Gräfimattnollen (2035m)21.12.2024
Verhältnisse vom 11.10.2021
Tällistock (2580m): Inwyler-Bielmeier
Die Tour fand am 9.10.2021 statt.
Der Zustieg und die gesamte Route waren, inklusive des Ausstiegskamins, trocken und Schneefrei.
Schattseitig liegen am Tällistock wenige Zentimeter Schnee und darunter Eis. Die Naht war dann wieder trocken und komplett aper.
Die Bohrhaken sind noch in tadellosem Zustand. Allerdings steckt an fast allen Standplätzen jeweils nur 1 Muniring. Redundanz ist nicht immer möglich. Die Schlaghaken haben meistens nur noch wegweisenden Charakter. Die Tour muss also über weite Strecken selbst abgesichert werden, was nicht immer einfach ist. Einige längere Run-Outs müssen zwingend geklettert werden. 6a sollte man also auch noch klettern können, wenn man weit über der letzten, zweifelhaften Sicherung steht und ziemlich viel Luft unter dem unter dem A... hat. Einzig der lange Quergang und die Schlüsselstelle in der folgenden Seillänge sind hervorragend abgesichert.
Im SAC Kletterführer BEO Süd ist die Route komplett falsch eingezeichnet. Auf dem Tourenportal gibt es unterdessen eine korrigierte Variante. Das korrigierte SAC Topo ist nun mit dem Filidor Topo konform. Allerdings fand ich auch das Topo aus dem Filidor extrem nicht viel wert.
Deshalb hierzu ein paar Hinweise:
SL1: Die Route startet am rechten Rand der frappanten Platte. Am Einstieg befindet sich eine alte Sanduhrschlinge. Ein markanter Riss, wie im Topo eingezeichnet, sieht man nicht. Und der eingezeichnete Schlaghaken findet man nach ca. 15m in einer etwa 1,5m hohen Verschneidung. Von dort geht es logisch leicht nach links zum Muniring.
SL3: Sind eigentlich zwei Seillängen. Der Zwischenstand (Muniring) befindet sich vor einem Quergang. Dieser sollte wegen des Seilzugs nicht ausgelassen werden.
SL4: Nach dem Stand (Muniring & 1BH) steil durch die Verschneidung 1BH mehrere NH und danach durch den Kamin. Der Stand ist links vom Ausstieg des Kamins.
SL5: Wunderbare Verschneidung, bis diese rechts von einem bequemen Band unterbrochen wird.
SL9: Vom Stand gerade hoch 1BH, viele NH und dann ca. 12 m nach links queren, bis man fast unter dem gelben Ausbruch steht. Dort gibt es zwei Varianten. Die einfachere ist rechts 3BH.
SL10: Die kurze Verschneidung gerade hoch und nach links auf ein sehr breites, überdachtes Band aussteigen.
SL11: Auf dem Band etwa 15 M nach links queren und dann diagonal nach links auf die Platte NH und BH. Danach ca. 10m nicht absicherbarer Run-Out über Wasserrillen.
SL12: Gerade hoch (splittriger Fels) und Mantle unter den engen Kamin. Durch den Kamin zum Stand (Rucksack vorher abwerfen).
SL14: Dem rechten Kamin entlang zum Ausstieg.
Wir sind dann über die Naht abgestiegen. Ein Abstieg durch das Tälli wäre vermutlich auch möglich gewesen denn die südexponierte Seite des Karr war aper. Wie es weiter unten Aussieht konnten wir aber nicht sehen.
Das Topo für den Abstieg über die Naht ist ebenfalls nicht wirklich brauchbar. Der Abstieg beginnt beim grossen Steinmann, ca. 600 m östlich des Routenausstiegs (nicht 450 m). An den ersten paar Abseilständen kann man bei trockenen Verhältnissen einfach vorbeilaufen. Danach muss man zweimal 40m abgeseilen und landet auf einem breiten Schutt und Grasband. Folgt man nun der Naht in südwestlicher Richtung, wie es im Filidor extrem eingezeichnet ist, muss man weitere dreimal abseilen. Das möchte man wirklich nicht abklettern! Im SAC Führer ist allerdings eingezeichnet, dass man nach rechts, also in südöstlicher Richtung, auf den Wanderweg kommt. Dies haben wir nicht ausprobiert, weil ich das erst danach gesehen habe.
Und noch etwas. Die Übersicht für Zu- und Abstieg im Filidor extrem suggeriert, dass man vom Ausstieg der Naht über das breite Band zum Einstieg traversieren kann. Dies geht nicht! Ein Rucksackdepot am Einstieg ist somit keine gute Idee.
Der Zustieg und die gesamte Route waren, inklusive des Ausstiegskamins, trocken und Schneefrei.
Schattseitig liegen am Tällistock wenige Zentimeter Schnee und darunter Eis. Die Naht war dann wieder trocken und komplett aper.
