Scopi (3190m)03.11.2024
Routenbeschreibung
Pizzo di Cassimoi (3129m)
Fornei-Route, Normalweg von der Läntahütte durch die Ostflanke
Routencharakter:
Kontrastreiche, spannende Route, die in der ersten Hälfte einem alten Saum- und Hirtenpfad folgt und gegen den Schluss zu eindeutig hochalpine Züge mit Fels- und Firnzonen trägt.
Normalweg von der Länta Hütte SAC aus und direktester Anstieg.
Diese Route entspricht weitgehend auch dem Winteranstieg (Skitour) aus der Länta.
Routenbeschrieb:
Von der Länta Hütte SAC auf der blau-weiss markierten Alpinroute in Richtung Läntagletscher bis zum Forneibach bei P. 2150. Nach der Überquerung des Baches (Holzbrücke) entlang seines Grabens gegen den Wasserfall zu in südwestliche Richtung bergauf unter einen ersten Felsriegel. In einem grosszügigen Bogen nach Süden auf die darüberliegende Grasrampe (als Orientierungspunkt dient ein Felsblock mit alter, orangefarbener Markierung). Auf der Grasrampe horizontal richtung Bach und Wasserfall, bis ein steiles, fesldurchsetztes Grascouloir den weiteren Aufstieg ermöglicht. Schon bald weisen alte Trittspuren und kleine Steinmännchen den weiteren Routenverlauf.
Über zwei markante Absätze mit darüberliegenden Grasböden erreicht man schliesslich in einer Höhe von ca. 2500 Metern südseitig des Forneitobels offeneres und etwas flacheres Gelände.
Die bisherige Laufrichtung beibehaltend, führt der weitere Anstieg auf eine deutlich sichtbare Moräne zu, über deren Kamm hoch ein eigentlicher Weg führt. Immer wieder stösst man auch auf dieser Moräne auf alte, orangene Farbmarkierungen.
In 2660 Metern Höhe legt sich das Gelände erstmals zu einem grossen, flachen Boden zurück und es sind nur wenige Schritte zu einem namenlosen Gletschersee bei P. 2666.
Hier trennt sich nun die Route zum Pizzo di Cassimoi von jener zur Forneilücke (auf der Landeskarte Bocchetta di Fornee genannt). Und vom See aus ist der weitere Aufstieg und die Schlüsselstelle der Tour gut einzusehen: Eine deutliche, steil ansteigende Kerbe im nordwestlich vom See gelegenen Felsriegel vermittelt den Durchstieg auf den darüber liegenden Gipfelaufbau. Die Kerbe, die sich als schmale, Wasser führende Schlucht präsentiert, wird bei P. 2747 betreten und kann bis weit in den Spätsommer mit Schnee gefüllt sein. Der Ausstieg ist einfach und erfolgt je nach Schneemenge etwas früher oder später linksseitig in gut gestuften Fels. In 2900 Metern Höhe wird eine flache Felsrippe erreicht, hinter der sich in einer Mulde ein bizarrer See mit mehreren Fingern gebildet hat (auf der Landeskarte nicht eingezeichnet, schade!)
Die Route führt aber nicht zu diesem stillen Wasser sondern nach Westen über herrliche Gletscherschliffe empor zum kleinen Cassimoi Gletscher, oder dem, was von ihm übrig geblieben ist.
Für die vierhundert Meter Gletscheranstieg können Steigeisen recht hilfreich sein, wenn der Gletscher ausgeapert ist. Es kann aber auch am südlichen Rand durch Geröll und über Schroffen zum Sattel P. 3079 aufgestiegen werden.
Der Gipfelgrat ist nun erreicht. Hier teilen sich die Schlussanstiege zu den höchsten Punkten des Pizzo di Cassimoi: Nach Süden geht es in 10 Minuten über einen breiten Rücken zum Zentralgipfel, von dem aus über ein Plateau in weiteren 15 Minuten der Südgipfel und höchste Punkt des Berges erreicht wird. Nach Nordosten kann aber auch direkt zum Nordgipfel aufgestiegen werden, für dessen Blockgrat (II) etwa 20 Minuten benötigt werden.
