Cap. Gnifetti – Balmenhorn – Passo Zurbriggen - Schwarzhorn – Ludwigshöhe – Piodejoch -Parrotspitze – Seiserjoch -Signalkuppe- Colle Gnifetti - Zumsteinspitze – Colle del Lys – Vincentpyramide – Cap. Gnifetti – Rif. Città di Mantova – P 3275=Staz. Indren24.08.2016
Routenbeschreibung
Parrotspitze (4432m)
Cap. Gnifetti – Balmenhorn – Passo Zurbriggen - Schwarzhorn – Ludwigshöhe – Piodejoch -Parrotspitze – Seiserjoch -Signalkuppe- Colle Gnifetti - Zumsteinspitze – Colle del Lys – Vincentpyramide – Cap. Gnifetti – Rif. Città di Mantova – P 3275=Staz. Indren
Zufahrt:
Je nachdem, ob man aus westlichem Aostatal über die Autobahn A5 kommt, oder aus östlicher Richtung (Lago Maggiore) über die A26, kann man entweder durchs Val di Gressoney (Aostatal) oder durchs Val Sésia (Nordpiemont) zur Südseite des Bergmassivs gelangen. Aus beiden Talenden fahren Seilbahnen (zum gleichen Preis mit gleichen Betriebszeiten), bzw. führen Wanderwege hoch zum Passo dei Salati (2936 m), auf der Grenze zwischen Aostatal und Piemont, von wo der Zustieg zu den Berghütten im Gletschergebiet erfolgt.
Kommt man aus dem Aostatal, so verläßt man die Autobahn bei Pont S. Martin. Von hier fährt man dann auf der SS 505 ca. 35 km nordwärts ins Val di Gressoney, welches bekannt ist durch seinen Naturstein-Abbau (Serpentinite), am Walserdorf Gressoney-la-Trinité vorbei bis zum Straßenende in Stafal (1818 m). Von dort fährt die Luftseilbahn „Stafal – Gabiet“ zur Bergstation (2318 m) bei der Alpe Gabiet (2311 m) in der Hochtalmulde am Nordufer des Stausees Lago Gabiet. Hier befindet sich auch das Rifugio del Gabiet (2357 m). An der Bergstation steigt man um in die Luftseilbahn „Gabiet – Passo Salati“, deren Bergstation (2970 m) sich knapp westlich vom Bergpass (2936 m) befindet.
Wer aus dem Osten anreist, fährt Richtung Varallo im Piemont. Von dort westwärts weiter auf der SP 299 durchs Val Sésia bis zum Ortseingang (1191 m) von Alagna (Valsesia). Vom Kreisverkehr führt die Umgehungsstraße rechtsherum nordwärts weiter zu 5 Parkplätzen. Man parkiert entweder auf erstem, oder besser zweiten kostenpflichtigen Parkplatz. Einige Stellen dazwischen sind aber auch kostenfrei. Im kleinen Walserort orientiert man sich zur Kirche. Westlich von hier läuft man kurze Straße bergauf zur Talstation (1212 m) der Luftseilbahn „Alagna – Pianalunga“ mit den kleinen Gondeln. Bei der Alpe Pianalunga befindet sich die Bergstation (2045 m), bei der man nach 20 min. Fahrt ankommt, östlich 100 m tiefer das Rifugio di Mortara-Grande Halte. Man steigt um in die Luftseilbahn „Pianalunga – Cimalegna – Passo Salati“ und fährt mit der großen Godel in 10 min. hinauf zu deren Bergstation (2980 m) östlich vom Passo dei Salati.
2010 wurde die große Gondelseilbahn „Passo Salati – Glacier Indren“ in autonomer Provinz Aostatal fertiggestellt im Skigebiet Monte Rosa zwischen Alagna und Gressoney, welches zu den größten Italiens zählt. Zu deren Talstation (2961 m) führt eine ca. 200 m lange Schotterpiste westlich des „Salzpasses“. Die Bergstation Stazione Indren (3275 m) erreicht man so in 8 min. Nördlich von ihr stößt man kurz danach auf unteres Ende des Indren-Gletschers.
