Überschreitung ab Decan30.06.2017
Routenbeschreibung
Gjeravicë (2656m)
Überschreitung ab Decan
Normalerweise wird die Gjeravica von der Gropa Erenikut in 21/2 bis 3 h bestiegen. Zur Gropa Erenikut gelangt man von Junik aus nur mittels Geländefahrzeug mit Vierradantrieb. Taxifahrer, die etwa anderes behaupten, waren entweder nie selbst dort oben, oder sie sind unehrlich. Eine gute Adresse für das Ausfindigmachen eines Fahrzeugs nebst Fahrer sollte das Hotel Oda e Junikut sein, welches sich am Ortsrand von Junik befindet.
Die vorliegende Route setzt eine gewisse Lust an verwilderten Zustiegsrouten sowie einen guten Schuß Pioniergeist voraus, denn vermutlich wird die Gjeravica so nie oder zumindest fast nie bestiegen. Der Weg von Decan bis zum Gipfel dauert auf diese Weise etwa 8 ½ h, weshalb entweder ein Zelt mitgeführt und die Tour als Zweitagesunternehmen gemacht werden sollte, oder aber man kümmert sich in Gropa Erenikut um eine Mitfahrgelegenheit nach Junik.
Wir verlassen Decani auf der Strasse zum Kloster Visoki Decani. Nach etwa 20 Minuten passieren wir den ersten KFOR-Kontrollpunkt und gehen auf der Straße weiter bis kurz vor das Kloster, wo sich ein weiterer Checkpoint der KFOR befindet. Dort nehmen wir den Fahrweg nach links, welcher einen Bogen macht, bei Wegeteilung verbleiben wir auf dem Hauptweg. Leider ist dieser Teil der Route von entsetzlichen Müllkippen gesäumt. Mit Sicht auf Poberxhe haben wir bald eine Schotterstrasse mit Überbreite erreicht, welche deutlich erkennbar in unser Tal hineinführt. Es ist dies das mittlere von drei Tälern, die zu den Flanken der Gjeravica führen. Das nördliche Tal ist das von uns zuvor verlassene, welches nach dem Kloster bis zur Hydrocentrali Koznjerit führen würde, das südliche wird später unser Abstiegstal via Gropa Erenikut nach Junik. In der Huber-Karte ist das obere Talstück mit "Kurvalle" bezeichnet.
Der am Taleingang scheinbar beginnende Wanderweg, welcher sich ebenfalls auf der Huber-Karte findet, war für mich nicht auffindbar. Andererseits braucht man sich auch keine Sorgen zu machen, dass der in der Karte eingezeichnete Fahrweg irgendwann im Nichts endet.
Die orographisch links im Hang verlaufende Fahrstraße verwandelt sich im Verlauf in eine Piste, welche nur mit 4X4 befahrbar wäre, bald nicht einmal mehr dies. Zuvor jedoch biegt der Hauptweg nach rechts aufwärts, wir bleiben aber dem Talbach Lumi Locanit zu unserer Linken treu und nehmen erst die folgende Abzweigung nach rechts. Würden wir geradeaus abwärts gehen, kämen wir zu einer Furt, wo der Weg auf der anderen Bachseite offensichtlich rückläufig wird. Jetzt wird es zusehends abenteuerlicher: der nurmehr verbliebene Holzabfuhrweg gewinnt an Steilheit, wird verwachsen, teils schmaler und verwandelt sich gelegentlich in ein Bachbett. Nicht irritieren lassen und stets grob Westrichtung halten (häufig Tendenz SW, gelegentlich aber auch NW). Plötzlich scheint es, als ob es nicht mehr weiterginge, der Bach beginntt auf unserer Seite einen Steilhang auszubilden. Unter dem Steilhang geht´s jedoch weiter. Erneut werden wir gestoppt. Diesmal überschreiten wir den Bach und steigen das gegenüberliegende schmale und möglicherweise auch trockene Bachbett steil hinauf. Mit Freuden und Erleichterung werden wir weiter oben (ca. 1600 m) endlich wieder einen festen Fahrweg finden, welchem wir nach links folgen und der uns bei ca. 1700 m zu einem guten Dutzend Alphütten führt. Jetzt erblicken wir baumloses, steiles Almwiesengelände, darüber die im Fürhsommer meist noch von Schneezungen durchzogene Nordflanke des Gjeravica-NW-Grates, sowie der dahinter hervorspitzende Hauptgipfel. Letzterer hat sich uns zuvor schon gelegentlich durchs Baumdickicht hindurch gezeigt.
