Von Ardez durchs Val Sampuoir und das West-Couloir zum Piz Plavna Dadaint, Abstieg über das SSO-Couloir ins Val Plavna und nach Fontana 09.08.2024
Routenbeschreibung
Piz Plavna Dadaint (3167m)
Von Ardez durchs Val Sampuoir und das West-Couloir zum Piz Plavna Dadaint, Abstieg über das SSO-Couloir ins Val Plavna und nach Fontana
Von Ardez Staziun (1432 m) zunächst Richtung Westen zur Fahrstraße, die hinab zur Innbrücke (1298 m) führt. Anfangs auf dem Fahrweg Richtung Sur En. Beim P. 1392 m auf dem nach links abzweigenden Fahrweg in Richtung Val Sampuoir und bei dessen 1. Kehre (P. 1467 m) auf einem markierten Fußpfad geradeaus weiter. Der Pfad verläuft oberhalb der Aua da Sampuoir leicht aufwärts und kommt beim P. 1548 m wieder auf den zur Alp Sampuoir ziehenden Fahrweg. Von der Alp Sampuoir (1912 m, Brunnen) auf einem Weg oberhalb der Aua da Sampuoir Richtung Marangun Suot. Dabei erscheint es retrospektiv betrachtet nicht sinnvoll, den in einer Höhe von ca. 2000 m steiler nach oben wegziehenden Weg nach Plan Surröven und zur Furocla Stragliavita zunächst zu verfolgen und auf einer Höhe von ca. 2100 m den Hang südwärts zu queren, da sonst wieder unter Höhenverlust und durch hohe Wiesen und Latschen zum P. 2070 m im Tal abgestiegen werden muss. So bleibt man ab 2000 m am besten im Talboden und geht auf der W-Seite des Bachs bis kurz vor den P. 2070 m, wo man den Bach quert und zu einem schon von weitem sichtbaren in der LKS eingezeichneten Weg im Geröll hochsteigt. Dieser führt, anfangs z. T. unterbrochen von Geröllrutschen, zu einem großen markanten Felsblock (Findling) (P. 2356 m). Von dort weglos über Gravas nach SO und oberhalb von 2500 m den südlich des P. 2874 m nach Westen fließenden Bach überquerend auf das Geröllplateau auf 2744 m, wo früher noch ein kleiner Gletscher war. Bis ca. 2640 m kann man dabei vorteilhafterweise Grasschrofen nutzen.
Nun durch das knapp 300 m hohe Westcouloir in die ca. 3050 m hochgelegene Scharte zwischen dem Hauptgipfelaufbau und dem unteren WSW-Grat hinauf, in die auch das SSO-Couloir – von der Val Plavna-Seite her – hochzieht.
Lt. „Zaza“ (https://www.hikr.org/tour/post123505.html, 2017) ist der Aufstieg auf der linken, nördlichen Couloirseite evtl. leichter.
Aufstieg aus der Scharte (3050 m) zum Gipfel: Nach links (Norden) über eine kurze Wandstelle aufwärts und zu einer nach links hochziehenden Rinne. Durch die Rinne (am Beginn verblasster roter Pfeil, in der Folge auch ein paar verblasste rote Markierungspunkte) in eine kleine Scharte bzw. Lücke im Grat (II). Dann ca. 20–30 m leicht auf einem Band – Steinmännern folgend – nach links (westlich) in die WSW-Flanke queren bis man eine breite wieder nach oben (Richtung Nordosten) führende Rinne erreicht. Ein blassroter Pfeil zeigt hier in die Rinne. Diese Rinne ca. 50 m aufwärts und an deren Ende, wo sie sich verzweigt (links und rechts führen zwei Rinnen aufwärts, in der Mitte geht ein Riss nach oben zum W-Grat) am einfachsten nach links durch die linke Rinne auf den W-Grat hinauf. Nach einem kurzen Aufschwung (II) weiter aufwärts über den W-Grat bzw. evtl. etwas einfacher links unterhalb der Gratschneide zum höchsten Punkt (s. Topo). Das Gipfelbüchlein findet sich in einer kleinen Blechdose zwischen den Steinen im unscheinbaren Gipfelsteinmann. Schwierigkeit des Gipfelanstiegs von der Scharte 3050 m aus: WS, II.
