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SkitourAusgezeichneter Eintrag
3 Personen
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
machbar
Oben: Pulver
Unten: Pulver
Eher weniger heikel als Lawinenbulletin wahrgenommen
Wir dachten an die „Weiße Hölle vom Piz Palü“ als wir um 8.00 Uhr morgens zusammen mit einem ganzen Filmteam in der ersten Bahn auf die Diavolezza fuhren. Der strahlendblaue Himmel legte aber eher den Titel „Licht und Schatten am Piz Palü“ nahe. Ausser uns Zweien gab es nur noch Einen, der auch auf den Palü wollte, und so bildeten wir spontan ein Dreierteam. Die steile 200-Hm-Abfahrt hinunter zum Persgletscher erfolgte in knüppelhartem Schnee und zeigte die Schneearmut dieses Winters. Zwischen vielen Felsinseln hindurch war es schwer, ohne Unterbrechung einen Weg zu finden. In 2700 m Höhe trafen wir auf den Gletscher. Zunächst verfolgten wir eine frische Spur, die vom Morteratschgletscher kommend hochzog. Kurz unter den ersten Eisbrüchen (Cambrena-Brüche) kamen uns zu dieser frühen Tageszeit zwei Skifahrer ohne großes Gepäck von oben entgegen, die in einiger Entfernung von uns abwärtsfuhren. Wir vermuteten später, dass es Diavolezzabahn-Bedienstete waren, die den Weg begutachteten. Am oberen Ende des charakteristischen Links-Rechts-Durchstiegs der ersten Bruchzone kam für uns die erste Herausforderung. Eine halbmeterbreite Spalte war zunächst noch mit Schnee bedeckt, der dritte von uns sackte aber bereits trotz Warnung bis zur Hüfte ein (ohne Skier). Von weiter oben konnte man gut den ganzen Verlauf der Spalte erkennen, die über 20 Meter quer zum Weg verlief. Mangels anderer Möglichkeit überfuhren wir sie in der Abfahrt mit Skier knapp links der Stelle, wo wir im Aufstieg eingebrochen waren. Der weitere Aufstieg erfolgte dann problemlos entlang der Aufstiegspur der beiden Skifahrer vorbei an großen Spalten bis zum großen Gletscherbecken. Hier verlor sich die Spur und wir stiegen zunächst flach, dann immer steiler bis zum Beginn der oberen Brüche auf. In einem verwinkelten Weg überwanden wir einigermassen sicher die Brüche. Im Schlusshang vor der Linksquerung hinüber zum Skidepot entdeckten wir dann wieder eine Querspalte, die sich über den ganzen Hang zog. Sie war in diesem pulvergepressten Gelände komplett unsichtbar, aber nur mit nicht tragfähigem Windpulver bedeckt. Wir behielten deshalb auch in der Abfahrt später unsere gegenseitige Seilsicherung bis zum mittleren Gletscherbecken an. Am Skidepot zeigte sich, was sich bereits von unten an den Windfahnen angedeutet hatte. Es gab Wind in Sturmstärke, der einen in Kombination mit der niedrigen Temperatur (ca. minus 20 Grad) in kürzester Zeit extrem auskühlte. An eine Pause am Skidepot war nicht zu denken, wir stiegen nacheinander mit Pickel und Steigeisen den Schlussanstieg entlang von verblasenen, aber trittfesten Spuren hinauf. Zweimal gab es kurze Stellen, die sich in Blankeis umwandeln, aber aktuell noch gut griffig sind. Das Gipfelpanorama war ein Traum, allerdings bei diesen Bedingungen nur ein kurzer. Wir waren froh, bei etwas weniger Wind wieder auf Skiern zu stehen und wie erwähnt am Seil bis zum Gletscherbecken abzufahren. Hier legten wir das Seil ab und fuhren bei perfektem Pulver bis an den Fuss der Cambrena-Brüche, wo wir auf ca. 3000 m Höhe eine lange Querung hinüber zur Fuorcla Trovat machten. Die steile Abfahrt hinein ins Val d’ Arlas erfolgte im Schatten der Nachmittagssonne bei sehr hartem Schnee, weiter unten gab es dann wieder lange Passagen in schönem Pulver.
perfekte Lawinensituation (1), perfekte Schneesituation (Pulver), vermutlich immer kritischer werdende Spaltensituation, im Gipfelbereich Neigung zu Blankeis
Verhältnis Bilder
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Letzte Änderung: 06.04.2023, 13:16Aufrufe: 3620 mal angezeigt

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Kartenmaterial Ergänzend:

Swisstopo 1277 Piz Bernina, 268 S Julierpass ,Swisstopo 1277 Piz Bernina, 268 S Julierpass ,Swisstopo 1277 Piz Bernina, 268 S Julierpass

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Piz Palü (3899m)

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1200 hm

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