Breithorn (4164m)16.11.2024
Verhältnisse vom 13.07.2022
Ober Gabelhorn (4063m): Südwand
Sehr gute Verhältnisse im Aufstieg durch die Südwand! Die Wand ist praktisch trocken (bis auf das Couloir nach dem Kohlenband). Entgegen anderslautenden Aussagen ist der Fels wirklich vom ersten Meter an bis zum Kohlenband einwandfrei. Einzig das fast vollständig ausgeaperte Couloir ist brüchig und schuttig, lässt sich aber gut an der rechten Seite umgehen.
Der Abstieg über die Wellenkuppe ist auch noch gut, allerdings stellenweise bereits knapp eisig, und dies dürfte sich in den nächsten Tagen noch deutlich verschlechtern. Danach empfiehlt sich eher ein Abstieg über den Arbengrat.
Insgesamt eine wirklich sehr lohnende Überschreitung!
Der Abstieg über die Wellenkuppe ist auch noch gut, allerdings stellenweise bereits knapp eisig, und dies dürfte sich in den nächsten Tagen noch deutlich verschlechtern. Danach empfiehlt sich eher ein Abstieg über den Arbengrat.
Insgesamt eine wirklich sehr lohnende Überschreitung!
Aufstieg bleibt +- gleich, Abstieg apert aus.
Mir hat die Südwand sehr gut gefallen, lässige Kletterei in gutem Fels. Das Highlight ist der gelbe Pfeiler gleich unter dem Kohlenband. Wir haben dort die im Tibbets "Alpenglow"-Buch erwähnte direkte Variante geklettert, welche gleich rechts von dem markanten Quarzband hochgeht. Es sind zwei recht anspruchsvolle SL (25m 5b + 35m 5b), vollständig clean, in wirklich bestem Fels, mit super Tiefblick über die gesamte Wand. Einfacher (aber wohl auch weniger lohnend) lässt sich der gelbe Pfeiler über dessen linke Kante erklettern.
Wir haben Kletterfinken dabeigehabt und ab etwa Wandmitte angezogen. Dies ist durchaus empfehlenswert, da der Fels an den schwierigen Stellen eher plattig ist. Für die schwierigen SL im oberen Teil empfehlen sich sowieso die Finken.
Vom Material her reicht ein einfaches Set Friends 0.5 - 2 und ein Set Keile (insbesondere die kleinen). Ein genaues Topo erübrigt sich, da es oftmals verschiedene Varianten gibt. Wichtig ist, jeweils den richtigen Pfeiler zu erwischen (z.B. Beschreibung aus dem SAC-Führer). Auf der ganzen Route steckt kaum fixes Material!
Die Wand erhält auch im Hochsommer erst so gegen 9 Uhr Sonne. Wir sind um 4:45 los, Beginn Kletterei 6 Uhr, Beginn Gelber Pfeiler 8:45 Uhr, Kohlenband 9:30, Gipfel 10:40. Wellenkuppe um 13 Uhr, Rothornhütte um 15 Uhr, Zermatt 18 Uhr.
Edit: Da es (nach Internetstudium) doch scheint, als ob man sich auch in der Wand verlaufen kann, hier noch ein paar Hinweise für Wiederholer:innen:
- Zuerst gilt es, den Pfeiler *rechts* des grossen Schneefeldes anzupeilen (nicht im Schneefeld hoch, sondern wirklich horizontal rüberqueren. Siehe Foto mit der Verschneidung.
- Von hier immer dem einfachsten Weg folgend hoch, +- auf dem Pfeiler oder leicht links davon. Die markante 'rote Birne' wird rechts in plattigem Gelände überwunden.
- Der Einstieg zum gelben Pfeiler ist auf dem weniger steilen, plattigen Band gleich darunter. Unsere Variante führt gleich rechts des Quarzbandes hoch zu einem Stand in einer markanten Nische (Stand an Zackenschlinge). Danach entlang einer leicht überhängenden Hangelschuppe, danach Rissverschneidung, zu Schluss Pfeiler mit Riss hoch zu Stand auf dem Kohlenband (Zackenschlinge).
- Dem Kohlenband wirklich bis ins Couloir folgen (NICHT hochklettern!). Das Band ist zuerst etwa 1m breit, wird dann aber zu einem schmalen Gesimse (etwa II).
Wir haben Kletterfinken dabeigehabt und ab etwa Wandmitte angezogen. Dies ist durchaus empfehlenswert, da der Fels an den schwierigen Stellen eher plattig ist. Für die schwierigen SL im oberen Teil empfehlen sich sowieso die Finken.
Vom Material her reicht ein einfaches Set Friends 0.5 - 2 und ein Set Keile (insbesondere die kleinen). Ein genaues Topo erübrigt sich, da es oftmals verschiedene Varianten gibt. Wichtig ist, jeweils den richtigen Pfeiler zu erwischen (z.B. Beschreibung aus dem SAC-Führer). Auf der ganzen Route steckt kaum fixes Material!
Die Wand erhält auch im Hochsommer erst so gegen 9 Uhr Sonne. Wir sind um 4:45 los, Beginn Kletterei 6 Uhr, Beginn Gelber Pfeiler 8:45 Uhr, Kohlenband 9:30, Gipfel 10:40. Wellenkuppe um 13 Uhr, Rothornhütte um 15 Uhr, Zermatt 18 Uhr.
Edit: Da es (nach Internetstudium) doch scheint, als ob man sich auch in der Wand verlaufen kann, hier noch ein paar Hinweise für Wiederholer:innen:
- Zuerst gilt es, den Pfeiler *rechts* des grossen Schneefeldes anzupeilen (nicht im Schneefeld hoch, sondern wirklich horizontal rüberqueren. Siehe Foto mit der Verschneidung.
- Von hier immer dem einfachsten Weg folgend hoch, +- auf dem Pfeiler oder leicht links davon. Die markante 'rote Birne' wird rechts in plattigem Gelände überwunden.
- Der Einstieg zum gelben Pfeiler ist auf dem weniger steilen, plattigen Band gleich darunter. Unsere Variante führt gleich rechts des Quarzbandes hoch zu einem Stand in einer markanten Nische (Stand an Zackenschlinge). Danach entlang einer leicht überhängenden Hangelschuppe, danach Rissverschneidung, zu Schluss Pfeiler mit Riss hoch zu Stand auf dem Kohlenband (Zackenschlinge).
- Dem Kohlenband wirklich bis ins Couloir folgen (NICHT hochklettern!). Das Band ist zuerst etwa 1m breit, wird dann aber zu einem schmalen Gesimse (etwa II).
Letzte Änderung: 14.07.2022, 11:32Aufrufe: 4661 mal angezeigt
Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung
Ober Gabelhorn (4063m)
Südwand
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