Zustieg (zur Rifugio Citta di Mantova u. zur Capanna Gnifetti):
Über den Indren-Gletscher steigt man unsteil auf und orientiert sich konsequent nach Norden (oben), bis man auf eine Sichtstange und Steigspuren des Zustiegsweges Nr. 5-205 (ehem. 6C) auf dem Gletscher trifft. Weiterbeschreibung s.u.
Alternativer Zustieg vom Passo die Salati (Schwierigkeit T4+):
Von der Schotterstraße zwischen den Bergstationen der Luftseilbahnen von Gabiet (Val di Gressoney) und Pianalunga (Val Sésia) und der Talstation der Gondelseilbahn „Passo Salati – Indren“ zweigt nordwärts in die Westflanke des Felsgrats zum Stolemberg der alte Hüttenzustieg ab zum Punta Indren mit der alten Weg-Nr. 6c, inzw. Nr. 5-205, als es die Gondelbahn zum Indren-Gletscher noch nicht gab. Über rot-weiß signalisierten Steig (alte gelb-rote Markierungen) helfen z.Zt. blaue Kunststoffseile den Grat hinauf. Dabei wird die Kuppe des Stolembergs (3202 m) westseitig umgangen. In den Colle del Pisse (3112 m) hinab helfen einige Eisenbügel über die Felsstufe. Nun weiter unsteil auf dem blockigen Felsgrat oberhalb des ostseitig tiefer liegenden Bivacco Vincent (3061 m) hinauf zur Bergstation ehemaliger Pendel-Seilbahn „Ceretti e Tanfani“ auf der Felskuppe Punta Indren (3061 m). Die Pendel-Seilbahn wurde nach 7 Jahren Bauzeit 1965 fertig gebaut und war seinerzeit eine technische Meisterleistung mit ihrer langen Trasse über den Bors-Gletscher zur Bocchetta delle Pisse (2396 m) hinunter auf Piemonter Seite. Mit dem Bau der neuen Gondelseilbahn zum P 3275 unterhalb des Indren-Gletschers ca. 1 km westlich vom Punta Indren auf Aostatalseite wurde die Pendelseilabahn stillgelegt, so daß es im Winter auch keinen Skibetrieb mehr gibt im oberen Vallone delle Pisse (Piemont). Fälschlicherweise wird in meisten Beschreibungen über die Seilbahn zum Indren immer noch die neue Bergstation mit der ehemaligen auf dem Punta Indren verwechselt. An der alten Bergstation auf dem Punta Indren verläßt man westwärts den Grat, welcher auch die Provinzen begrenzt, und läuft über Firn und Geröll zum Indren-Gletscher. Hin und wieder findet man rote Kunststoffband-Manschetten um Steine gewickelt als Markierung. Man traversiert den unsteilen Gletscher nordwestwärts oberhalb einiger Spalten. Bei einer Sichtstange in der Mitte des Eises nördlich und oberhalb vom P 3275 (neue Bergstation der Indren-Gondelbahn) kommt der Zustieg von dort an. Man orientiert sich nun zu der Felsbarriere im Westen. In dieser sieht man ein schräges Felsband vom Gletscherrand von rechts nach links hoch ziehen zu einer Sichtstange links auf dem Felsgrat. Man orientiert sich nun zu unterem Ende der Diagonale im Fels der Südwest-Rippe. Kurz davor stößt man auf 2 gelbe Markierungen an 2 Felssteinen. Nach links weist gelber Pfeil mit der Aufschrift „Rif Mantova“, nach rechts „Rif Gnifetti“. Je nachdem, zu welcher Hütte man will, wählt man nun den Weiterweg. Zum Rifugio Gnifetti geht es anfangs gleich steiler in den Fels hinauf. Ein weißer Pfeil zeigt zum weißen dicken Textilseil. Auch alte gelb-rote Markierungen findet man an dem schrägen Felsband zu einer Verschneidung. Zum Schluß klettert man über Holzbalken wie an einer Sprossenwand hoch zum Felsgrat. Hier erblickt man nun beide Hütten. Links am unteren Ende des Garstelet-Gletschers steht die Rifugio Citta di Mantova (3497 m). Geradeaus vor einem an anderer Seite des Ghiacchiaio di Garstelet schmiegt sich an die Südflanke des kleinen Felsriegels im Lys-Gletscherbecken die Capanna Gnifetti (3647 m) der CAI-Sektion Varallo / Sesia. Zu dieser traversiert man nun den an dieser Stelle unsteilen und spaltenfreien Gletscher. Eisenbügel und ein Textilseil rechts wie links helfen über die 8 m hohe Felsstufe hoch zur Terrasse der Hütte (2 Std. ab Passo dei Salati). Auf dem Felsriegel befindet sich oberhalb der Hütte die Kapelle in asymmetrischen trapezförmigen Blech-Container mit dem Bronzeschild von 1967.
