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Verhältnisse vom 08.08.2018

Dom (4545m): Festigrat

HochtourAusgezeichneter Eintrag
2 Personen
Hauptziel erreicht
gut
Oben: Pulver
Unten: Nass
Insgesamt gute Verhältnisse. Die Tour lässt sich noch immer bestens machen. Also hopp und rauf, auf den höchsten Punkt ganz auf Schweizer Boden. Der Festigrat ist ein klassische wunderschöne Grattour.

Wetter: Momentan herrschen heikle Wetter-Bedingungen. D.h. bei dieser Wärme und Gewittergefahr heisst es früh starten, und Mittags wieder retour zu sein. Aber die Gewitter kommen bei der jetzigen Klimaerwärmung zu allen Tages-Zeiten. Also vorsichtig sein, und auch zügig gehen.

Aufstieg: Um 01.00 Uhr in der Nacht regnete es noch stark. Um 03.15 Uhr hörte es auf, und wir starteten zur Tour. Gute Spur bis ins Festijoch. Hier sind einige Schneebrücken über den Spalten bereits sehr dünn. Sie lassen sich aber problemlos noch ueberqueren oder umgehen. Der Aufstieg ins Festijoch ist bestens mit Bohrhaken eingerichtet. Ein Dankeschön an die einheimischen Bergführer.

Ab dem Festijoch 3723m ein Schäumchen Neuschnee auf den Felsen. War aber gut zum Steigen. Wir haben den Aufstieg über den Felsgrat genommen. Ab 4000m bis auf den Gipfel 5cm-10cm wunderbarer Pulverschnee, mit ausgezeichnetem Trittschnee. Es war ein traumhaftes Steigen, und hier eine neue Spur zu ziehen.

Abstieg: Durch die Nordflanke gute Spuranlage. Danke. Vorsicht beim Quergang zurück ins Festijoch. Vom Hohberggletscher sind grosse Eislawinen abgegangen. Sie haben die alte Spur zugeschüttet. Also lieber 10 Minuten weiter ausholen, und einen längeren Gegenanstieg ins Festijoch in Kauf nehmen. Siehe Foto.
Wir waren um 13.00 Uhr wieder auf der Domhütte.
In 45 Jahren Bergsteigen habe ich das noch nie erlebt. Bereits um 04.00 Uhr morgens rumpelte es aus "allen" Wänden. D.h. man hörte ein halbes Dutzend Steinschlag und Felsstürze. Aber nicht auf unserer Route.
Kann weiterhin noch gut gemacht. Vorsicht wenn es nach Gewittern Neuschnee gibt. Dieser ueberdeckt dann die Blankeis-Stellen. Eine Seilschaft hat auch das Täschhorn über die Kinflanke bestiegen.
Ich danke meiner 18 jährigen Tochter Sarah Elena für die wunderschöne Tour. Die Jugend ist unsere Zukunft, fördern wir sie.
Für mich wars die 7 Dom Besteigung. C`est fantastique*
Quizfrage: Welche 4000er sind auf dem Foto Nr.7 zu sehen? Danke.

Der Dom gehört zur Mischabelgruppe, nach dem Monte Rosa das zweithöchste Gebirgsmassiv der Schweiz. Benannt wurde er zu Ehren des Domherrn von Sitten, Joseph Anton Berchtold. Zum Teil ist auch überliefert, dass Berchtold im Zuge der Vermessungsarbeiten (1833), die er selbst vorgenommen hatte, die ganze Mischabel „Dom“ genannt habe. Ob dies allerdings zu Ehren seines eigenen Standes geschah, erscheint zweifelhaft.

Besteigung
Zum ersten Mal bestiegen wurde der Dom am 11. September 1858 von J. Llewellyn Davies, Johann Zumtaugwald, Johann Kronig und Hieronymous Brantschen über den Nordwestgrat.

Die Normalroute führt von Randa (1407 m ü. M.) im Mattertal zunächst über Wanderwege und versicherte Steige zur Domhütte (2940 m ü. M.). Dort beginnt dann die eigentliche Hochtour. Über den Festigletscher erreicht man das Festijoch, von wo aus der ziemlich schwierige Festigrat zum Gipfel führt. Der Normalanstieg erfolgt jedoch über die technisch einfachere, objektiv aber gefährlichere (Gletscherspalten) Route über den Hohberggletscher. Beide Anstiege führen über einen schmalen, ausgesetzten Firngrat zum Gipfel.

Der Dom ist auch ein Skiberg, die erste Skibesteigung gelang bereits am 18. Juli 1917 dem Briten Sir Arnold Lunn mit dem Führer Joseph Knubel.

Ausgezeichnete und freundliche Bedienung auf der Domhütte. Vielen Dank.
Wir wünschen allen gute Touren, und viel Spass.

Mit alpinen Grüssen
Sarah Elena und Raphael Wellig

www.raphaelwellig.ch
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Letzte Änderung: 04.09.2018, 20:54Aufrufe: 6457 mal angezeigt

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