Grandes Jorasses (4208m)06.08.2024
Verhältnisse vom 04.08.2016
Mont Blanc (4808m): Überschreitung via Gonella Hütte
Nachdem wir uns auf dem Gran Paradiso an die Höhe gewöhnt hatten, sind wir am Vortag um 9 Uhr bei der Barriere im Val Veni, oberhalb von Courmayeur gestartet. Bis zum Lac de Combai sind wir auf der Strasse gelaufen, dann nach rechts abgezweigt und 1 Stunde auf einem Trampelpfad auf dem linken Rand der Moräne gegangen. Als die Moräne zu Ende war ( wo die Felswände begannen) stiegen wir auf den Gletscher hinunter, der jedoch vollständig mit Schotter, Geröll und Sand bedeckt war. Wir suchten uns einen Weg über die Steinbrocken und gelangten weit hinten ins Tal, ohne viel Höhe gewonnen zu haben.
Auf den Italienischen Karten ist der Gletscher noch als solcher eingezeichnet, aber in Wirklichkeit ist es eine Steinwüste.
Eindrücklich waren aber die Gletscherabbrüche, die auf beiden Seiten des Tals zu sehen waren.
Beim Einstieg zum Klettersteig freuten wir uns, wieder einem markierten Weg folgen zu können, auch wenn dieser sehr ausgesetzt war. Steile Felspassagen waren mit Seilen gesichert und sogar ein paar Leitern erleichterten uns den Aufstieg. Wir fanden bei trockenem Wetter ideale Bedingungen vor. Zu schaffen machte mir der steile Anstieg, der uns nach dem flachen Weg über den Gletscher sehr schnell an Höhe gewinnen liess.
Nach 6 Stunden und 1300 Höhenmetern erreichten wir um 15 Uhr die neu erbaute Gonella Hütte, die auf 3 Stockwerken alles bietet, was der Wanderer braucht.
Schuhraum, Terrasse und Helilandeplatz, darüber ein gemütlicher Speisesaal mit einer grossen Fensterfront und der schönsten Aussicht auf Felsen, Gletscher und sogar einer Fernsicht bis zum Gran Paradiso. Im ersten Stock gibt es einen grossen Schlafsaal, der jedoch in Fünferschläge unterteilt ist und somit auch Privatsphäre bietet. Und im bagno gibt es fliessendes Wasser.
Am Nachmittag konnte ich mich ausruhen und ein wenig vorschlafen und zusammen mit dem Schlaf von 20 bis 24 Uhr war ich fit genug für die Anstrengung des nächsten Tages.
Um Mitternacht gab es Frühstück und um 0:45 waren wir bereit zum Abmarsch, ausgerüstet mit Steigeisen, Helm, Sitzgurt und Stirnlampe. Unmittelbar nach der Hütte überquerten wir ein Schneefeld, was ohne Steigeisen nicht möglich gewesen wäre. Auf den danach folgenden Felsen liessen wir die Eisen an den Schuhen, weil wir danach steil über den Gletscher aufstiegen.
Paulin, mein Bergführer, der den Mont Blanc sehr gut kennt (er hat ihn schon 22 mal bestiegen) sicherte mich mit dem langen Seil, aber bei steilen Passagen nahm er mich auch an die "Kurze Leine".
Das erste Erfolgserlebnis war, als wir am Grat ankamen und die Lichter der Dörfer auf der Französischen Seite sahen.
Am Grat gab es einige Kletterstellen und lange ging es links und rechts kerzengerade nach unten.
Im Licht der Stirnlampe konzentrierte ich mich jeweils nur auf den nächsten Schritt. Als ich einmal kurz aufsah, konnte ich nicht erkennen, wo die Stirnlampen der zahlreichen Bergsteiger aufhörten und wo die Sterne anfingen.
Bei einer kurzen Pause konnte ich jedoch den Grossen Wagen sehen, der uns den Weg zeigte.
Als wir am Dome du Gouter vorbeikamen, sahen wir die Lichterkarawanen, die von der Gouterhütte aus unterwegs auf den Gipfel waren.