Route (Schwierigkeit WS-, K1-):
Von der Capanna Gnifetti steigt man auf Eisenbügeln mit einem textilen Halteseil die kleine Nordstufe des Felsriegels zwischen dem großflächigen Lys-Gletscher und kleinem nordöstlichen Garstelet-Gletscher hinab und läuft nordostwärts über einige Spalten, dabei den Eisabbruch vor der Hütte links umgehend. Nach dem leichten Rechtsbogen hält man sich wieder etwas links, Stetig, aber nicht steil schnurgerade nach Norden und geht über zum Ghiacciaio del Lys. Hier gibt es nur noch wenige, schmale Spalten. Rechts vom P 3821 sieht man an rechter Seite die Vinzenzpyramide (Piramide Vincent). Danach zweigt die Route rechts zu ihr ab über deren Nordostbuckel. Geradeaus hat man das flache Balmenhorn (4194 m) vor sich mit der Felskuppe und dem Bivacco Felice Giordano (4167 m) an deren Südseite. Wenn die Route beginnt nach Nordost zu drehen zur Ludwigshöhe, biegt man rechts ab und läuft ostwärts zum unsteilen, nahen Sattel hinauf zwischen dem Balmenhorn und dem Schwarzhorn. Beim Sattel beginnt kurzer Felssteig mit Eisenbügel und Sicherungsseil westwärts hinauf auf die Felskuppe. Hier steht eine große Christus-Statue (Cristo delle Vette) und stelenförmige Drahtpyramide von 1976 (2 Std.).
Den Steig wieder hinab hält man nun über kleinen Sattel nordwärts zum Passo Zurbriggen (4272 m) nördlich vom Schwarzhorn (Corno Nero). Letzteres wird so westseitig umgangen. Vom Sattel nun südwärts auf die Nordflanke des Schwarzhorns. Ggfs. ist eine Randkluft zu überwinden. Dann steigt man bis 45° steil über meist stark vereisten Firn, Eishandgerät(e) und Frontalzacken am Steigeisen sind dabei wichtig im Einsatz. Die letzten 10 m quert man nach links zum sehr kurzen Felsgrat mit der weißen Madonnenfigur oben auf (40 min.). Auf gleichem Weg dann wieder hinunter.
Über den Sattel hält man nun nordwärts zur Ludwigshöhe (4342 m), dem südlichsten Schweizer Punkt des Monte Rosa Massivs. Deren ausgeprägter, unsteiler, aber etwas exponierter Westgrat wird ostseitig angegangen (25 min.). Auf gleichem Weg zurück.
Im unteren Bereich kehrt man dann nach rechts herum und steuert wieder ostwärts zum nächsten Sattel, dem Piodejoch (Colle Ippolita o delle Piode, 4285 m). Von hier steigt man nordwärts den Südwestbuckel von der Parrotspitze (Punta Parrot) unsteil hinauf bis man einige Felssteine erreicht. Entweder traversiert man um diese linksherum in 35° steilem Hanggelände, oder klettert einfacher (K1-) über diese hinweg zum höchsten Punkt der Felskuppe (4340 m). Hier beginnt markante Westgratschneide. Auf dieser unsteil zum Gipfel (4436 m, 35 min.). Hinunter dann durch die 30° steile Nordflanke zum Seiserjoch (Colle Sesia, 4299 m).
