Verhältnisse vom 11.06.2017

Mont Dolent (3820m): Ostgrat / Gallet Grat (ab Biwak de Mont Dolent)

HochtourSehr guter Eintrag

2 Personen

Hauptziel nicht erreicht, umgekehrt auf 3400m

machbar

Nass

Verhältnis-Beschreibung Hitzetag mit 0°-Grenze auf 4800m. Firn vermochte in der Nacht nicht richtig zu gefrieren. Beim Aufbruch um 4.10 sanken wir schon knöcheltief ein. Die Querung auf den Grat bei 2850m wie z.B. im SAC-Führer beschrieben, wäre kaum möglich gewesen, da noch Schmelzwasser darüber floss. Stiegen auf dem orographisch linken Rand des Glacier du Dolent bis ca. 3150 auf, wo wir über gestuftes und brüchiges Gelände auf den Grat gelangten. Die Fortsetzung des Grats wäre ein Abseiler an einem Normalhaken und ein anschliessender, schneedurchsetzter Aufstieg auf einen Turm gewesen. Sah für uns nicht sehr einladend aus. Daher Rückzug auf den Gletscher und weiterer Aufstieg auf dem Gletscher in Schlangenlinien durch das Spaltengewirr bis zum Bergschrund auf 3400m. Dieser ist bereits weit geöffnet, liesse sich aber an einzelnen Stellen noch überwinden. Vom Plan, den Schrund auf der südlichen Seite zu überwinden, dann nach Norden über die steilen Firnfelder zu queren und damit den Grat auf etwa 3500 zu gewinnen, haben wir dann verzichtet, da uns die Hänge unter den Füssen davon zu fliessen drohten. Beim Abstieg öfters knietief, gelegentlich sogar hüfttief eingesunken.

Besonderes/Persönliches Aufbruch um 4.10 war definitiv zu spät. Gerade bei so warmen Nächten, aber wohl auch sonst, lohnt sich ein früher Aufbruch. Die Osthänge, in welchen man aufsteigt, bis zum eigentlichen Grat, werden schnell weich. Geht man früher auf den Grat, lässt sich dieses Problem umgehen. Allerdings sieht der Grat recht sportlich aus und wir hatten ein wenig Mühe uns vorzustellen, diesen in fünf Stunden zu klettern.

Verhältnis Bilder