Zeit von Ardez RhB bis zum Gipfel (ohne Pausen): ca. 6–8 h; bei mangelndem Training, Rucksack mit Biwakmaterial, Hitze und Verhauern auch bis zu 9 h wie am 18.06.2022.
Abstieg:
Auf demselben Weg zurück in die Scharte (ca. 3050 m) und durch das auch brüchige und bei aperen Verhältnissen gefährliche SSO-Couloir (etwas kürzer als das W-Couloir) zu den riesigen Geröllfeldern der unteren Südflanke des Berges. Dann in das Gebiet von Pedrus hinab, wobei man sich nördlich des nach Osten fließenden Baches hält und letztlich ins Val Plavna gelangt. Man überschreitet bald die Aua da Plavna und zieht unterhalb der Alp Plavna (2075 m) an der O-Seite des Baches entlang zum Fahrweg, der hinaus nach Norden führt. Beim P. 1833 m verlässt man den Fahrweg und steigt auf dem markierten Wanderweg bis zum P. 1630 m ab, wo man erneut auf einen Fahrweg stößt, der über P. 1566 m und P. 1495 m zur Postautohaltestelle in Fontana leitet (tagsüber jede Stunde Fahroption zum Bhf. Scuol-Tarasp, z. B. xx:15 im Jahr 2022).
Hinweis: West- und SSO-Couloir waren am 18.06.2022 bis auf wenige kurze Firnstellen schon stark ausgeapert, brüchig, steinschlaggefährlich. Sogar im Aufstieg war das West-Couloir sehr unangenehm, gefährlich und ziemlich schwierig (ZS-/ZS) zu begehen, auch das SSO-Couloir war im Abstieg nicht trivial. Bei mehreren Personen in den Couloirs jeweils gravierende Steinschlaggefahr. Mit 1 Eisbeil und Steigeisen wären die Schuttcouloirs sicher einfacher zu begehen; in dem Fall und bei ausreichend Schnee/Firn sehr wahrscheinlich wenig schwierig (WS), wie auch in den Skitourenpublikationen beschrieben. Die Bezeichnung der Tour als hochalpine Wanderung erscheint inadäquat.
Bei aperen Verhältnissen nicht zu empfehlen, außer für versierte Alpinisten.
Literatur:
- Clubführer Bündner Alpen Band IX, Engiadina Bassa / Val Müstair, Egler J, Pernet M, 2. Aufl. 1986, S67-69
- Silvretta Unterengadin / Münstertal, Alpine Touren Bündner Alpen, SAC-Verlag 2010, Gijan P, Hartmann G A, S512
- Im Kalkfels der Alpen, 100 klassische Gipfeltouren in den Kalkalpen, Pause W, BLV-Verlag München, 1966, S48
- „Cubemaster“, https://www.hikr.org/dir/Piz_Plavna_Dadaint_3958, 01.08.2011
- „Zaza“, https://www.hikr.org/tour/post123505.html, August 2017
Nun durch das knapp 300 m hohe Westcouloir in die ca. 3050 m hochgelegene Scharte zwischen dem Hauptgipfelaufbau und dem unteren WSW-Grat hinauf, in die auch das SSO-Couloir – von der Val Plavna-Seite her – hochzieht.
Lt. „Zaza“ (https://www.hikr.org/tour/post123505.html, 2017) ist der Aufstieg auf der linken, nördlichen Couloirseite evtl. leichter.