Als es langsam hell wurde, hatten wir schon einen Grossteil des Grats hinter uns. Am Goutersattel sah man einen Gipfel, von dem ich dachte, es wäre bereits der höchste Punkt. Doch als wir diesen erreichten, ging es weiter auf den nächsten Hügel und das mehrere Male. Inzwischen blies uns ein eisiger Wind um die Ohren und ich war so eingepackt, dass ich nicht auf die Uhr schauen konnte, das Zeitgefühl hatte ich schon verloren. Ich spürte die Höhe und musste langsam laufen und tief atmen.
Als die Sonne aufging, sah ich zurück auf den Weg, den wir schon zurückgelegt hatten und sah, dass der Gipfel in erreichbarer Nähe war. Das gab mir noch einmal einen Motivationsschub und ich konnte das Gipfelerlebnis voll geniessen. Um 7 Uhr erreichten wir nach 6 Stunden und 1'700 Höhenmetern den Gipfel des höchsten Berges der Alpen. Ein Ziel, das ich seit vielen Jahren angepeilt hatte. Endlich hat alles gestimmt: Das Wetter, der Schnee, die Kondition und die Wanderbegleiter. Die Bedingungen waren so gut wie selten, Paulin sprach immer wieder begeistert von der Autobahn, die wir vorgefunden hätten.
Das ist natürlich relativ, denn es gab viele steile Schneewände und Felspassagen, die für mich eine Herausforderung waren.
Am Gipfel genossen wir nur kurz die Aussicht auf Chamonix, auf das Matterhorn, die Monte Rosa Gruppe, weil der Wind sehr stark war und sich die -7 Grad wie -20 Grad anfühlten.
Wir setzten bald die Überschreitung fort und stiegen Richtung Tacul ab. Der Weg war eine Berg- und Talbahn, es gab einige Gegenanstiege und steile Abstiege über Gletscher. Als wir um 12:30 die letzte Steigung zur Aiguille du Midi erreicht hatten, stellten wir fest, dass wir für den Abstieg genauso lange gebraucht hätten, wie für den Anstieg.
Mit der Panoramaseilbahn fuhren wir von der Aiguille du Midi zum Punta Helbronner (3'500m) und von dort mit der topmodernen Drehgondelbahn "Monte Bianco Skyway" zurück nach Courmayeur.
Auf den Italienischen Karten ist der Gletscher noch als solcher eingezeichnet, aber in Wirklichkeit ist es eine Steinwüste.
Eindrücklich waren aber die Gletscherabbrüche, die auf beiden Seiten des Tals zu sehen waren.
Beim Einstieg zum Klettersteig freuten wir uns, wieder einem markierten Weg folgen zu können, auch wenn dieser sehr ausgesetzt war. Steile Felspassagen waren mit Seilen gesichert und sogar ein paar Leitern erleichterten uns den Aufstieg. Wir fanden bei trockenem Wetter ideale Bedingungen vor. Zu schaffen machte mir der steile Anstieg, der uns nach dem flachen Weg über den Gletscher sehr schnell an Höhe gewinnen liess.
Nach 6 Stunden und 1300 Höhenmetern erreichten wir um 15 Uhr die neu erbaute Gonella Hütte, die auf 3 Stockwerken alles bietet, was der Wanderer braucht.
Schuhraum, Terrasse und Helilandeplatz, darüber ein gemütlicher Speisesaal mit einer grossen Fensterfront und der schönsten Aussicht auf Felsen, Gletscher und sogar einer Fernsicht bis zum Gran Paradiso. Im ersten Stock gibt es einen grossen Schlafsaal, der jedoch in Fünferschläge unterteilt ist und somit auch Privatsphäre bietet. Und im bagno gibt es fliessendes Wasser.
Am Nachmittag konnte ich mich ausruhen und ein wenig vorschlafen und zusammen mit dem Schlaf von 20 bis 24 Uhr war ich fit genug für die Anstrengung des nächsten Tages.
Um Mitternacht gab es Frühstück und um 0:45 waren wir bereit zum Abmarsch, ausgerüstet mit Steigeisen, Helm, Sitzgurt und Stirnlampe. Unmittelbar nach der Hütte überquerten wir ein Schneefeld, was ohne Steigeisen nicht möglich gewesen wäre. Auf den danach folgenden Felsen liessen wir die Eisen an den Schuhen, weil wir danach steil über den Gletscher aufstiegen.
