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Verhältnisse vom 28.08.2016

Flüela Wisshorn (3085m): S-Grat

HochtourSehr guter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
Für die Überschreitung haben wir für den Aufstieg den SW-Grat und im Abstieg den NW-Grat (Normalweg) benutzt.

Start ab Wägerhus auf Wanderweg bis zum Flüelapass. Dieser Wanderweg ist ausreichend ausgebaut und gekennzeichnet, gerade noch so, dass man den Pfad auch im Dunklen erkennt. An mehreren Stellen müssen kleine Bäche überquert werden.

Ab Flüelapass zuerst in östlicher Richtung auf Pfad bis zur Wasserfassung, danach weglos in kompakten Block-, Gras- und Fels-Gelände direkt hoch. Im obersten Bereich steilt ein Gras-Felsgelände auf (T-Gelände). Diesen Bereich stufe ich mit T5 ein. Hier gilt es einen grasduchsetzter Felsriegel zu überwinden. Dazu bis zur linken Fels-Begrenzung an diesen Riegel heran, dann über eine kurze grasige Steilstufe rechts hoch den Grat gewinnen. Wir haben uns vor diesem Riegel angeseilt und sind die komplette Tour am kurzen Seil gegangen, bzw. wenige Mikroseillängen haben wir gesichert.

Auf dem Grat im untersten Bereich bis zur ersten Schulter einige Gendarme, welche man erklettert oder einfacher auf der Südseite umgeht. Diese Stellen geben gleich mal den Tarif an. Ab der Schulter konstant steiler Grat hoch bis fast zum Pkt. 3024. Vor diesem Vorgipfel noch zwei, dreimal ein auf- und ab.

Auf dem SW-Grat ausgeprägtes Blockgelände. Viele Stellen im II Grad. Einige Stellen II+ eventuell sogar III-. Wobei wir uns nicht die Mühe gemacht haben, immer den einfachsten Weg zu suchen, oder gar in die Südflanke auszuweichen. Zwingende Steilaufschwünge sind rar, dann vielleicht drei, vier Meter, mehr nicht.

Im Blockgelände gibt es immer wieder grössere, mannshohe Steinbrocken. Die schwierigste Kletterei findet sich zwischen diesen grossen Blöcken. Oft eine Art Verschneidungskletterei zwischen zwei grossen Brocken.

Sicherungsmaterial ist keines installiert. Begehungsspuren praktisch keine vorhanden.

Beim Pkt. 3024 steigt man an der schwächsten Felsstelle nach Nordwesten in die Flanke und umgeht so den kompletten Felsblock des Punktes 3024. Fast bis zur Scharte bleibt man immer wenige Meter unterhalb des Grates im etwas beweglichem Gelände, welches von Felsformationen durchsetzt ist. Wenige IIer Stellen, meist Gehgelände. Vor der Scharte wechselt man auf die Ostseite und kann so die schwierigsten Gendarmen im Bereich der Scharte umgehen. Hier Pfadspuren erkennbar.

Nach der Scharte folgt ein weiteres Gras-Felsgelände, welches ich mit T5 einstufe. Hier leicht nach links geschätzt etwa 30 Meter hoch, bis man nach rechts in die Felsflanke queren kann. Die Stelle geht gut, obwohl das von weitem eher etwas delikat aussieht. Sichern kann man hier nur begrenzt. Meiner Ansicht nach die heikelste Stelle der ganzen Tour.

Nach diesem T-Gelände meist Gehgelände, immer wieder gespickt mit IIer Schritte. Die Rippe hier ist breit und es gibt keine zwingenden Stellen bis zuoberst, wo es nochmals einen etwa drei Meter Aufschwung gibt. Diese Stelle ist gutmütig.

Danach mehr oder weniger horizontal, mal auf, mal ab bis zum Gipfel. Vor dem Gipfel nochmals die letzten II+ Stellen.

Der Abstieg erfolgt auf dem Normalweg, welcher gut mit Steinmännli und einem weitgehend gut erkennbaren Pfad versehen ist. Auf dieser Seite des Berges ist das Gelände sandig und daher stellenweise unangenehm zu gehen. Ein Teilbereich führt durch äusserst bewegliches Gelände, auch nicht so toll.

In Berichten wird oft eine plattige Stelle kurz vor dem Vorgipfel erwähnt. Technisch sicher die schwerste Stelle, meiner Ansicht nach aber nicht die heikelste. Darunter befindet sich ein relativ breiter Boden. Weiter unten werden wenig steile Felswände an einem Riss "horizontal" gequert. Die Stelle ist technisch einfach, da Gehgelände, aber hier befindet sich der "Boden" ungesund weit unten.

SW-Grat sehr gut, NW-Grat mittelprächtiges Bergerlebnis.

Ab der Winterlücke relativ breiter Wanderweg. Zuoberst noch sandig, geht aber schnell in einen kompakten, angenehmen Wanderweg über.

Zeitbdarf. Fünf Stunden bis zum Gipfel ab Wägerhus. Knapp vier Stunden im Grat.
Solange es trocken ist, bleibt es gut.
Flechtenbewuchs, welches bei Nässe unangenehm sein dürften. Auch die Grashänge in den beiden T-Geländen sollten trocken sein. Bei Nässe würde ich in diese Tour nicht einsteigen.

Zwischen Pkt 3024 und 3062 sollte man beiderseits (Westen - Osten) im Notfall aussteigen können. Bewegliches und wegloses Gelände.

Die Passstrasse hört man halt immer wieder.

Alleine auf der Tour. Dürfte wohl meistens der Fall sein.
Verhältnis Bilder
Persönliche Bilder
Letzte Änderung: 29.08.2016, 06:19Aufrufe: 2841 mal angezeigt

Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung

Flüela Wisshorn (3085m)

S-Grat

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