Wir steigen nun den Wiesenhag auf steilem Fahrweg hoch, an weiteren Sennhütten vorbei. Wir haben nun die Auswahl, den Gipfel über den einfachen NO-Grat, oder über den anspruchvolleren NW-Grat (könnte möglicherweise ein paar 2er-Stellen enthalten) zu erreichen.
Der Abstieg kann über eine der beiden in der Huber-Karte dargestellten Normalrouten vorgenommen werden, wobei auf dem Gipfel sonderbarerweise keine entsprechenden Markierungen zu finden waren. Bei einem pfadlosen Abstieg zunächst über den Südgrat und anschließend etwas kniffelig durch eine der schuttigen Steilrinnen in der Nordostflanke des Berges (T5) stieß ich auf einen durch die Flanke ziehenden guten, aber zunächst noch unmarkeirten Pfad, der mich bald auf einen bestens markierten Bergweg brachte. Über diesen nun problemlos bis Gropa Erenikut. Das Hinauswandern von dort aus über einen mitunter groben, aber unproblematischen Fahrweg bis nach Junik würde möglicherweise nochmals 4-5 h in Anspruch nehmen, sodass selbst im Frühsommer mit langem Tageslicht damit zu rechnen ist, Junik erst in der Dunkeheit zu erreichen.
Schwierigkeiten: die gut 5 Stunden in Anspruch nehmende Waldetappe ist, wie bereits erwähnt, teils überwuchert, es sind ständig umgestürzte Bäume und grobes Gestein zu passieren, gelegentlich bewegt man sich richtiggehend im Bachbett voran - T4+ . Der Südabstieg vom Gipfel erheischt in den Rinnen der NO-Flanke T5. Sonst über weite Strecken T2 bis T3.
Bei der oben erwähnten Karte handelt es sich um die im Huber-Verlag erschienene 1:60.000er-Karte "Peaks of the Balkans - cross border hiking Albania-Kosovo-Montenegro". Das Kartenwerk ist sicher nicht optimal, kann aber zumindest einen groben Überblick verschaffen und sollte ausreichen.
Die vorliegende Route setzt eine gewisse Lust an verwilderten Zustiegsrouten sowie einen guten Schuß Pioniergeist voraus, denn vermutlich wird die Gjeravica so nie oder zumindest fast nie bestiegen. Der Weg von Decan bis zum Gipfel dauert auf diese Weise etwa 8 ½ h, weshalb entweder ein Zelt mitgeführt und die Tour als Zweitagesunternehmen gemacht werden sollte, oder aber man kümmert sich in Gropa Erenikut um eine Mitfahrgelegenheit nach Junik.
Wir verlassen Decani auf der Strasse zum Kloster Visoki Decani. Nach etwa 20 Minuten passieren wir den ersten KFOR-Kontrollpunkt und gehen auf der Straße weiter bis kurz vor das Kloster, wo sich ein weiterer Checkpoint der KFOR befindet. Dort nehmen wir den Fahrweg nach links, welcher einen Bogen macht, bei Wegeteilung verbleiben wir auf dem Hauptweg. Leider ist dieser Teil der Route von entsetzlichen Müllkippen gesäumt. Mit Sicht auf Poberxhe haben wir bald eine Schotterstrasse mit Überbreite erreicht, welche deutlich erkennbar in unser Tal hineinführt. Es ist dies das mittlere von drei Tälern, die zu den Flanken der Gjeravica führen. Das nördliche Tal ist das von uns zuvor verlassene, welches nach dem Kloster bis zur Hydrocentrali Koznjerit führen würde, das südliche wird später unser Abstiegstal via Gropa Erenikut nach Junik. In der Huber-Karte ist das obere Talstück mit "Kurvalle" bezeichnet.
