sich eventuell die Alternative über den Lavtinasattel und die Wildsandköpfe.

Wählt man Weisstannen als Ausgangspunkt, sind knappe 70 Höhenmeter weniger zurückzulegen.

Zur besonderen Beachtung:
Gegenüber Berggängern und Wildtieren seit jeher rücksichtslose Schafhaltung kann den Aufstieg zum Jägerichopf im Sommer und Frühherbst erschweren bis verunmöglichen, insbesondere wegen zu erwartender Attacken durch auf den Weiden anwesende Schutzhunde.
Für Wanderer und Berggänger besteht im Wald, auf Weiden sowie im alpinen Gelände ein freies Durchgangsrecht (Art. 699 ZGB). Daraus ergibt sich, dass man weder durch die Haltung von Nutztieren noch durch Schutzhunde ernsthaft gefährdet oder übermässig behindert (zur Umkehr oder zu gefährlichen Umgehungen gezwungen) werden darf.
Unbeaufsichtigt herumstreunende Schutzhunde, die im Gegensatz zu Raubtieren wie Wolf oder Luchs den Menschen akut gefährden, sind auf Schweizer Alpen ebenso ein krasser Missstand wie auch zunehmende Realität.

Um dem entgegenzuwirken, sollte jegliche Belästigung und jeder Zwischenfall durch Schutzhunde unverzüglich dem kantonalen Veterinäramt gemeldet werden.
Die entsprechenden Meldeformulare für den Kanton St.Gallen stehen im Internet unter folgendem Link zur Verfügung:
https://www.sg.ch/umwelt-natur/veterinaerwesen.html

Wer nachvollziehen möchte, wo Gefahren lauern und wie sich das Krebsgeschwür Schutzhunde stetig ausbreitet, kann im Internet folgenden Link konsultieren:
http://www.protectiondestroupeaux.ch/faq-was-tun/um-zu-wissen-wo-es-schutzhunde-hat/
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Letzte Änderung: 26.07.2022, 11:25Alle Versionen vergleichenAufrufe: 7605 mal angezeigt

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Wanderung

T 4

1914 hm

5.0 h

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