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Routenbeschreibung
Hinter Schloss (3133m)

SW-Pfeiler

Sehr eindrückliche charakterstarke Kletterei, vorwiegend an Rissen/Kaminen/Verschneidungen jeglicher Breite (keine Rampferei (Schulterriss oder enger Kamin), und auch kein klassischer Jam-Riss; eher Verschneidungen und Rinnen). Sehr empfehlenswert in der Kategorie: spannende alpine Tour mit moderner Sicherung und einigen tollen Kletterstellen. Wer nicht gern in Verschneidungen und Kaminen spreizt wird nicht recht glücklich werden, wer es mag bekommt eine satte und abwechslungsreiche Dosis davon.

Der Fels ist stellenweise super, meist gut, aber teilweise auch so dass man Zeit und Vorsicht braucht um ihn sicher zu begehen. Geringe Gefahr von Ausbrüchen, da es sich dann meist um Spreizstellen handelt. Gefahr für die eigenen Seilschaft durch fallende Steine von Bändern oder durch Ausbrüche gering. Hohe Gefahr bei vorauskletternden Seilschaften, vor allem in den oberen langen Kaminen (Auslösung durch Seilbewegungen).

Absicherung: gut durch Bh und ein kleines Sortiment Cams (4-6 m Bh-Abstände, wo es schwer ist). Ausser in der 6b-Länge musss man auch in schweren Stellen praktisch immer ein Stück über den Bh steigen.

Orientierung: im Prinzip immer den Bh nach durch die Risse... Das Fototopo ist eher wenig hilfreich, bestenfalls grob richtig (viel zu wenig Auflösung), z.T. auch gar nicht richtig. Irgendwie findet man auch so hoch, aber vor allem im unteren Teil fanden wir es manchmal schwierig, oder zeitraubend, da die Bh oft sehr schwer zu sehen waren.
Vielleicht hilft der Text unten etwas dazu.

SL1: Start auf Vorbauabsatz (1 Standhaken in 2 m Höhe). Nicht über die Pfeilerwand klettern, nicht durch die Hauptschlucht, sondern durch den engen Spalt (dort kommt 1 Bh nach 5 m R in der Wand). Stand oben auf Pfeilerkopf.
SL2: Querung unter dem Dach nach R (anfangs weit gesichert). Mindestens 5 Bh lang immer weiter und weiter nach R, dann senkrecht nach oben (steil und geschlossen, zu grasiger Rampe und Stand (2 Bh)
SL3: den Riss gerade nach oben (1. Bh nach 5 m R in der Wand)
SL4: Plattig vom Stand weg, zum Dach nach oben, kurz vor Stand Mantle stelle aufs Band.
SL5: 3 m nach L unten queren, dann die Rissreihe nach oben
SL6: Super Rissverschneidung nach oben, dann über Platten nach L oben rausqueren zu Stand unter tiefem Risssystem.
SL7: Nach R oben in das Rissystem (anfangs 3 Bh in linker Wand). Relativ spektakulär senkrecht nach oben unter das Dach und um R Dachkante rumschwingen, in einfachem Plattengelände hoch zu Stand am Band.

SL8 (= Band): Über das Band 10 m zur senkrechten gelb-schwarzen Wand, dort nach R (Bh), am Eck vorbei und zur geschlossenen grauen flacheren Platte am Schluchtgrund (genau genommen leicht R der Schlucht-Mittellinie). Dort zieht ein einfacher schräger Riss/Rampe nach oben. Ca. 2 m weit oben steckt dort in der R Begrenzung ein Bh, den man als Stand nutzen kann.

SL9: Über leichte Platten in den Schluchtgrund, dann auf Band nach L queren. Crux ist die 2 m Stufe auf das nächste Band (2 Bh und ein Nh, waagrechter Verlauf). Entweder Foothook-mantle oder recht dynamischer Schnapper an eine Schuppe. Sehr boldrig – Einzelmove, aber nicht trivial (auch für den zweiten, wegen Pendler). Einfach mit Haken.
SL10: Superfels, super Sicherung (1 m Abstände). Verschneidung und offene Risse mit vielen Zangen (6b oder A0)
SL11: Platte hoch, 2. Bh einhängen und sehr plattig nach L in Kamin queren. Dann der beste Kamin der Route. Sehr anhaltend: spreizen-pressen-spreizen.
SL12: Vom Stand nach R und dann steil hoch (crux), dann wieder dem Risskamin entlang. Teilweise brüchig, aber durch Kamintechnik unproblematisch.
SL13: Die Wanderseillänge der Route, ganz tief im Bauch des Berges (45 m).
SL14: Steiler dem Risskamin entlang. Zweimal kurz nach R ausweichen (einmal gute Stelle für Cam #3). Am Schluss nach R in die Wand zum Stand, um festem Fels zu folgen.
SL15: Vom Stand genau gerade hoch (L und R ist es brüchig) und dann zurück in den Riss. Der Rinne entlang zu Stand an festem Block R. Ankunft auf der Schulter.


Abstieg: leider nicht ganz trivial. Wir haben die vorgeschlagene Piste (Bonaventura) trotz langem Suchen nicht gefunden. Suchen macht auch keinen Spass, da der Pfeilerkopf oben drauf sehr brüchig ist, und man nicht in die Wand runtersehen kann. Die Tour (SW-Pfeiler) selber ist sehr gut zum Abseilen eingerichtet (Ketten-Ringe). Wir sind daher den oberen Teil abgeseilt. Das geht von der Linie her recht gut (keine Seilhänger, aber ein paar Steine zieht man dabei schon runter). Am Band (SL9) sind wir Richtung SO ca. 200 m gequert (bequemes Gehgelände), bis wir an die Abseilpiste von Benedikt/Oravox kamen. Die ist blau markiert und wir kannten die schon. Dort einfach und schnell runter.
Bei dieser Variante ist folgendes wichtig: von Stand nach SL10 abseilen, jedoch nur 26 m weit (also nicht bis an den Anfang von SL9 auf dem Band unten). Vom Abseilende steigt man 5-10 m über ganz leichte Platten zum perfekten waagrechten Band auf, das durch die ganze Wand nach O läuft (das Pfeilerband unten kann man nicht bis zur Benedikt verfolgen).
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Wie Benedikt
Letzte Änderung: 31.07.2024, 15:21Alle Versionen vergleichenAufrufe: 191 mal angezeigt

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