Der am Taleingang scheinbar beginnende Wanderweg, welcher sich ebenfalls auf der Huber-Karte findet, war für mich nicht auffindbar. Andererseits braucht man sich auch keine Sorgen zu machen, dass der in der Karte eingezeichnete Fahrweg irgendwann im Nichts endet.
Die orographisch links im Hang verlaufende Fahrstraße verwandelt sich im Verlauf in eine Piste, welche nur mit 4X4 befahrbar wäre, bald nicht einmal mehr dies. Zuvor jedoch biegt der Hauptweg nach rechts aufwärts, wir bleiben aber dem Talbach Lumi Locanit zu unserer Linken treu und nehmen erst die folgende Abzweigung nach rechts. Würden wir geradeaus abwärts gehen, kämen wir zu einer Furt, wo der Weg auf der anderen Bachseite offensichtlich rückläufig wird. Jetzt wird es zusehends abenteuerlicher: der nurmehr verbliebene Holzabfuhrweg gewinnt an Steilheit, wird verwachsen, teils schmaler und verwandelt sich gelegentlich in ein Bachbett. Nicht irritieren lassen und stets grob Westrichtung halten (häufig Tendenz SW, gelegentlich aber auch NW). Plötzlich scheint es, als ob es nicht mehr weiterginge, der Bach beginntt auf unserer Seite einen Steilhang auszubilden. Unter dem Steilhang geht´s jedoch weiter. Erneut werden wir gestoppt. Diesmal überschreiten wir den Bach und steigen das gegenüberliegende schmale und möglicherweise auch trockene Bachbett steil hinauf. Mit Freuden und Erleichterung werden wir weiter oben (ca. 1600 m) endlich wieder einen festen Fahrweg finden, welchem wir nach links folgen und der uns bei ca. 1700 m zu einem guten Dutzend Alphütten führt. Jetzt erblicken wir baumloses, steiles Almwiesengelände, darüber die im Fürhsommer meist noch von Schneezungen durchzogene Nordflanke des Gjeravica-NW-Grates, sowie der dahinter hervorspitzende Hauptgipfel. Letzterer hat sich uns zuvor schon gelegentlich durchs Baumdickicht hindurch gezeigt.
Wir steigen nun den Wiesenhag auf steilem Fahrweg hoch, an weiteren Sennhütten vorbei. Wir haben nun die Auswahl, den Gipfel über den einfachen NO-Grat, oder über den anspruchvolleren NW-Grat (könnte möglicherweise ein paar 2er-Stellen enthalten) zu erreichen.
Der Abstieg kann über eine der beiden in der Huber-Karte dargestellten Normalrouten vorgenommen werden, wobei auf dem Gipfel sonderbarerweise keine entsprechenden Markierungen zu finden waren. Bei einem pfadlosen Abstieg zunächst über den Südgrat und anschließend etwas kniffelig durch eine der schuttigen Steilrinnen in der Nordostflanke des Berges (T5) stieß ich auf einen durch die Flanke ziehenden guten, aber zunächst noch unmarkeirten Pfad, der mich bald auf einen bestens markierten Bergweg brachte. Über diesen nun problemlos bis Gropa Erenikut. Das Hinauswandern von dort aus über einen mitunter groben, aber unproblematischen Fahrweg bis nach Junik würde möglicherweise nochmals 4-5 h in Anspruch nehmen, sodass selbst im Frühsommer mit langem Tageslicht damit zu rechnen ist, Junik erst in der Dunkeheit zu erreichen.
Schwierigkeiten: die gut 5 Stunden in Anspruch nehmende Waldetappe ist, wie bereits erwähnt, teils überwuchert, es sind ständig umgestürzte Bäume und grobes Gestein zu passieren, gelegentlich bewegt man sich richtiggehend im Bachbett voran - T4+ . Der Südabstieg vom Gipfel erheischt in den Rinnen der NO-Flanke T5. Sonst über weite Strecken T2 bis T3.
Bei der oben erwähnten Karte handelt es sich um die im Huber-Verlag erschienene 1:60.000er-Karte "Peaks of the Balkans - cross border hiking Albania-Kosovo-Montenegro". Das Kartenwerk ist sicher nicht optimal, kann aber zumindest einen groben Überblick verschaffen und sollte ausreichen.
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