Paulin, mein Bergführer, der den Mont Blanc sehr gut kennt (er hat ihn schon 22 mal bestiegen) sicherte mich mit dem langen Seil, aber bei steilen Passagen nahm er mich auch an die "Kurze Leine".
Das erste Erfolgserlebnis war, als wir am Grat ankamen und die Lichter der Dörfer auf der Französischen Seite sahen.
Am Grat gab es einige Kletterstellen und lange ging es links und rechts kerzengerade nach unten.
Im Licht der Stirnlampe konzentrierte ich mich jeweils nur auf den nächsten Schritt. Als ich einmal kurz aufsah, konnte ich nicht erkennen, wo die Stirnlampen der zahlreichen Bergsteiger aufhörten und wo die Sterne anfingen.
Bei einer kurzen Pause konnte ich jedoch den Grossen Wagen sehen, der uns den Weg zeigte.
Als wir am Dome du Gouter vorbeikamen, sahen wir die Lichterkarawanen, die von der Gouterhütte aus unterwegs auf den Gipfel waren.
Als es langsam hell wurde, hatten wir schon einen Grossteil des Grats hinter uns. Am Goutersattel sah man einen Gipfel, von dem ich dachte, es wäre bereits der höchste Punkt. Doch als wir diesen erreichten, ging es weiter auf den nächsten Hügel und das mehrere Male. Inzwischen blies uns ein eisiger Wind um die Ohren und ich war so eingepackt, dass ich nicht auf die Uhr schauen konnte, das Zeitgefühl hatte ich schon verloren. Ich spürte die Höhe und musste langsam laufen und tief atmen.
Als die Sonne aufging, sah ich zurück auf den Weg, den wir schon zurückgelegt hatten und sah, dass der Gipfel in erreichbarer Nähe war. Das gab mir noch einmal einen Motivationsschub und ich konnte das Gipfelerlebnis voll geniessen. Um 7 Uhr erreichten wir nach 6 Stunden und 1'700 Höhenmetern den Gipfel des höchsten Berges der Alpen. Ein Ziel, das ich seit vielen Jahren angepeilt hatte. Endlich hat alles gestimmt: Das Wetter, der Schnee, die Kondition und die Wanderbegleiter. Die Bedingungen waren so gut wie selten, Paulin sprach immer wieder begeistert von der Autobahn, die wir vorgefunden hätten.
Das ist natürlich relativ, denn es gab viele steile Schneewände und Felspassagen, die für mich eine Herausforderung waren.
Am Gipfel genossen wir nur kurz die Aussicht auf Chamonix, auf das Matterhorn, die Monte Rosa Gruppe, weil der Wind sehr stark war und sich die -7 Grad wie -20 Grad anfühlten.
Wir setzten bald die Überschreitung fort und stiegen Richtung Tacul ab. Der Weg war eine Berg- und Talbahn, es gab einige Gegenanstiege und steile Abstiege über Gletscher. Als wir um 12:30 die letzte Steigung zur Aiguille du Midi erreicht hatten, stellten wir fest, dass wir für den Abstieg genauso lange gebraucht hätten, wie für den Anstieg.
Mit der Panoramaseilbahn fuhren wir von der Aiguille du Midi zum Punta Helbronner (3'500m) und von dort mit der topmodernen Drehgondelbahn "Monte Bianco Skyway" zurück nach Courmayeur.
Die Route, die wir gewählt haben, ist nicht die Normalroute und deshalb auch nicht so stark begangen.
Wir haben den gesamten Aufstieg zu Fuss, ohne Hilfe von Seilbahnen bewältigt.
Das ist konditionell sehr anspruchsvoll, erfüllt mich aber mit Stolz!!!
Wir haben den gesamten Aufstieg zu Fuss, ohne Hilfe von Seilbahnen bewältigt.
Das ist konditionell sehr anspruchsvoll, erfüllt mich aber mit Stolz!!!
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