Sparruhorn (2988m)23.10.2024
Verhältnisse vom 20.08.2013
Täschhorn (4491m): Überschreitung S-NW
Verhältnisse super. Wenig Neuschnee vom 19.08. im Mischabelgrat, dieser störte nicht. Die wenigen Wächtenreste konnten ohne Steigeisen passiert werden. Insgesamt recht homogene Schwierigkeiten im Grat, klettertechnisch maximal ein leichter 3er. Abstieg über Kinflanke wesentlich anspruchsvoller und zeitraubender, wenngleich Verhältnisse momentan wirklich hervorragend sind. Es hat sehr wenig Blankeis, wir mussten nur an wenigen Stellen mit Schrauben sicher. Es empfiehlt sich, zumindest für den Abstieg ein zusätzliches Eisgerät pro Seilschaft mitzuführen. Die große Spalte auf ca. 4200 m kann momentan problemlos im Trittschnee (!) überwunden werden, eine Schraube vorher und nachher im Eis macht den Übergang aber sicherer. Trotz gut erkennbarer Spur haben wir den Weg über die Kinfelsen gewählt, dieser ist schlimmer als der Übergang zur Domhütte via Festi-Kinlücke. Ab P 3635 ist der Abstieg mit einer Markierungsstange, Tritten und Drahtseilen gesichert, dazwischen erfordert der Abstieg aber immer wieder Seilsicherung. Insgesamt sehr bröseliges, steiles Gelände und teils dubiose Wegfindung. Auf ca. 3250 m hört der Weg dann abrupt an einer mit Katzenaugen markierten Stelle auf. Dort findet sich ein Hinweis "nach oben auf den Gletscher aufsteigen" Die Stelle ist allerdings eine vom Gletscher glatt geschliffene Wand und erfordert ca. 5 m senkrechten Aufstieg, welcher nicht abgesichert werden kann und sich geschätzt im 5er Bereich bewegen wird... Wir haben deshalb zwischen Felsen und Gletscher, unter Seracs und herabstürzenden Steinen abgeseilt. Dies erforderte einen Zwischenstand in unglücklicher Position, insgesamt eine ziemliche Harakiri Geschichte Siehe Bild). Nachdem in den Kinfelsen bereits einiges an Eisen verbaut ist, wären zwei solide Abseilstellen, die direkt auf den Gletscher führen, an dieser Stelle sicher angebracht bzw. zusätzliche Versierungen, um nach oben auf den Gletscher zu gelangen. Insgesamt zieht sich der Abstieg über die Kinflanke und die Kinfelsen , wir waren um 9:00 am Gipfel und um 20 Uhr (!) am Auto auf der Täschalp (über Europaweg ab Kinhütte (gut, wir haben dort noch ein Bier und Omelette verdrückt...)! Die Auskunft des Hüttenwarts der Kinhütte sollte vor Betreten der Kinflanke eingeholt werden, Blankeis macht den Abstieg sehr heikel, bei guter Schneelage kann aber auch durchaus über den nördlichen Teil des Kingletschers abgestiegen werden. Weder der Abstieg über die Kinfelsen, noch über die Festi-Kinlücke ist eine spassige Angelegenheit. Die Überschreitung zum Dom als Alternative sollte nur bei trockenem Fels, gutem Zeitpolster und solider Technik im Bruchhaufenklettern erwogen werden, man ist ca. 3 - 3,5 h später auf der Domhütte verglichen mit dem Abstieg zur Kinhütte.
Den Alphubel haben wir noch am Zustiegstag vom Mischabeljoch als Nachmittagstour mitgenommen, auch dieser Grat weisst gute Verhältnisse auf. Mischabeljochbiwak bestens gepflegt, es hat reichlich Holz!
Den Alphubel haben wir noch am Zustiegstag vom Mischabeljoch als Nachmittagstour mitgenommen, auch dieser Grat weisst gute Verhältnisse auf. Mischabeljochbiwak bestens gepflegt, es hat reichlich Holz!
Ohne Neuschnee weiterhin gut, mit Neuschnee wird Kinflanke evtl. noch besser, im Mischabelgrat stören 10 cm Schnee sicher wenig, da der Fels nichtübermässig schwierig ist.
Am Mischabeljochbiwak haben wir eine Kamera gefunden. Letzter Eintrag ist vom 11.08.2013. Wir haben sie mit hinunter genommen, da sie dort wohl niemand abholen wird. Ich verschicke sie gerne an den Besitzer!
Letzte Änderung: 01.09.2013, 09:14Aufrufe: 6498 mal angezeigt
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