Dort hält man leicht links zur breiten Spur, die von den Tourengängern benutzt wird zur Signalkuppe (Punta Gnifetti). Auf dieser dann Richtung Norden, die Zumsteinspitze vor einem. Unterhalb vom breiten Sattel Colle Gnifetti wendet sich die Route jedoch nach Südosten und man steigt schräg den Gipfelhang nach rechts hoch zum Südbuckel der Signalkuppe (40 min.). 30 m östlich der Landesgrenze zur Schweiz steht dort die höchste Berghütte Europas (4554 m), die 1980 gebaute Rifugio Regina Margherita der CAI-Sektion Varallo, welche mit Material und Personal nur über Hubschrauber versorgt und Wasser über die Schneeschmelzanlage gewonnen wird. Die erste (kleine) Hütte wurde zur deren Einweihung am 18.8.1893 immerhin von Königin Margharete von Italien besucht, weshalb die Hütte ihren Namen bekam.
Auf gleichem Weg nun zurück, jedoch nordwestwärts zum Colle Gnifetti (4454 m). Von dort zum ausgeprägten Südostgrat der Zumsteinspitze (Punta Zumstein). Auf diesem hinauf zu den paar Felsen. Nach sehr kurzer, unschwieriger Klettereinlage erreicht man den Gipfel (4563 m) mit dem Drahtkorb und der goldenen Madonnenstatue oben auf und kleiner silbernen Madonnenstatue im Schutz eines Felssteines (45 min.). Von hier wieder den Südostgrat hinab.
Vom Colle Gnifetti nun nicht wieder entlang der Landesgrenzen, sondern auf direktem Wege südwestwärts über oberes, sehr flaches, spaltenfreies Ende des Grenzgletschers auf Schweizer Territorium zum Colle del Lys (4248 m). Dann auf italienischer Seite anfangs flach, dann mit fallender Hangneigung südwärts den verfirnten Lys-Gletscher hinab mit einem Linksbogen um das Schwarzhorn herum. In Fluchtlinie des Nordwestbuckels der Vinzenzpyramide (Piramide Vincent) steuert man nun zu diesem im freien Gelände hin, dabei die Spalten unterhalb der Südwestflanke des Balmenhorns rechts umgehend. Über den Nordostbuckel nun in 2 großen Serpentinen hinauf zum sehr flachen Gipfelplateau (4215 m), welches weder ein Kreuz noch eine Figur ziert, dessen Nordseite allerdings stark verwächtet sein kann (1 Std.).
Auf gleichem Weg retour zum “Hauptweg” zwischen den Hütten Gnifetti und Mergherita zurück und von dort zur Capanna Gnifetti hinab (35 min.).
Abstieg:
Den Ghiachiaio d’Indren traversierend retour wie aufgestiegen. Vor dem felsigen Südostgrat jedoch am (in Abstiegsrichtung) linken Gletscherrand hinab zu seinem Ende an einer Steinmulde. Die nahe Rifugio Città di Mantova hat man stets in Sichtweite dabei. Über grobes Geröll erreicht man die Hütte der CAI-Sektion Mantova in 25 min. Von hier nun ostwärts zu einer Eisenstange auf dem Felsriegel. Dort diesen klettersteigähnlich teilweise mit Seilunterstützung hinab, jedoch nicht so steil wie die nördlichere Variante zur Cap. Gnifetti. Bei den beiden markierten Steinen trifft man auf gemeinsamen alpinen Pfad Nr. 5-205 (ehem. 6C). Auf diesem zurück wie aufgestiegen bis zur Sichtstange im mittleren Bereich des aperen Indren-Gletschers. Von dort dann jedoch südwärts den Gletscher hinab, dabei den sichtbaren Spalten und Bächen ausweichend zur Bergstation Stazione Indren (P 3275) hinab (45 min.).
