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Routenbeschreibung
Gugla (3377m)

von der Bordierhütte über Galenjoch

Wichtige Vorbemerkungen: Die Route könnte bei guten Verhältnissen auch als anspruchsvolle Alpinwanderung durchgehen. Die technischen Schwierigkeiten dürften T4-T5 kaum je übersteigen, angesichts des Gesamtcharakters der Tour würde ich ihr trotzdem T6 zuweisen. Alpine Erfahrung und Trittsicherheit unerlässlich. Auch ein angemessener Orientierungssinn ist nötig. Die Route ist zwar fast überall sehr deutlich, doch es erträgt orientierungsmässig keinlerlei Fehler. Beim Verlieren der Route würde man sich unweigerlich in sehr gefährlichem Gelände wiederfinden. Wer die genannten Voraussetzungen mitbringt, kann auch als erfahrener Alpinwanderer eine ausserordentlich schöne, einsame Gipfelbesteigung erleben. Wenn ich mit dem viel besungenen Grossen Bigerhorn vergleiche, dem klassischen "Alpinwander-Gipfel" von der Bordierhütte aus, dann ist diese Tour wesentlich weniger mühsam, aber schon etwas ernster.
Von der Bordierhütte steigt man zunächst auf dem Hüttenweg ab bis zum westlichen Ufer des Riedgletschers. Hier gilt es, ein markantes, nach Norden leicht aufsteigendes Band in den Felsen nordöstlich von Pt. 3028 zu erreichen. Knapp rechts (nördlich) von zwei auffällig schwarz gefärbten Felspartien führt im Schutt ein recht bequemer Anstieg mit deutlicher werdenden Pfadspuren aufwärts zu diesem Band. Die "offizielle" Abzweigung vom Hüttenweg ist nicht ganz leicht zu finden, die schwarzen Felsen sind aber ein sehr zuverlässiger Orientierungspunkt.
Man folgt nun dem Band auf gutem Pfad schwach nach Norden ansteigend. Dabei gilt es, die eine oder andere etwas abschüssige Stelle zu überwinden, von denen eine mit einem Fixseil entschärft ist. Insgesamt ist dieses Band aber weit weniger heikel, als es von unten oder von der Bordierhütte scheint, und ermöglicht es, sehr mühsame Steilstellen im Schutt zu vermeiden. Das Band führt zu einem wenig deutlichen Rücken, auf dem der Pfad gut sichtbar im Zickzack ansteigt. Man erreicht ein kleines Tälchen, das nach einer kleinen Stufe Richtung Süden umbiegt und auf die Geländerippe südwestlich von Pt. 3028 zusteuert. Diesem Tälchen, das im oberen Teil noch etwas Firnschnee aufweist, folgt man in südlicher Richtung, bis man die auffällige Geländerippe in einer Einsattelung erreicht. In diesem Bereich sind kaum deutliche Wegspuren vorhanden. Im Zweifelsfalle peile man die leichte Einsenkung in der Rippe an; man stösst dann immer wieder auf Steinmänner. In der Einsenkung der Rippe setzen wieder deutliche Pfadspuren ein, die im Zickzack steil aufwärts führen. Anschliessend erreicht man ein Felsband, das der Pfad ausserordentlich geschickt überwindet. Er holt etwas nach rechts (Norden) aus und führt mittels zwei leichter Kraxelstellen über Stufen mit sehr guten Tritten über die Felsen. Nach kurzem weiterem Aufstieg im Schutt erreicht man eine kleine Terrasse, der man in südlicher Richtung folgt (Pfad hier etwas undeutlich, Steinmänner). Danach setzen wieder deutliche Pfadspuren ein, die in steilem Zickzack ohne jede Schwierigkeit das Galenjoch erreichen. (Im Abstieg würden die deutlichsten Pfadspuren nach rechts absteigend an der kleinen Terrasse vorbei leiten. Ob man dort auch so leicht über die Felsstufe käme, entzieht sich meinen Kenntnissen. Wer auf Nummer sicher gehen will, prägt sich den Routenverlauf über die kleine Terrasse sehr gut ein.)
Für die Anwärter des vollständigen Nadelgrates würde auf dem Galenjoch die Tour erst richtig beginnen. Den Aufstieg hierhin hätte man vollständig oder weitgehend im Dunkeln zurückgelegt. Dieser Tatsache ist die äusserst gut angelegte Route zu verdanken. Wir aber wenden uns dem flachen Blockgrat Richtung Gugla zu, der noch eine gute Viertelstunde Zeit erfordert. Nahe an der Gratkante lassen sich die meist stabil positionierten Blöcke gut und leicht überklettern, allfällige Schwierigkeiten links (südlich) umgehend. Etwas weniger athletisch lässt sich der Grat auch über weite Strecken auf kleinen Terrassen im Süden umgehen. Nach einem letzten etwas steileren Aufschwung erreicht man das recht ausgedehnte Gipfelplateau der Gugla und geniesst die herausragende Aussicht.
Wenn die Route aper ist, keine besondere Ausrüstung erforderlich. Besonders für den Abstieg sind Stöcke allerdings sehr zu empfewhlen.
Routen-Bilder
Letzte Änderung: 31.08.2021, 22:35Alle Versionen vergleichenAufrufe: 2216 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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Hochtour

L

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3.5 h

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