Aufstieg aus der Scharte (3050 m) zum Gipfel: Nach links (Norden) über eine kurze Wandstelle aufwärts und zu einer nach links hochziehenden Rinne. Durch die Rinne (am Beginn verblasster roter Pfeil, in der Folge auch ein paar verblasste rote Markierungspunkte) in eine kleine Scharte bzw. Lücke im Grat (II). Dann ca. 20–30 m leicht auf einem Band – Steinmännern folgend – nach links (westlich) in die WSW-Flanke queren bis man eine breite wieder nach oben (Richtung Nordosten) führende Rinne erreicht. Ein blassroter Pfeil zeigt hier in die Rinne. Diese Rinne ca. 50 m aufwärts und an deren Ende, wo sie sich verzweigt (links und rechts führen zwei Rinnen aufwärts, in der Mitte geht ein Riss nach oben zum W-Grat) am einfachsten nach links durch die linke Rinne auf den W-Grat hinauf. Nach einem kurzen Aufschwung (II) weiter aufwärts über den W-Grat bzw. evtl. etwas einfacher links unterhalb der Gratschneide zum höchsten Punkt (s. Topo). Das Gipfelbüchlein findet sich in einer kleinen Blechdose zwischen den Steinen im unscheinbaren Gipfelsteinmann. Schwierigkeit des Gipfelanstiegs von der Scharte 3050 m aus: WS, II.
Zeit von Ardez RhB bis zum Gipfel (ohne Pausen): ca. 6–8 h; bei mangelndem Training, Rucksack mit Biwakmaterial, Hitze und Verhauern auch bis zu 9 h wie am 18.06.2022.
Abstieg:
Auf demselben Weg zurück in die Scharte (ca. 3050 m) und durch das auch brüchige und bei aperen Verhältnissen gefährliche SSO-Couloir (etwas kürzer als das W-Couloir) zu den riesigen Geröllfeldern der unteren Südflanke des Berges. Dann in das Gebiet von Pedrus hinab, wobei man sich nördlich des nach Osten fließenden Baches hält und letztlich ins Val Plavna gelangt. Man überschreitet bald die Aua da Plavna und zieht unterhalb der Alp Plavna (2075 m) an der O-Seite des Baches entlang zum Fahrweg, der hinaus nach Norden führt. Beim P. 1833 m verlässt man den Fahrweg und steigt auf dem markierten Wanderweg bis zum P. 1630 m ab, wo man erneut auf einen Fahrweg stößt, der über P. 1566 m und P. 1495 m zur Postautohaltestelle in Fontana leitet (tagsüber jede Stunde Fahroption zum Bhf. Scuol-Tarasp, z. B. xx:15 im Jahr 2022).
Hinweis: West- und SSO-Couloir waren am 18.06.2022 bis auf wenige kurze Firnstellen schon stark ausgeapert, brüchig, steinschlaggefährlich. Sogar im Aufstieg war das West-Couloir sehr unangenehm, gefährlich und ziemlich schwierig (ZS-/ZS) zu begehen, auch das SSO-Couloir war im Abstieg nicht trivial. Bei mehreren Personen in den Couloirs jeweils gravierende Steinschlaggefahr. Mit 1 Eisbeil und Steigeisen wären die Schuttcouloirs sicher einfacher zu begehen; in dem Fall und bei ausreichend Schnee/Firn sehr wahrscheinlich wenig schwierig (WS), wie auch in den Skitourenpublikationen beschrieben. Die Bezeichnung der Tour als hochalpine Wanderung erscheint inadäquat.
Bei aperen Verhältnissen nicht zu empfehlen, außer für versierte Alpinisten.
Literatur:
- Clubführer Bündner Alpen Band IX, Engiadina Bassa / Val Müstair, Egler J, Pernet M, 2. Aufl. 1986, S67-69
- Silvretta Unterengadin / Münstertal, Alpine Touren Bündner Alpen, SAC-Verlag 2010, Gijan P, Hartmann G A, S512
- Im Kalkfels der Alpen, 100 klassische Gipfeltouren in den Kalkalpen, Pause W, BLV-Verlag München, 1966, S48
- „Cubemaster“, https://www.hikr.org/dir/Piz_Plavna_Dadaint_3958, 01.08.2011
- „Zaza“, https://www.hikr.org/tour/post123505.html, August 2017
Bergschuhe mit steifer Sohle (..., z.T. auch sehr harter Schutt), Helm, 1 Eisbeil,-pickel, Steigeisen empfohlen.Mobilfunkverbindung nur im Gipfelbereich und im nördlichsten Teil der Täler.
Verhältnisse zu dieser Route
Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung
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Piz Plavna Dadaint (3167m)
Von Ardez durchs Val Sampuoir und das West-Couloir zum Piz Plavna Dadaint, Abstieg über das SSO-Couloir ins Val Plavna und nach Fontana
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