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HochtourAusgezeichneter Eintrag
1 Person
Hauptziel nicht erreicht, umgekehrt auf 4003m
Am Sonntagabend begann es zu nieseln bis in den frühen Morgen. Die neue Holzterrasse der Hörnli-Hütte war leicht angefroren. Ebenso die neue Treppe zum Zustieg des Bergs hinterm Haus. Ab ca. 3600 m war der Berg frisch eingeweißt durch leichte Grieselauflage, die im unteren und südlichen Bereich mit Zunahme der Sonneneinwirkung zum Mittag verschwand. Der Fels war zum Klettern jedoch trocken und nicht vereist. Zumindest bis zur Solvay-Hütte. Allerdings herrschte starker Wind am Morgen bis zu 50 km/h. Dabei gab’s noch stärkere Böen dazu. Wenn solch Wind nicht wäre, sind derzeitig die Kletterbedingungen fast schon ideal. Bei den Wetterprognosen sollte man darum auch immer zu den Angaben über die Windböen schauen. Wegen Windböen bis zu 90 Km/h brachen die Bergführer die Tour ab. Denen schloß ich mich an, auch wenn die Engländer weiter stiegen.
Der neue Anbau an alte Hörnli-Hütte ist seit Juli in Betrieb. Er bietet ungewohnt praktischen Komfort in dieser Höhe. In ihr friert man nicht. Die Fensterfront und die Beleuchtungstafeln sind gut abgestimmt mit den Sitzgarnituren aus Holz. Auf der Westseite sollte der mittlere Regenspeier verlängert werden, von dem es von neuem Anbauflachdach auf den Zustiegsweg zum Berg hinabströmt und diesen vereist bei Frosttemperaturen. Lobenswert sind die Doppelstock-Betten in kleinen Räumen, so daß nicht das „Matratzen-Lager-Ambiente“ aufkommt. Die Logistik ist gut aufgestellt. Das Abend-Essen ist sehr gut. Die Engländer holten sich Nachschlag. Lediglich das Frühstück für die Bergsteiger ist etwas rar. Die letzten 4 (zu denen ich auch gehörte) bekamen kein Brot mehr ab. Dafür zog ich mir die Joghurts rein, welche von den anderen verschmäht wurden (keine Ahnung warum). Preis für eine Übernachtung mit Abendessen und Frühstück für AV-Mitglieder: CHF 137,50 zzgl. Kurtaxe CHF 2,50. Preis für Berg- u. Talfahrt mit der Luftseilbahn Zermatt-Schwarzsee: CHF 50,00 (ohne Ermäßigung), Preis für den Shuttle-Zug von Täsch nach Zermatt und retour. CHF: 16,40. Preis für 2 Tage PKW im Parkhaus am Bahnhof von Täsch: CHF 26,00 (Stand 2015).
Bereit gestelltes Frühstück gibt es ab 03:30 Uhr (ohne Personal). Früheste Startzeit: nicht vor 03:50 Uhr. Beim „Einchecken“ wurde ich am Vortag freundlich darauf hingewiesen, daß man (wie ich ohne Bergführer) den Gruppen mit Bergführern beim Tourenbeginn die „Vorfahrt“ geben möchte. Dem konnte ich problemlos zustimmen, da ich eh nicht vorhatte, im Dunkeln zu klettern. Aktuelle Wetterentwicklung trägt wohl meist sowieso dazu bei, das Thema zu entschärfen. Ca. 26 Bergsteiger starteten heute morgen. Wegen dem Nieselwetter gingen die Bergführer auch erst weit nach 4:00 Uhr los. Ich lief erst mit dem Morgengrauen nach 05:00 Uhr los, da ich kein Freund des Felskletterns im Dunkeln bin. Nach einem Drittel überholten mich 2 englische 2er-Seilschaften, die offensichtlich auch lieber bei Tageslicht klettern, aber dann mit „Vollgas“, und zudem offensichtlich gar keine Orientierungsprobleme hatten und obendrein zügig durchkletterten. Ich hängte mich in deren „Windschatten“ und erreichte die Solvay-Hütte um 07:30 Uhr. An der Mosley-Platte direkt unter dem Biwak war Stau, weil die Bergführer mit dem Abseilen begannen. Sie hatten entschieden, wegen den Windböen-Verhältnissen nicht mehr weiterzulaufen. Die Engländer stiegen weiter hoch. Doch als Fliegengewichtler ohne Seilsicherung lege ich mich nicht mit den Windböen an und entschloß mich ohne lange zu fackeln, umzukehren. So packte ich dann mein Halbseil aus zum Abseilen. Der obere Abschnitt läßt dies zu mit diversen T-Ankern, Schweineschwänzen, Stangen und Karabiner-Haken. Auch über kürzere Strecken (15 m). Nach mir folgten noch 6 weitere Seilschaften wieder hinab. Ankunft an der Hörnli-Hütte um 11:15 Uhr.
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Letzte Änderung: 29.07.2015, 01:04Aufrufe: 8971 mal angezeigt

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