Dann mit der Indren-Gondelseilbahn hinab zum Passo dei Salati und weiter zurück wie heraufgefahren.
Je nachdem, ob man aus westlichem Aostatal über die Autobahn A5 kommt, oder aus östlicher Richtung (Lago Maggiore) über die A26, kann man entweder durchs Val di Gressoney (Aostatal) oder durchs Val Sésia (Nordpiemont) zur Südseite des Bergmassivs gelangen. Aus beiden Talenden fahren Seilbahnen (zum gleichen Preis mit gleichen Betriebszeiten), bzw. führen Wanderwege hoch zum Passo dei Salati (2936 m), auf der Grenze zwischen Aostatal und Piemont, von wo der Zustieg zu den Berghütten im Gletschergebiet erfolgt.
Kommt man aus dem Aostatal, so verläßt man die Autobahn bei Pont S. Martin. Von hier fährt man dann auf der SS 505 ca. 35 km nordwärts ins Val di Gressoney, welches bekannt ist durch seinen Naturstein-Abbau (Serpentinite), am Walserdorf Gressoney-la-Trinité vorbei bis zum Straßenende in Stafal (1818 m). Von dort fährt die Luftseilbahn „Stafal – Gabiet“ zur Bergstation (2318 m) bei der Alpe Gabiet (2311 m) in der Hochtalmulde am Nordufer des Stausees Lago Gabiet. Hier befindet sich auch das Rifugio del Gabiet (2357 m). An der Bergstation steigt man um in die Luftseilbahn „Gabiet – Passo Salati“, deren Bergstation (2970 m) sich knapp westlich vom Bergpass (2936 m) befindet.
Wer aus dem Osten anreist, fährt Richtung Varallo im Piemont. Von dort westwärts weiter auf der SP 299 durchs Val Sésia bis zum Ortseingang (1191 m) von Alagna (Valsesia). Vom Kreisverkehr führt die Umgehungsstraße rechtsherum nordwärts weiter zu 5 Parkplätzen. Man parkiert entweder auf erstem, oder besser zweiten kostenpflichtigen Parkplatz. Einige Stellen dazwischen sind aber auch kostenfrei. Im kleinen Walserort orientiert man sich zur Kirche. Westlich von hier läuft man kurze Straße bergauf zur Talstation (1212 m) der Luftseilbahn „Alagna – Pianalunga“ mit den kleinen Gondeln. Bei der Alpe Pianalunga befindet sich die Bergstation (2045 m), bei der man nach 20 min. Fahrt ankommt, östlich 100 m tiefer das Rifugio di Mortara-Grande Halte. Man steigt um in die Luftseilbahn „Pianalunga – Cimalegna – Passo Salati“ und fährt mit der großen Godel in 10 min. hinauf zu deren Bergstation (2980 m) östlich vom Passo dei Salati.
2010 wurde die große Gondelseilbahn „Passo Salati – Glacier Indren“ in autonomer Provinz Aostatal fertiggestellt im Skigebiet Monte Rosa zwischen Alagna und Gressoney, welches zu den größten Italiens zählt. Zu deren Talstation (2961 m) führt eine ca. 200 m lange Schotterpiste westlich des „Salzpasses“. Die Bergstation Stazione Indren (3275 m) erreicht man so in 8 min. Nördlich von ihr stößt man kurz danach auf unteres Ende des Indren-Gletschers.
Zustieg (zur Rifugio Citta di Mantova u. zur Capanna Gnifetti):
Über den Indren-Gletscher steigt man unsteil auf und orientiert sich konsequent nach Norden (oben), bis man auf eine Sichtstange und Steigspuren des Zustiegsweges Nr. 5-205 (ehem. 6C) auf dem Gletscher trifft. Weiterbeschreibung s.u.
