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Routenbeschreibung
Steinkarlkopf (2520m)

Ferleiten – Vögerlalm – Kiste – Eichhornruh – Obere Scheibe – Hängebrücke – Schwarzenberghütte – Remskopfgrat – Steinkarlkopf - retour

Zufahrt:
Von Westen (Kitzbühel) auf der B 161 südwärts über Pass Thurn (1274 m) nach Mittersill und weiter auf der B 168 nach Zell am See, oder von Osten (Autobahn A 10, bzw. Bischofshofen) auf der B 311 dorthin. Wer von Norden (Saalfelden am Steinernen Meer anreist, kommt auf der B 311 nach Zell am See. Bei Bruck an der Großglocknerstraße (760 m) biegt man südwärts ab und fährt auf der B 271 nach Fusch (813 m) und weiter taleinwärts hinauf bis zur Mautstelle Ferleiten (1151 m), wo die Großglocknerstraße beginnt. An linker Seite befindet sich der Wildpark. Vor dem Parkplatz und vor der Mautstelle biegt man rechts ab zum kleinen Gasthof Tauernhaus. Links davor gibt es eine kleine geschotterte Fläche mit dem Parkplatzzeichen „Gäste Schwarzenberghütte“.
Zustieg zur Schwarzenberghütte: 8,7 km; 1115 Hm (Schwierigkeit: T3):
Vom Tauernhaus vorbei an der Kapelle wandert man auf einer Schotterpiste (Wanderweg-Nr. 727) ca. 3 km südwärts rechts von der Fuscher Ache bis unterhalb der Vögerlalm. Dort (Wegweiser) verlässt man den Fahrweg (Käfertalweg) nach rechts hinauf zur Vögerlalm (1270 m), wo man den Wiesbach überquert. Entweder folgt man dem Graspfad rechts hinauf (Wegweiser), oder folgt dem breiten Alpweg 3 Kehren zum Rennsteineben, wo auch der rot-weiß signalisierte Grasweg (Mainzer Weg) ankommt. Inzwischen befindet man sich in der Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern. Die Schotterpiste führt in kurzen Kehren weiter hinauf in südwestliche Richtung zur Alpe Boggeneihütte (1687 m). Die Kehren kann man abkürzen. Spätestens vor der Alpe verlässt man den Alpweg nach rechts bei einem Wegweiser neben der „Schwarzenberg-Kiste“. In diesem Depot legen Landwirte manchmal haltbare Dinge rein, welche Wanderer mit zur Hütte hinauf nehmen möchten gemäß dortigem Aufforderungshinweis, wenn sie welche in der Kiste vorfinden. Eine gewisse Seltenheit unter den vielen Hüttenzustiegen in den Alpen. Hin und wieder sieht man vergleichbar anderswo Depots mit Feuerholz-Scheite, die man zu einer Hütte mit hinauf nehmen möchte. Man passiert nach der Kiste den Graskopf (P 1722) nördlich der Alpe an dessen nördlichen Seite zur Eichhornruh (1700 m). Dieser kleine Rastplatz wurde benannt nach ehem. Vorstandsmitglied der AV-Sektion Mainz, Sanitätsrat Dr. P. Eichhorn Anfang der 1900er Jahre. Man folgt dem Bergweg Nr. 727 nun weiter südwestwärts hinauf zur lawinenanfälligen Oberen Scheibe oberhalb des beginnenden Käfertals. Vor dem Wasserfall des Boggeneigrabens führt der neue Weg über einen lawinenanfälligen Grashang in Kehren hinauf zu einem Wegweiser. An linker Seite des Baches sieht man an schräger Felsplatte aufgeschraubte Holzbalken (alter Weg). Nach dem Wegweiser wendet sich der Bergweg (Mainzer Weg) nach links. Anfangs nach Süden dann in westliche Richtung hinauf gelangt man zu einem breiten, mehrarmigen Abfluss des Hochgrubenkees. Über diesen hängt eine ca. 30 m lange Hängebrücke (2010 m) mit Trittflächen aus Alu-Riffl-Blech, jedoch nur in der Zeit von Ende Juni bis Mitte September, wann die Schwarzenberghütte bewartet ist. Außerhalb der Zeit ist sie abgebaut, um sie vor Zerstörungen durch Lawinenabgänge zu bewahren. Vor der Hängebrücke beginnt die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Nach der Hängebrücke führen kurze Kehren durch die Käferleiten hinauf zur Schwarzenberghütte (3,5 Std.). Sie wurde benannt nach dem ersten touristischen Besteiger des Großen Wiesbachhorns: Kardinal Friedrich Prinz zu Schwarzenberg (Erzbischof von Salzburg, einstiger Pionier des Alpinismus im Priesterrock) und befindet sich neben dem Ruinen-Rest ehemaliger Mainzer Hütte (2267 m), welche 6 mal durch Lawinenabgänge beschädigt, oder gar zerstört, dennoch danach wieder aufgebaut wurde. Jedoch nicht mehr nach dem Winter 1983, wo sie vollkommen zerstört wurde. Die Schwarzenberghütte auf dem grasigen Felsvorsprung wurde nach 2 Jahren Bauzeit durch den Österreichischen Gebirgsverein (ÖGV) dann im September 1986 wieder eröffnet und verfügt an deren Westseite nun eine massive Umlenkmauer als Lawinen-Sporn gegen Schnee- und Geröllmassen. Die Hütte wurde durch den ÖGV Wien 1982 von der DAV-Sektion Mainz übernommen, da sie sich wirtschaftlich nicht mehr trug aufgrund regelmäßiger Lawinenbeschädigungen und wegen sinkenden Besucherzahlen. Schließlich kamen die Bergtouristen