Firehorn (3182m)09.11.2024
Verhältnisse vom 04.09.2023
Ritzlihorn (3263m): Ärlengrätli
Die Verhältnisse:
Der Grat ist grösstenteils trocken und schneefrei. Einige kleinere Stellen mit Schnee von der Niederschlagsperiode Ende KW 34 stören kaum. Im Abstieg vor allem im Trichter unterhalb P. 3893 etwas mehr Schnee. Randkluft aktuell noch gut passierbar. Wird aber vermutlich schon ab nächster Woche problematisch sein. Auf dem Ärlengletscher nur noch wenige Resten Neuschnee.
Weitere Infos:
Die Führerliteratur widerspricht sich gegenseitig und alle mir vorliegenden Beschriebe und Topos sind eher irreführend als nützlich. Einzig der Routenbeschrieb auf Gipfelbuch.ch ist sehr hilfreich. Vermutlich scheitern sie an dem schwierigen Versuch, eine 2km lange Klettertour kurz und knapp zu beschreiben. Ich denke allerdings, dass dies auch gar nicht nötig ist. Am besten klettert man einfach der Nase nach und bleibt dabei möglichst auf oder nahe der Gratkante. Deshalb möchte ich auch nur wenig zur Kletterei selbst anfügen, sondern nur auf einige Stellen hinweisen oder Fehler korrigieren. Sämtliche Richtungsangaben sind im Sinne des Aufstieges.
P 2815 kann nicht südseitig über ein Band umgangen werden (Falsche Angabe im SAC Tourenportal). Dieses Band dient allenfalls als Notausstieg. Spätestens in der Scharte vor P 2815 sollte man zurück auf den Grat. Schöner klettert man auch schon davor über die Kante.
Sehr markant steilt die Wand vor dem grossen Turm auf. Hier gibt es mindestens zwei Möglichkeiten. Die leichtere Variante folgt dem Couloir zur Rechten (NH mit roter Reepschnur zu Beginn). Schöner klettert man die steile Wand zur Linken auf ein kleines Podest mit dem Routenbuch. Danach nach rechts traversieren (1 NH) und der Kante entlang (2NH) auf ein weiteres Podest (gute Standmöglichkeit). Weiter etwas leichter, aber immer noch fordernd und steil der Kante folgen. Vermutlich könnte man auch vom Routenbuch weg die linke Kante klettern. Sieht aber einiges schwieriger aus und wurde von uns nicht nachvollzogen.
Als nächstes kommt der steile Aufschwung, welcher zuerst 15m schattseitig und danach links der Kante erklommen wird. Hier ist sich die Führerliteratur ausnahmsweise einig. Ich nenne diese Stelle mal Schlaghakenwändchen, denn hier findet man verteilt auf 20 Meter mehr Schlaghaken als in den restlichen zwei Kilometern. Ende der Schwierigkeiten.
Wir sind direkt nach der 10 m Abseilstelle abgestiegen. Ich denke der weitere Aufstieg zu P 3193 ist nur lohnend, wenn man den Tiefblick Richtung Gouwli nicht verpassen möchte. Sämtliche Richtungsangaben im Sinne des Abstieges.
Nach der 10m Abseilstelle spazierten wir direkt im ersten Couloir, an dessen rechtem Rand, hinunter zu einer gut sichtbaren Abseilstelle auf einem Podest (1 Reepschnur und eine Schlinge).
25 m auf ein Band abseilen. Hier haben wir einen neuen Stand geschlagen (zwei NH, rote Reepschnur).
Nochmals 50 m in den Trichter abseilen (auch weniger möglich, da leichtes Gelände). Das Seil zieht man am besten schräg nach links ab.
Nun wenige Meter nach links über einen kleinen Sattel (Steinmann). Unmittelbar dahinter findet man zwei Abseilstände nebeneinander. 30 m direkt in den Kamin abseilen.
Den Schlaghakenstand nach 40 Metern haben wir nicht gefunden. Jedoch nach 30 Metern einen Schlingenstand.
Achtung! Auf dem Podest am Ende des Kamins (40 Meter nach den beiden Abseilständen) steht man genau unter dem grossen Trichter. Alles was oben abgeht, kommt dort unten raus. Wäre ich 30 Sekunden später dran gewesen, hätte mich eine mit Steinen gefüllte Lawine erschlagen.
