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HochtourSehr guter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
In der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag hat es Niederschlag gegeben. Das Gelände war nass-feucht (Flechten!) und ab ca. 2850 lag ein schneeiger Raureif auf den Steinen. Die Verhältnisse waren nicht ideal. Erschwerend war zusätzlich der Nebel oberhalb 3100m.
Hingegen sind die globalen Verhältnisse zurzeit ideal. Auf dem ganzen Berg trifft man keinen Schnee und kein Eis an. Alle Wegspuren sind sichtbar. Der SSW-Grat ist vor allem im Bereich der Türme brüchig und von der Routenfindung nicht ganz einfach. Im unteren Teil ist er plattig und weist wenige Möglichkeiten zum legen von Keilen und Schlingen auf. Überhaupt ist das Finden von stabilen, in die richtige Richtung schauenden, Sicherungspunkten nicht so einfach.
Solange kein Niederschlag fällt, sind die Bedingungen top.
Wir haben eigentlich den SO-Grat hochsteigen wollen. Auf die "gruslige" Rinne (nach Topoführer Silbernagel) zur Scharte 3035m haben wir verzichten wollen, da ein Bergführer, der auch in der Hütte war, diese Rinne auch nicht empfohlen hatte. Übrig blieb der Gesamtgrat. Auf diesen sind wir direkt östlich der Seen auch hochstiegen. Das Gras und eben vor allem die Flechten auf den Steinen luden nicht für eine weitere Begehung ein. Die Ostseite des Grats ist scharf abfallend bis zum Lavinouz-Bach runter. Auf diesem nicht so schwierigen aber sehr exponierten Grat sind trockene Bedingungen ein Muss.
Mit dieser Umkehr und der Querung bis auf die Fuorcla da Glims haben wir gut 3.5h Zeit verloren, so dass wir erst um 10 Uhr am SSW-Grat gestartet sind. Um 15 Uhr auf dem Gipfel und um 18 Uhr wieder bei der Hütte. Da hatte der etwas überfürsogliche Hüttenwart bereits die Rettung kontaktiert und die halbe Verwandtschaft aufgeschreckt. Im Vergleich zu den üblichen Hüttenerfahrungen waren wir uns nicht mehr gewohnt, dass Hüttenwarte sich noch so um ihre Gäste verpflichtet fühlen. Für andere Gäste, die auch eher langsamer als der Durchschnitt sind, ist es ratsam, in der Chamanna Linard, eine Telefonnummer und das genaue Vorhaben anzugeben, auch wenn kein standardmässiges Hüttenbuch vorhanden ist und bei der Reservation keine Telefonnummer verlangt wird.
Die Hütte selber ist sehr gemütlich und das Hüttenwartpaar ist sehr besorgt um das kulinarische Wohl seiner Gäste. Zur Begrüssung und vor der Nachtruhe und nach der Tour darf man zudem den eigens hergestellten und wunderbaren Iva (Schafgarben-Schnaps) trinken. Auch kann man mit dem nicht mehr ganz jungen Hüttenhund und seinem Lieblingsspielzeug spielen.
Es empfiehlt sich, ein Velo mitzunehmen, um die 500 Hm zwischen dem Ende der Forststrasse und dem Bhf Lavin zu verkürzen.
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Letzte Änderung: 23.08.2015, 12:38Aufrufe: 2842 mal angezeigt

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