Alternativer Zustieg vom Passo die Salati (Schwierigkeit T4+):
Von der Schotterstraße zwischen den Bergstationen der Luftseilbahnen von Gabiet (Val di Gressoney) und Pianalunga (Val Sésia) und der Talstation der Gondelseilbahn „Passo Salati – Indren“ zweigt nordwärts in die Westflanke des Felsgrats zum Stolemberg der alte Hüttenzustieg ab zum Punta Indren mit der alten Weg-Nr. 6c, inzw. Nr. 5-205, als es die Gondelbahn zum Indren-Gletscher noch nicht gab. Über rot-weiß signalisierten Steig (alte gelb-rote Markierungen) helfen z.Zt. blaue Kunststoffseile den Grat hinauf. Dabei wird die Kuppe des Stolembergs (3202 m) westseitig umgangen. In den Colle del Pisse (3112 m) hinab helfen einige Eisenbügel über die Felsstufe. Nun weiter unsteil auf dem blockigen Felsgrat oberhalb des ostseitig tiefer liegenden Bivacco Vincent (3061 m) hinauf zur Bergstation ehemaliger Pendel-Seilbahn „Ceretti e Tanfani“ auf der Felskuppe Punta Indren (3061 m). Die Pendel-Seilbahn wurde nach 7 Jahren Bauzeit 1965 fertig gebaut und war seinerzeit eine technische Meisterleistung mit ihrer langen Trasse über den Bors-Gletscher zur Bocchetta delle Pisse (2396 m) hinunter auf Piemonter Seite. Mit dem Bau der neuen Gondelseilbahn zum P 3275 unterhalb des Indren-Gletschers ca. 1 km westlich vom Punta Indren auf Aostatalseite wurde die Pendelseilabahn stillgelegt, so daß es im Winter auch keinen Skibetrieb mehr gibt im oberen Vallone delle Pisse (Piemont). Fälschlicherweise wird in meisten Beschreibungen über die Seilbahn zum Indren immer noch die neue Bergstation mit der ehemaligen auf dem Punta Indren verwechselt. An der alten Bergstation auf dem Punta Indren verläßt man westwärts den Grat, welcher auch die Provinzen begrenzt, und läuft über Firn und Geröll zum Indren-Gletscher. Hin und wieder findet man rote Kunststoffband-Manschetten um Steine gewickelt als Markierung. Man traversiert den unsteilen Gletscher nordwestwärts oberhalb einiger Spalten. Bei einer Sichtstange in der Mitte des Eises nördlich und oberhalb vom P 3275 (neue Bergstation der Indren-Gondelbahn) kommt der Zustieg von dort an. Man orientiert sich nun zu der Felsbarriere im Westen. In dieser sieht man ein schräges Felsband vom Gletscherrand von rechts nach links hoch ziehen zu einer Sichtstange links auf dem Felsgrat. Man orientiert sich nun zu unterem Ende der Diagonale im Fels der Südwest-Rippe. Kurz davor stößt man auf 2 gelbe Markierungen an 2 Felssteinen. Nach links weist gelber Pfeil mit der Aufschrift „Rif Mantova“, nach rechts „Rif Gnifetti“. Je nachdem, zu welcher Hütte man will, wählt man nun den Weiterweg. Zum Rifugio Gnifetti geht es anfangs gleich steiler in den Fels hinauf. Ein weißer Pfeil zeigt zum weißen dicken Textilseil. Auch alte gelb-rote Markierungen findet man an dem schrägen Felsband zu einer Verschneidung. Zum Schluß klettert man über Holzbalken wie an einer Sprossenwand hoch zum Felsgrat. Hier erblickt man nun beide Hütten. Links am unteren Ende des Garstelet-Gletschers steht die Rifugio Citta di Mantova (3497 m). Geradeaus vor einem an anderer Seite des Ghiacchiaio di Garstelet schmiegt sich an die Südflanke des kleinen Felsriegels im Lys-Gletscherbecken die Capanna Gnifetti (3647 m) der CAI-Sektion Varallo / Sesia. Zu dieser traversiert man nun den an dieser Stelle unsteilen und spaltenfreien Gletscher. Eisenbügel und ein Textilseil rechts wie links helfen über die 8 m hohe Felsstufe hoch zur Terrasse der Hütte (2 Std. ab Passo dei Salati). Auf dem Felsriegel befindet sich oberhalb der Hütte die Kapelle in asymmetrischen trapezförmigen Blech-Container mit dem Bronzeschild von 1967.