Der Schlingenstand im Kamin ist davor gut geschützt.
Von dort nach links aus dem Kamin hinaus und 50 m über steile Platten zu einem gut sichtbaren Stand an einem würfelförmigen Block.
Nochmals leicht links 40 Meter über steile Platten zu Stand an einem scharfen Zacken. Reepschnüre gut kontrollieren! Dieser Zacken ist messerscharf. Wir haben mit einem Seilresten verstärkt. Doch auch dieser dürfte bald durch sein.
Nun 50 m gerade runter (teilweise überhängend) zum letzten Abseilstand).
Und nochmals 50 m auf ein sehr kleines Podest. Dort lehnte noch eine dünne Schneebrücke über die Randkluft. Gut möglich, dass diese schon in wenigen Tagen nicht mehr hält.
Nach dem Kamin wäre es auch möglich dem Quarzband zu folgen. Wurde aber von uns nicht nachvollzogen.
Den Abstieg über den Ärlengletscher überlegt man sich am besten, wenn man den Gletscher noch aus der Helikopterperspektive sieht. Und den Weiterweg über die Gletscherschliffplatten kann man gut schon am Vorabend vom Seelein aus erspiegeln. Die Variante im SAC Tourenportal sieht möglich aus, haben wir aber nicht nachvollzogen. Wenn die Rinne an der Grenze von Granit zu kristallinem Schiefer noch mit Schnee gefüllt ist, wäre dies wohl die beste Abstiegsmöglichkeit. Bei Ausaperung sicher mühsam. Wir stiegen von rechts nach links über die Platten, bis ein breites, leicht schuttiges Band wieder nach rechts in die Nähe des Baches führt. Zuletzt noch wenige Meter leicht durch einen Schlitz abklettern.
Wir benötigten für die Kletterei ab der Wiissenbachlimmelti
6 Stunden und für den Abstieg bis zur Handeck ebenfalls 6 Stunden.
Die Tour fand am Sonntag 3.9.2023 statt.
Der Grat ist grösstenteils trocken und schneefrei. Einige kleinere Stellen mit Schnee von der Niederschlagsperiode Ende KW 34 stören kaum. Im Abstieg vor allem im Trichter unterhalb P. 3893 etwas mehr Schnee. Randkluft aktuell noch gut passierbar. Wird aber vermutlich schon ab nächster Woche problematisch sein. Auf dem Ärlengletscher nur noch wenige Resten Neuschnee.
Weitere Infos:
Die Führerliteratur widerspricht sich gegenseitig und alle mir vorliegenden Beschriebe und Topos sind eher irreführend als nützlich. Einzig der Routenbeschrieb auf Gipfelbuch.ch ist sehr hilfreich. Vermutlich scheitern sie an dem schwierigen Versuch, eine 2km lange Klettertour kurz und knapp zu beschreiben. Ich denke allerdings, dass dies auch gar nicht nötig ist. Am besten klettert man einfach der Nase nach und bleibt dabei möglichst auf oder nahe der Gratkante. Deshalb möchte ich auch nur wenig zur Kletterei selbst anfügen, sondern nur auf einige Stellen hinweisen oder Fehler korrigieren. Sämtliche Richtungsangaben sind im Sinne des Aufstieges.
P 2815 kann nicht südseitig über ein Band umgangen werden (Falsche Angabe im SAC Tourenportal). Dieses Band dient allenfalls als Notausstieg. Spätestens in der Scharte vor P 2815 sollte man zurück auf den Grat. Schöner klettert man auch schon davor über die Kante.
Sehr markant steilt die Wand vor dem grossen Turm auf. Hier gibt es mindestens zwei Möglichkeiten. Die leichtere Variante folgt dem Couloir zur Rechten (NH mit roter Reepschnur zu Beginn). Schöner klettert man die steile Wand zur Linken auf ein kleines Podest mit dem Routenbuch. Danach nach rechts traversieren (1 NH) und der Kante entlang (2NH) auf ein weiteres Podest (gute Standmöglichkeit). Weiter etwas leichter, aber immer noch fordernd und steil der Kante folgen. Vermutlich könnte man auch vom Routenbuch weg die linke Kante klettern. Sieht aber einiges schwieriger aus und wurde von uns nicht nachvollzogen.