Die Welt ist auf allen drei Gipfeln grossartig, das schönste Ambiente bietet aber sicher der Südgipfel mit dem Ausblick auf die Gletschergipfel der Adulagruppe.
Abstieg: Auf derselben Route (bei Nässe, Regen oder Schneefall heikel) oder nach Norden zur Sella di Cassinello, P. 3000 (L). Von diesem Firnsattel aus gibt es zwei Möglichkeiten für den weiteren Abstieg: Nach Norden über den Vadrecc di Sorda ins Val Scaradra hinunter (L, Gletscher, Normalweg vom Rifugio Scaradra her), wo man auf den Bergweg zum Passo Soreda stösst. Oder aber ostseitig um den Pizzo Cassinello herum, wo man über Geröll und steile Grashänge (T5) auf alte Hirten- und Schafpfade stösst, die ebenfalls zum Soreda Passweg führen. Als Überschreitung sind beide Varianten sehr eindrücklich und empfehlenswert. Ausschlaggebend dürfte letztlich sein, ob man zurück nach Graubünden oder weiter ins Tessin will.
Ein letzter Hinweis:
Die Tour beschenkt einem heute mit absoluter Einsamkeit. Ein Blick auf die alten Hirtenpfade verweist aber in eine Geschichte, wo das ganze Grenzgebirge zwischen Vals und Olivone alpwirtschaftlich viel intensiver genutzt wurde. Wer an den Hängen des Pizzo di Cassimoi unterwegs ist und in beinahe senkrechten Grashängen unvermittelt auf alte Steintreppen stösst, wird den Respekt vor der damaligen Bevölkerung und deren Schaffenskraft nie verlieren.
Schwierigkeit:
Leichte Hochtour (L), im Fels maximal bis II. Grad, Firn und Eis bis 30 Grad steil. Die Hände werden nur für das Gleichgewicht gebraucht.
Kontrastreiche, spannende Route, die in der ersten Hälfte einem alten Saum- und Hirtenpfad folgt und gegen den Schluss zu eindeutig hochalpine Züge mit Fels- und Firnzonen trägt.
Normalweg von der Länta Hütte SAC aus und direktester Anstieg.
Diese Route entspricht weitgehend auch dem Winteranstieg (Skitour) aus der Länta.
Routenbeschrieb:
Von der Länta Hütte SAC auf der blau-weiss markierten Alpinroute in Richtung Läntagletscher bis zum Forneibach bei P. 2150. Nach der Überquerung des Baches (Holzbrücke) entlang seines Grabens gegen den Wasserfall zu in südwestliche Richtung bergauf unter einen ersten Felsriegel. In einem grosszügigen Bogen nach Süden auf die darüberliegende Grasrampe (als Orientierungspunkt dient ein Felsblock mit alter, orangefarbener Markierung). Auf der Grasrampe horizontal richtung Bach und Wasserfall, bis ein steiles, fesldurchsetztes Grascouloir den weiteren Aufstieg ermöglicht. Schon bald weisen alte Trittspuren und kleine Steinmännchen den weiteren Routenverlauf.
Über zwei markante Absätze mit darüberliegenden Grasböden erreicht man schliesslich in einer Höhe von ca. 2500 Metern südseitig des Forneitobels offeneres und etwas flacheres Gelände.
Die bisherige Laufrichtung beibehaltend, führt der weitere Anstieg auf eine deutlich sichtbare Moräne zu, über deren Kamm hoch ein eigentlicher Weg führt. Immer wieder stösst man auch auf dieser Moräne auf alte, orangene Farbmarkierungen.
In 2660 Metern Höhe legt sich das Gelände erstmals zu einem grossen, flachen Boden zurück und es sind nur wenige Schritte zu einem namenlosen Gletschersee bei P. 2666.