Route (Schwierigkeit WS-, K1-):
Von der Capanna Gnifetti steigt man auf Eisenbügeln mit einem textilen Halteseil die kleine Nordstufe des Felsriegels zwischen dem großflächigen Lys-Gletscher und kleinem nordöstlichen Garstelet-Gletscher hinab und läuft nordostwärts über einige Spalten, dabei den Eisabbruch vor der Hütte links umgehend. Nach dem leichten Rechtsbogen hält man sich wieder etwas links, Stetig, aber nicht steil schnurgerade nach Norden und geht über zum Ghiacciaio del Lys. Hier gibt es nur noch wenige, schmale Spalten. Rechts vom P 3821 sieht man an rechter Seite die Vinzenzpyramide (Piramide Vincent). Danach zweigt die Route rechts zu ihr ab über deren Nordostbuckel. Geradeaus hat man das flache Balmenhorn (4194 m) vor sich mit der Felskuppe und dem Bivacco Felice Giordano (4167 m) an deren Südseite. Wenn die Route beginnt nach Nordost zu drehen zur Ludwigshöhe, biegt man rechts ab und läuft ostwärts zum unsteilen, nahen Sattel hinauf zwischen dem Balmenhorn und dem Schwarzhorn. Beim Sattel beginnt kurzer Felssteig mit Eisenbügel und Sicherungsseil westwärts hinauf auf die Felskuppe. Hier steht eine große Christus-Statue (Cristo delle Vette) und stelenförmige Drahtpyramide von 1976 (2 Std.).
Den Steig wieder hinab hält man nun über kleinen Sattel nordwärts zum Passo Zurbriggen (4272 m) nördlich vom Schwarzhorn (Corno Nero). Letzteres wird so westseitig umgangen. Vom Sattel nun südwärts auf die Nordflanke des Schwarzhorns. Ggfs. ist eine Randkluft zu überwinden. Dann steigt man bis 45° steil über meist stark vereisten Firn, Eishandgerät(e) und Frontalzacken am Steigeisen sind dabei wichtig im Einsatz. Die letzten 10 m quert man nach links zum sehr kurzen Felsgrat mit der weißen Madonnenfigur oben auf (40 min.). Auf gleichem Weg dann wieder hinunter.
Über den Sattel hält man nun nordwärts zur Ludwigshöhe (4342 m), dem südlichsten Schweizer Punkt des Monte Rosa Massivs. Deren ausgeprägter, unsteiler, aber etwas exponierter Westgrat wird ostseitig angegangen (25 min.). Auf gleichem Weg zurück.
Im unteren Bereich kehrt man dann nach rechts herum und steuert wieder ostwärts zum nächsten Sattel, dem Piodejoch (Colle Ippolita o delle Piode, 4285 m). Von hier steigt man nordwärts den Südwestbuckel von der Parrotspitze (Punta Parrot) unsteil hinauf bis man einige Felssteine erreicht. Entweder traversiert man um diese linksherum in 35° steilem Hanggelände, oder klettert einfacher (K1-) über diese hinweg zum höchsten Punkt der Felskuppe (4340 m). Hier beginnt markante Westgratschneide. Auf dieser unsteil zum Gipfel (4436 m, 35 min.). Hinunter dann durch die 30° steile Nordflanke zum Seiserjoch (Colle Sesia, 4299 m).