Als nächstes kommt der steile Aufschwung, welcher zuerst 15m schattseitig und danach links der Kante erklommen wird. Hier ist sich die Führerliteratur ausnahmsweise einig. Ich nenne diese Stelle mal Schlaghakenwändchen, denn hier findet man verteilt auf 20 Meter mehr Schlaghaken als in den restlichen zwei Kilometern. Ende der Schwierigkeiten.
Wir sind direkt nach der 10 m Abseilstelle abgestiegen. Ich denke der weitere Aufstieg zu P 3193 ist nur lohnend, wenn man den Tiefblick Richtung Gouwli nicht verpassen möchte. Sämtliche Richtungsangaben im Sinne des Abstieges.
Nach der 10m Abseilstelle spazierten wir direkt im ersten Couloir, an dessen rechtem Rand, hinunter zu einer gut sichtbaren Abseilstelle auf einem Podest (1 Reepschnur und eine Schlinge).
25 m auf ein Band abseilen. Hier haben wir einen neuen Stand geschlagen (zwei NH, rote Reepschnur).
Nochmals 50 m in den Trichter abseilen (auch weniger möglich, da leichtes Gelände). Das Seil zieht man am besten schräg nach links ab.
Nun wenige Meter nach links über einen kleinen Sattel (Steinmann). Unmittelbar dahinter findet man zwei Abseilstände nebeneinander. 30 m direkt in den Kamin abseilen.
Den Schlaghakenstand nach 40 Metern haben wir nicht gefunden. Jedoch nach 30 Metern einen Schlingenstand.
Achtung! Auf dem Podest am Ende des Kamins (40 Meter nach den beiden Abseilständen) steht man genau unter dem grossen Trichter. Alles was oben abgeht, kommt dort unten raus. Wäre ich 30 Sekunden später dran gewesen, hätte mich eine mit Steinen gefüllte Lawine erschlagen.
Der Schlingenstand im Kamin ist davor gut geschützt.
Von dort nach links aus dem Kamin hinaus und 50 m über steile Platten zu einem gut sichtbaren Stand an einem würfelförmigen Block.
Nochmals leicht links 40 Meter über steile Platten zu Stand an einem scharfen Zacken. Reepschnüre gut kontrollieren! Dieser Zacken ist messerscharf. Wir haben mit einem Seilresten verstärkt. Doch auch dieser dürfte bald durch sein.
Nun 50 m gerade runter (teilweise überhängend) zum letzten Abseilstand).
Und nochmals 50 m auf ein sehr kleines Podest. Dort lehnte noch eine dünne Schneebrücke über die Randkluft. Gut möglich, dass diese schon in wenigen Tagen nicht mehr hält.
Nach dem Kamin wäre es auch möglich dem Quarzband zu folgen. Wurde aber von uns nicht nachvollzogen.
Den Abstieg über den Ärlengletscher überlegt man sich am besten, wenn man den Gletscher noch aus der Helikopterperspektive sieht. Und den Weiterweg über die Gletscherschliffplatten kann man gut schon am Vorabend vom Seelein aus erspiegeln. Die Variante im SAC Tourenportal sieht möglich aus, haben wir aber nicht nachvollzogen. Wenn die Rinne an der Grenze von Granit zu kristallinem Schiefer noch mit Schnee gefüllt ist, wäre dies wohl die beste Abstiegsmöglichkeit. Bei Ausaperung sicher mühsam. Wir stiegen von rechts nach links über die Platten, bis ein breites, leicht schuttiges Band wieder nach rechts in die Nähe des Baches führt. Zuletzt noch wenige Meter leicht durch einen Schlitz abklettern.
Wir benötigten für die Kletterei ab der Wiissenbachlimmelti
6 Stunden und für den Abstieg bis zur Handeck ebenfalls 6 Stunden.
Die Tour fand am Sonntag 3.9.2023 statt.
Fels bleibt gut, Randkluft schon bald problematisch
Letzte Änderung: 08.09.2023, 09:41Aufrufe: 1913 mal angezeigt
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