Hier trennt sich nun die Route zum Pizzo di Cassimoi von jener zur Forneilücke (auf der Landeskarte Bocchetta di Fornee genannt). Und vom See aus ist der weitere Aufstieg und die Schlüsselstelle der Tour gut einzusehen: Eine deutliche, steil ansteigende Kerbe im nordwestlich vom See gelegenen Felsriegel vermittelt den Durchstieg auf den darüber liegenden Gipfelaufbau. Die Kerbe, die sich als schmale, Wasser führende Schlucht präsentiert, wird bei P. 2747 betreten und kann bis weit in den Spätsommer mit Schnee gefüllt sein. Der Ausstieg ist einfach und erfolgt je nach Schneemenge etwas früher oder später linksseitig in gut gestuften Fels. In 2900 Metern Höhe wird eine flache Felsrippe erreicht, hinter der sich in einer Mulde ein bizarrer See mit mehreren Fingern gebildet hat (auf der Landeskarte nicht eingezeichnet, schade!)
Die Route führt aber nicht zu diesem stillen Wasser sondern nach Westen über herrliche Gletscherschliffe empor zum kleinen Cassimoi Gletscher, oder dem, was von ihm übrig geblieben ist.
Für die vierhundert Meter Gletscheranstieg können Steigeisen recht hilfreich sein, wenn der Gletscher ausgeapert ist. Es kann aber auch am südlichen Rand durch Geröll und über Schroffen zum Sattel P. 3079 aufgestiegen werden.
Der Gipfelgrat ist nun erreicht. Hier teilen sich die Schlussanstiege zu den höchsten Punkten des Pizzo di Cassimoi: Nach Süden geht es in 10 Minuten über einen breiten Rücken zum Zentralgipfel, von dem aus über ein Plateau in weiteren 15 Minuten der Südgipfel und höchste Punkt des Berges erreicht wird. Nach Nordosten kann aber auch direkt zum Nordgipfel aufgestiegen werden, für dessen Blockgrat (II) etwa 20 Minuten benötigt werden.
Die Welt ist auf allen drei Gipfeln grossartig, das schönste Ambiente bietet aber sicher der Südgipfel mit dem Ausblick auf die Gletschergipfel der Adulagruppe.
Abstieg: Auf derselben Route (bei Nässe, Regen oder Schneefall heikel) oder nach Norden zur Sella di Cassinello, P. 3000 (L). Von diesem Firnsattel aus gibt es zwei Möglichkeiten für den weiteren Abstieg: Nach Norden über den Vadrecc di Sorda ins Val Scaradra hinunter (L, Gletscher, Normalweg vom Rifugio Scaradra her), wo man auf den Bergweg zum Passo Soreda stösst. Oder aber ostseitig um den Pizzo Cassinello herum, wo man über Geröll und steile Grashänge (T5) auf alte Hirten- und Schafpfade stösst, die ebenfalls zum Soreda Passweg führen. Als Überschreitung sind beide Varianten sehr eindrücklich und empfehlenswert. Ausschlaggebend dürfte letztlich sein, ob man zurück nach Graubünden oder weiter ins Tessin will.
Ein letzter Hinweis:
Die Tour beschenkt einem heute mit absoluter Einsamkeit. Ein Blick auf die alten Hirtenpfade verweist aber in eine Geschichte, wo das ganze Grenzgebirge zwischen Vals und Olivone alpwirtschaftlich viel intensiver genutzt wurde. Wer an den Hängen des Pizzo di Cassimoi unterwegs ist und in beinahe senkrechten Grashängen unvermittelt auf alte Steintreppen stösst, wird den Respekt vor der damaligen Bevölkerung und deren Schaffenskraft nie verlieren.
Schwierigkeit:
Leichte Hochtour (L), im Fels maximal bis II. Grad, Firn und Eis bis 30 Grad steil. Die Hände werden nur für das Gleichgewicht gebraucht.
Robuste Bekleidung, solide Bergschuhe, Leichtsteigeisen, Pickel.
Bei der Überschreitung des Berges mit Abstieg über den Vadrecc di Sorda (Spalten!) unbedingt mit Gstältli und Seil.
Bei der Überschreitung des Berges mit Abstieg über den Vadrecc di Sorda (Spalten!) unbedingt mit Gstältli und Seil.
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Fornei-Route, Normalweg von der Läntahütte durch die Ostflanke
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