La Chaux de Bavon 2208m (2208m)21.11.2024
Verhältnisse vom 14.09.2021
Mont Vélan (3727m): Arête de la Gouille
Der Wetterbericht sagte in den Tagen vorher schon für Dienstagmittag erste Niederschläge voraus.
Dennoch starteten wir den Aufstieg zur Vélan-Hütte am Montagnachmittag wie geplant. Allerdings mit gemischten Gefühlen, da wir uns unsicher waren, ob wir unseren Plan in die Tat umsetzen können.
Erst am Abend sahen wir im Internet, dass sich die Wetterprognosen nun doch deutlich verbessert hatten und mit Niederschlägen nicht vor Dienstagabend zu rechnen war.
Wir starteten also um viertel vor fünf und erreichten bald den Fuss des Mont de la Gouille. Von dort führt ein steiles Eisfeld hinauf zum Col de la Gouille.
Die Hüttenwartin hatte uns den Tipp gegeben, links ins Geröll auszuweichen. Das ist zwar mühsam, aber immer noch besser als im Eis abzurutschen oder viel Zeit mit Schrauben zu verlieren. Weiter oben verflacht sich der Gletscher. Dort lag auch noch bequemer Trittschnee.
Danach geht es über Ketten und eine wacklige Leiter hinauf zum Col.
Mittlerweile hat sich im Fels eine neue Schlüsselstelle unterhalb der Leiter gebildet. Dort wurden aber bereits weitere Ketten und Eisenbügel angebracht, so dass die Stelle in Klettersteigmanier überwunden werden kann.
Der Grat beginnt mit dem Überklettern von einigen Türmchen bzw. Felsen (bis II. Grad). Wir seilten nicht an, was sich als die richtige Entscheidung herausstellte, da der Grat danach für lange Zeit Gehgelände ist. Dort hat es meist auch Wegspuren.
Man lasse sich aber niemals verleiten, Verhauern in die brüchigen Flanken zu folgen. Es wird fast alles, was im Weg ist, überklettert (nie wirklich schwierig). Wir umgingen nur eine einzige Kletterstelle, die ich seillos als zu schwierig empfand, links.
Eine der Schlüsselstellen ist der senkrechte Abstieg in eine Scharte. Allerdings ist dort eine Kette angebracht.
Danach seilten wir an, da laut Silbernagel-Topo plattiger Fels mit zwei Bohrhaken zu überwinden sei.
Wir fanden jedoch nur einen Bohrhaken. Die "Platte" ist auch nicht schwer und nur kurz.
Auf jeden Fall auf dem Grat bleiben und nicht nach links oder rechts ausweichen, auch wenn es dort Fussspuren und einen Pfad zu geben scheint. Der Fels wird dort aber nicht besser und Sicherungsmöglichkeiten gibt es keine.
Weiter oben stellte sich wieder die Frage, ob mit Seil oder ohne. Da fast nur noch schuttiges Gelände zu überwinden ist, macht Seil m.E. wenig Sinn, wir blieben aber angeseilt, da man die letzten Höhenmeter sowieso über den Gletscher gehen muss, bis man das Plateau der Gipfelerhebung erreicht.
Beim Abstieg gibt es laut Topo zwei Möglichkeiten: Entweder eine 40 Grad steile Firnflanke hinunter (heikel, da unten grosse Spalte) oder über einen kurzen Felsgrat. Wir folgten erst dem Felsgrat, fanden aber keine sichere Möglichkeit, um von dort auf den Gletscher zu gelangen.
Wir gingen deshalb vorsichtig am kurzen Seil die Firnflanke hinunter, die nur noch rechts schneebedeckt und ansonsten aper war. Kurz vor der Spalte folgten wir Fussspuren nach links und sicherten dort auch einmal mit Eisschraube, bis wir die Spalte sicher überqueren konnten.
Der restliche Abstieg ist relativ logisch und wenig schwierig (sind auch auf gute Fussspuren vom Vortag getroffen). Auf einem steileren Teil (laut Topo bis zu 45 Grad, gefühlt wesentlich weniger) weiter unten lag noch ausreichend Schnee zum bequemen Abstieg, allerdings hatte es dort zahlreiche Spalten. Da sie teilweise nur noch dünne Schneebrücken hatten, war grosse Vorsicht geboten.
Man quert dann nach links, um an den Fuss des Col de la Gouille zu gelangen. Auch hier, im flacheren Teil, ist auf grosse Spalten zu achten. Danach folgt man Ketten im schuttigen Fels hoch zum Col.
Dennoch starteten wir den Aufstieg zur Vélan-Hütte am Montagnachmittag wie geplant. Allerdings mit gemischten Gefühlen, da wir uns unsicher waren, ob wir unseren Plan in die Tat umsetzen können.
Erst am Abend sahen wir im Internet, dass sich die Wetterprognosen nun doch deutlich verbessert hatten und mit Niederschlägen nicht vor Dienstagabend zu rechnen war.
Wir starteten also um viertel vor fünf und erreichten bald den Fuss des Mont de la Gouille. Von dort führt ein steiles Eisfeld hinauf zum Col de la Gouille.