nach dem Bau der Großglocknerstraße zu anderen Hütten in der Glocknergruppe nun einfacher hin. Weil unwirtschaftlich für eine Pachtnutzung, oder als Selbstversorgerhütte, wird sie seit 2005 von Mitgliedern anderer Alpenvereine und Interessenten ehrenamtlich bewartet jeweils für eine Woche (Wechsel sonntags). Sie verfügt über maximal 26 Lagerplätze. Die Räume dafür sind klein und eng. Auch sonst ist die Hütte sehr kompakt gestaltet. Im Untergeschoss gibt es 2 Waschbecken und an der östlichen Außenmauer einen Wasserhahn. Eine Dusche gibt es nicht. Schmelz- und Bachwasser wird in einem 7 m3 großen Behälter gefasst. Das „Panorama-WC“ befindet sich draußen neben dem Hühnerstall und der Ruinen-Mauer. Im unbeheizbaren Winterraum ohne Kochgelegenheit finden 4 Personen Platz. Seit 2014 versorgt eine PV-Anlage die Hütte mit Strom. An der Südseite vor der Hütte stehen zwei Tischbank-Garnituren. Versorgt wird die Hütte lediglich durch 2 Hubschrauber-Flüge. Zu Saison-Beginn für Eindeckung der Hütte und im August zum Nachfüllen von Proviant und Müllentsorgung. Geht was aus, muss es hochgetragen werden. Selbst die Hühner dort oben werden mittels besonderer Kraxe hinauf und wieder hinab transportiert. Was übrig bleibt, verbleibt dann oben. Hinter der Hütte (Westseite) liegen beim Mini-Holzschopf alte technischen Teile aus früheren Stadien ehemaliger Mainzer Hütte. So z.B. einen alten Ofen, Wasser-Widder, Stahlseile als „Freilicht-Museum“. LTE-Netzempfang ist stellenweise möglich.
Routenbeschreibung zum Gipfel des Steinkarlkopfes: 2,45 km; 460 Hm (Schwierigkeit: T4):
Man folgt dem Wegweiser bei der Schwarzenberghütte rot-weiß signalisiertem Bergweg Nr. 727 südwestwärts hinauf zum Remsschartl. Dabei traversiert man unterhalb der Ostplatten der Hohen Dock das lawinenanfällige Gelände. Bei noch vorhandenen Altschneefeldern und Resten der Lawinenabgänge kann man über diese 15° bis 20° schrägen Passagen mit Steigeisen ohne Höhenverluste und schneller (jedenfalls im Abstieg) überwinden als dem Sommerweg über die Schutt- und Felsplatten-Terrassen zu folgen. Etwa 150 Hm unterhalb vom Remsköpfl (2639 m) verlässt man die Route nach links und quert einen 20° schrägen Schotter- bzw. Altschneehang zu einem steinigen Sattel zwischen Remsköpfl und Steinkarlkopf. Vom Sattel folgt man dann kleinen roten Punkten über den unschwierigen Felsgrat nordostwärts zum Steinkarlkopf (1,5 Std.). Die SO-Seite des Felsberges ist abbruchartig steil hinab zum Steinkarl am obersten Ende des Käfertals. Die NW-Seite dagegen rampenartig über lockere Platten und grasigen Schotter. Alternativ läuft man im Auf- oder/und Abstieg zum sandigen Sattel Remsschartl (2610 m) zwischen der felsscharte (2671 m), wo der Wegweiser sich am Fels befindet und der Hohe Dock-Steig (Bergweg-Nr. 733) beginnt, bzw. der Bergweg Nr. 727 über den Hohen Gang und weiterführt über den Bockkarkees und die Bockkarscharte bis zur Oberwalderhütte. Vom Sandsattel kann man unschwierig weglos und unmarkiert (bis zum steinigen Sattel) über den Felsengrat bis zum Steinkarlkopf kraxeln. Auf dem unscheinbaren Felsengipfel standen mal einfache Holzkreuze, die verwitterten. Ein dreiköpfiges Montage-Team errichtete am 16.9.2016 das neue Gipfelkreuz aus Edelstahl mit Glas-Eelementen, welches über 80 kg schwer ist und in Einzelteilen hinaufgetragen wurde mit Ausnahme der halbmetergroßen Grundplatte, welche mit erstem Hubschrauber-Flug zur Hütte in jenem Jahr mit hinaufnahm. Das 1,6 m hohe Kreuz wurde von der Schlosserei Jäger in Kaprun gefertigt nach der Zeichnung von L. Hasenauer von der Bergwacht Fusch. Zwischen den beiden Streben des Kreuzfußes befindet sich die Kassette für das Gipfelbuch. Deren Einschub kann man durch 2 Federtaster nach unten auslösen. 4 Stahlseile spannen das Kreuz ab zum Schutz gegen Windkräfte durch die Staublawinen von der Hohen Dock und bei Gewichtsvermehrung durch Vereisung. Am Abend scheint die Sonne bildschön durch das Kreuz.
Abstieg: Auf selbem Weg zurück wie aufgestiegen zur Schwarzenberghütte in 1 ¼ Std., nach Ferleiten in 2,5 Std.
Teleskopstöcke
Routen-Bilder
Letzte Änderung: 04.07.2024, 00:37Alle Versionen vergleichenAufrufe: 245 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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Metadaten

Kartenmaterial

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Lawinenrisiko-Indikator (Prognose)

Wettervorhersage

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Steinkarlkopf (2520m)

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Wanderung

T 4

1575 hm

8.5 h

Karte