Die Bohrhaken sind noch in tadellosem Zustand. Allerdings steckt an fast allen Standplätzen jeweils nur 1 Muniring. Redundanz ist nicht immer möglich. Die Schlaghaken haben meistens nur noch wegweisenden Charakter. Die Tour muss also über weite Strecken selbst abgesichert werden, was nicht immer einfach ist. Einige längere Run-Outs müssen zwingend geklettert werden. 6a sollte man also auch noch klettern können, wenn man weit über der letzten, zweifelhaften Sicherung steht und ziemlich viel Luft unter dem unter dem A... hat. Einzig der lange Quergang und die Schlüsselstelle in der folgenden Seillänge sind hervorragend abgesichert.
Im SAC Kletterführer BEO Süd ist die Route komplett falsch eingezeichnet. Auf dem Tourenportal gibt es unterdessen eine korrigierte Variante. Das korrigierte SAC Topo ist nun mit dem Filidor Topo konform. Allerdings fand ich auch das Topo aus dem Filidor extrem nicht viel wert.
Deshalb hierzu ein paar Hinweise:
SL1: Die Route startet am rechten Rand der frappanten Platte. Am Einstieg befindet sich eine alte Sanduhrschlinge. Ein markanter Riss, wie im Topo eingezeichnet, sieht man nicht. Und der eingezeichnete Schlaghaken findet man nach ca. 15m in einer etwa 1,5m hohen Verschneidung. Von dort geht es logisch leicht nach links zum Muniring.
SL3: Sind eigentlich zwei Seillängen. Der Zwischenstand (Muniring) befindet sich vor einem Quergang. Dieser sollte wegen des Seilzugs nicht ausgelassen werden.
SL4: Nach dem Stand (Muniring & 1BH) steil durch die Verschneidung 1BH mehrere NH und danach durch den Kamin. Der Stand ist links vom Ausstieg des Kamins.
SL5: Wunderbare Verschneidung, bis diese rechts von einem bequemen Band unterbrochen wird.
SL9: Vom Stand gerade hoch 1BH, viele NH und dann ca. 12 m nach links queren, bis man fast unter dem gelben Ausbruch steht. Dort gibt es zwei Varianten. Die einfachere ist rechts 3BH.
SL10: Die kurze Verschneidung gerade hoch und nach links auf ein sehr breites, überdachtes Band aussteigen.
SL11: Auf dem Band etwa 15 M nach links queren und dann diagonal nach links auf die Platte NH und BH. Danach ca. 10m nicht absicherbarer Run-Out über Wasserrillen.
SL12: Gerade hoch (splittriger Fels) und Mantle unter den engen Kamin. Durch den Kamin zum Stand (Rucksack vorher abwerfen).
SL14: Dem rechten Kamin entlang zum Ausstieg.
Wir sind dann über die Naht abgestiegen. Ein Abstieg durch das Tälli wäre vermutlich auch möglich gewesen denn die südexponierte Seite des Karr war aper. Wie es weiter unten Aussieht konnten wir aber nicht sehen.
Das Topo für den Abstieg über die Naht ist ebenfalls nicht wirklich brauchbar. Der Abstieg beginnt beim grossen Steinmann, ca. 600 m östlich des Routenausstiegs (nicht 450 m). An den ersten paar Abseilständen kann man bei trockenen Verhältnissen einfach vorbeilaufen. Danach muss man zweimal 40m abgeseilen und landet auf einem breiten Schutt und Grasband. Folgt man nun der Naht in südwestlicher Richtung, wie es im Filidor extrem eingezeichnet ist, muss man weitere dreimal abseilen. Das möchte man wirklich nicht abklettern! Im SAC Führer ist allerdings eingezeichnet, dass man nach rechts, also in südöstlicher Richtung, auf den Wanderweg kommt. Dies haben wir nicht ausprobiert, weil ich das erst danach gesehen habe.
Und noch etwas. Die Übersicht für Zu- und Abstieg im Filidor extrem suggeriert, dass man vom Ausstieg der Naht über das breite Band zum Einstieg traversieren kann. Dies geht nicht! Ein Rucksackdepot am Einstieg ist somit keine gute Idee.
Bleibt so bis zum nächsten Niederschlag.
Wer um diese Jahreszeit in eine solche Route einsteigt, sollte genügend Zeit einplanen und auf jeden Fall eine Stirnlampe mitführen.
Wir brauchten für die Kletterei 6 Stunden inklusive Pause. Das geht sicher schneller. Aber noch sicherer geht es langsamer! Für den Abstieg durch die Naht benötigten wir wenig mehr als 1,5 Stunden, plus nochmals 1,5 Stunden um unsere Rucksäcke am Einstieg zu holen.
Wir brauchten für die Kletterei 6 Stunden inklusive Pause. Das geht sicher schneller. Aber noch sicherer geht es langsamer! Für den Abstieg durch die Naht benötigten wir wenig mehr als 1,5 Stunden, plus nochmals 1,5 Stunden um unsere Rucksäcke am Einstieg zu holen.
Letzte Änderung: 12.10.2021, 20:16Aufrufe: 2624 mal angezeigt
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