Die Hüttenwartin hatte uns den Tipp gegeben, links ins Geröll auszuweichen. Das ist zwar mühsam, aber immer noch besser als im Eis abzurutschen oder viel Zeit mit Schrauben zu verlieren. Weiter oben verflacht sich der Gletscher. Dort lag auch noch bequemer Trittschnee.
Danach geht es über Ketten und eine wacklige Leiter hinauf zum Col.
Mittlerweile hat sich im Fels eine neue Schlüsselstelle unterhalb der Leiter gebildet. Dort wurden aber bereits weitere Ketten und Eisenbügel angebracht, so dass die Stelle in Klettersteigmanier überwunden werden kann.
Der Grat beginnt mit dem Überklettern von einigen Türmchen bzw. Felsen (bis II. Grad). Wir seilten nicht an, was sich als die richtige Entscheidung herausstellte, da der Grat danach für lange Zeit Gehgelände ist. Dort hat es meist auch Wegspuren.
Man lasse sich aber niemals verleiten, Verhauern in die brüchigen Flanken zu folgen. Es wird fast alles, was im Weg ist, überklettert (nie wirklich schwierig). Wir umgingen nur eine einzige Kletterstelle, die ich seillos als zu schwierig empfand, links.
Eine der Schlüsselstellen ist der senkrechte Abstieg in eine Scharte. Allerdings ist dort eine Kette angebracht.
Danach seilten wir an, da laut Silbernagel-Topo plattiger Fels mit zwei Bohrhaken zu überwinden sei.
Wir fanden jedoch nur einen Bohrhaken. Die "Platte" ist auch nicht schwer und nur kurz.
Auf jeden Fall auf dem Grat bleiben und nicht nach links oder rechts ausweichen, auch wenn es dort Fussspuren und einen Pfad zu geben scheint. Der Fels wird dort aber nicht besser und Sicherungsmöglichkeiten gibt es keine.
Weiter oben stellte sich wieder die Frage, ob mit Seil oder ohne. Da fast nur noch schuttiges Gelände zu überwinden ist, macht Seil m.E. wenig Sinn, wir blieben aber angeseilt, da man die letzten Höhenmeter sowieso über den Gletscher gehen muss, bis man das Plateau der Gipfelerhebung erreicht.
Beim Abstieg gibt es laut Topo zwei Möglichkeiten: Entweder eine 40 Grad steile Firnflanke hinunter (heikel, da unten grosse Spalte) oder über einen kurzen Felsgrat. Wir folgten erst dem Felsgrat, fanden aber keine sichere Möglichkeit, um von dort auf den Gletscher zu gelangen.
Wir gingen deshalb vorsichtig am kurzen Seil die Firnflanke hinunter, die nur noch rechts schneebedeckt und ansonsten aper war. Kurz vor der Spalte folgten wir Fussspuren nach links und sicherten dort auch einmal mit Eisschraube, bis wir die Spalte sicher überqueren konnten.
Der restliche Abstieg ist relativ logisch und wenig schwierig (sind auch auf gute Fussspuren vom Vortag getroffen). Auf einem steileren Teil (laut Topo bis zu 45 Grad, gefühlt wesentlich weniger) weiter unten lag noch ausreichend Schnee zum bequemen Abstieg, allerdings hatte es dort zahlreiche Spalten. Da sie teilweise nur noch dünne Schneebrücken hatten, war grosse Vorsicht geboten.
Man quert dann nach links, um an den Fuss des Col de la Gouille zu gelangen. Auch hier, im flacheren Teil, ist auf grosse Spalten zu achten. Danach folgt man Ketten im schuttigen Fels hoch zum Col.
Der Grat dürfte nach Niederschlägen anspruchsvoller und heikler werden.
Die Hütte ist landschaftlich wunderschön gelegen, das Essen war top. Wir waren die einzigen Gäste und Berggänger.
Die Tour ist im Sommer wohl eher einsam und fernab von den 4000ern-Modegipfeln im Wallis. Der Gipfel ist zwar unscheinbar und wenig spektakulär, die Aussicht auf den Grand Combin in unmittelbarer Nachbarschaft, sämtliche 4000er im Wallis, sowie auf Gran Paradiso und Mont Blanc ist jedoch sensationell.
Der Grat ist einfach, aber lang. Wir brauchten mit kleinen Verhauern (bereits im Aufstieg zum Col) gute 6 Stunden bis auf den Gipfel.
Dort wo es IIer-Kletterstellen hat, ist der Fels m.E. fest. Da habe ich schon Schlimmeres erlebt.
Die Tour ist im Sommer wohl eher einsam und fernab von den 4000ern-Modegipfeln im Wallis. Der Gipfel ist zwar unscheinbar und wenig spektakulär, die Aussicht auf den Grand Combin in unmittelbarer Nachbarschaft, sämtliche 4000er im Wallis, sowie auf Gran Paradiso und Mont Blanc ist jedoch sensationell.
Der Grat ist einfach, aber lang. Wir brauchten mit kleinen Verhauern (bereits im Aufstieg zum Col) gute 6 Stunden bis auf den Gipfel.
Dort wo es IIer-Kletterstellen hat, ist der Fels m.E. fest. Da habe ich schon Schlimmeres erlebt.
Letzte Änderung: 16.09.2021, 07:23Aufrufe: 2843 mal angezeigt
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