Dort hält man leicht links zur breiten Spur, die von den Tourengängern benutzt wird zur Signalkuppe (Punta Gnifetti). Auf dieser dann Richtung Norden, die Zumsteinspitze vor einem. Unterhalb vom breiten Sattel Colle Gnifetti wendet sich die Route jedoch nach Südosten und man steigt schräg den Gipfelhang nach rechts hoch zum Südbuckel der Signalkuppe (40 min.). 30 m östlich der Landesgrenze zur Schweiz steht dort die höchste Berghütte Europas (4554 m), die 1980 gebaute Rifugio Regina Margherita der CAI-Sektion Varallo, welche mit Material und Personal nur über Hubschrauber versorgt und Wasser über die Schneeschmelzanlage gewonnen wird. Die erste (kleine) Hütte wurde zur deren Einweihung am 18.8.1893 immerhin von Königin Margharete von Italien besucht, weshalb die Hütte ihren Namen bekam.
Auf gleichem Weg nun zurück, jedoch nordwestwärts zum Colle Gnifetti (4454 m). Von dort zum ausgeprägten Südostgrat der Zumsteinspitze (Punta Zumstein). Auf diesem hinauf zu den paar Felsen. Nach sehr kurzer, unschwieriger Klettereinlage erreicht man den Gipfel (4563 m) mit dem Drahtkorb und der goldenen Madonnenstatue oben auf und kleiner silbernen Madonnenstatue im Schutz eines Felssteines (45 min.). Von hier wieder den Südostgrat hinab.
Vom Colle Gnifetti nun nicht wieder entlang der Landesgrenzen, sondern auf direktem Wege südwestwärts über oberes, sehr flaches, spaltenfreies Ende des Grenzgletschers auf Schweizer Territorium zum Colle del Lys (4248 m). Dann auf italienischer Seite anfangs flach, dann mit fallender Hangneigung südwärts den verfirnten Lys-Gletscher hinab mit einem Linksbogen um das Schwarzhorn herum. In Fluchtlinie des Nordwestbuckels der Vinzenzpyramide (Piramide Vincent) steuert man nun zu diesem im freien Gelände hin, dabei die Spalten unterhalb der Südwestflanke des Balmenhorns rechts umgehend. Über den Nordostbuckel nun in 2 großen Serpentinen hinauf zum sehr flachen Gipfelplateau (4215 m), welches weder ein Kreuz noch eine Figur ziert, dessen Nordseite allerdings stark verwächtet sein kann (1 Std.).
Auf gleichem Weg retour zum “Hauptweg” zwischen den Hütten Gnifetti und Mergherita zurück und von dort zur Capanna Gnifetti hinab (35 min.).
Abstieg:
Den Ghiachiaio d’Indren traversierend retour wie aufgestiegen. Vor dem felsigen Südostgrat jedoch am (in Abstiegsrichtung) linken Gletscherrand hinab zu seinem Ende an einer Steinmulde. Die nahe Rifugio Città di Mantova hat man stets in Sichtweite dabei. Über grobes Geröll erreicht man die Hütte der CAI-Sektion Mantova in 25 min. Von hier nun ostwärts zu einer Eisenstange auf dem Felsriegel. Dort diesen klettersteigähnlich teilweise mit Seilunterstützung hinab, jedoch nicht so steil wie die nördlichere Variante zur Cap. Gnifetti. Bei den beiden markierten Steinen trifft man auf gemeinsamen alpinen Pfad Nr. 5-205 (ehem. 6C). Auf diesem zurück wie aufgestiegen bis zur Sichtstange im mittleren Bereich des aperen Indren-Gletschers. Von dort dann jedoch südwärts den Gletscher hinab, dabei den sichtbaren Spalten und Bächen ausweichend zur Bergstation Stazione Indren (P 3275) hinab (45 min.).
Dann mit der Indren-Gondelseilbahn hinab zum Passo dei Salati und weiter zurück wie heraufgefahren.
Steigeisen, Eishandgerät
Verhältnisse zu dieser Route
Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung
Andere Routen in der Umgebung
Parrotspitze (4432m)
Cap. Gnifetti – Balmenhorn – Passo Zurbriggen - Schwarzhorn – Ludwigshöhe – Piodejoch -Parrotspitze – Seiserjoch -Signalkuppe- Colle Gnifetti - Zumsteinspitze – Colle del Lys – Vincentpyramide – Cap. Gnifetti – Rif. Città di Mantova – P 3275=Staz. Indren
Karte