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Routenbeschreibung
Hohe Dock (3348m)

Ferleiten – Vögerlalm – Kiste – Eichhornruh – Obere Scheibe – Hängebrücke – Schwarzenberghütte – Remsschartl - SO-Grat – Hohe Dock – retour

Zufahrt:
Von Westen (Kitzbühel) auf der B 161 südwärts über Pass Thurn (1274 m) nach Mittersill und weiter auf der B 168 nach Zell am See, oder von Osten (Autobahn A 10, bzw. Bischofshofen) auf der B 311 dorthin. Wer von Norden (Saalfelden am Steinernen Meer anreist, kommt auf der B 311 nach Zell am See. Bei Bruck an der Großglocknerstraße (760 m) biegt man südwärts ab und fährt auf der B 271 nach Fusch (813 m) und weiter taleinwärts hinauf bis zur Mautstelle Ferleiten (1151 m), wo die Großglocknerstraße beginnt. An linker Seite befindet sich der Wildpark. Vor dem Parkplatz und vor der Mautstelle biegt man rechts ab zum kleinen Gasthof Tauernhaus. Links davor gibt es eine kleine geschotterte Fläche mit dem Parkplatzzeichen „Gäste Schwarzenberghütte“.
Zustieg zur Schwarzenberghütte: 8,7 km; 1115 Hm (Schwierigkeit: T3):
Vom Tauernhaus vorbei an der Kapelle wandert man auf einer Schotterpiste (Wanderweg-Nr. 727) ca. 3 km südwärts rechts von der Fuscher Ache bis unterhalb der Vögerlalm. Dort (Wegweiser) verlässt man den Fahrweg (Käfertalweg) nach rechts hinauf zur Vögerlalm (1270 m), wo man den Wiesbach überquert. Entweder folgt man dem Graspfad rechts hinauf (Wegweiser), oder folgt dem breiten Alpweg 3 Kehren zum Rennsteineben, wo auch der rot-weiß signalisierte Grasweg (Mainzer Weg) ankommt. Inzwischen befindet man sich in der Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern. Die Schotterpiste führt in kurzen Kehren weiter hinauf in südwestliche Richtung zur Alpe Boggeneihütte (1687 m). Die Kehren kann man abkürzen. Spätestens vor der Alpe verlässt man den Alpweg nach rechts bei einem Wegweiser neben der „Schwarzenberg-Kiste“. In diesem Depot legen Landwirte manchmal haltbare Dinge rein, welche Wanderer mit zur Hütte hinauf nehmen möchten gemäß dortigem Aufforderungshinweis, wenn sie welche in der Kiste vorfinden. Eine gewisse Seltenheit unter den vielen Hüttenzustiegen in den Alpen. Hin und wieder sieht man vergleichbar anderswo Depots mit Feuerholz-Scheite, die man zu einer Hütte mit hinauf nehmen möchte. Man passiert nach der Kiste den Graskopf (P 1722) nördlich der Alpe an dessen nördlichen Seite zur Eichhornruh (1700 m). Dieser kleine Rastplatz wurde benannt nach ehem. Vorstandsmitglied der AV-Sektion Mainz, Sanitätsrat Dr. P. Eichhorn Anfang der 1900er Jahre. Man folgt dem Bergweg Nr. 727 nun weiter südwestwärts hinauf zur lawinenanfälligen Oberen Scheibe oberhalb des beginnenden Käfertals. Vor dem Wasserfall des Boggeneigrabens führt der neue Weg über einen lawinenanfälligen Grashang in Kehren hinauf zu einem Wegweiser. An linker Seite des Baches sieht man an schräger Felsplatte aufgeschraubte Holzbalken (alter Weg). Nach dem Wegweiser wendet sich der Bergweg (Mainzer Weg) nach links. Anfangs nach Süden dann in westliche Richtung hinauf gelangt man zu einem breiten, mehrarmigen Abfluss des Hochgrubenkees. Über diesen hängt eine ca. 30 m lange Hängebrücke (2010 m) mit Trittflächen aus Alu-Riffl-Blech, jedoch nur in der Zeit von Ende Juni bis Mitte September, wann die Schwarzenberghütte bewartet ist. Außerhalb der Zeit ist sie abgebaut, um sie vor Zerstörungen durch Lawinenabgänge zu bewahren. Vor der Hängebrücke beginnt die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Nach der Hängebrücke führen kurze Kehren durch die Käferleiten hinauf zur Schwarzenberghütte (3,5 Std.). Sie wurde benannt nach dem ersten touristischen Besteiger des Großen Wiesbachhorns: Kardinal Friedrich Prinz zu Schwarzenberg (Erzbischof von Salzburg, einstiger Pionier des Alpinismus im Priesterrock) und befindet sich neben dem Ruinen-Rest ehemaliger Mainzer Hütte (2267 m), welche 6 mal durch Lawinenabgänge beschädigt, oder gar zerstört, dennoch danach wieder aufgebaut wurde. Jedoch nicht mehr nach dem Winter 1983, wo sie vollkommen zerstört wurde. Die Schwarzenberghütte auf dem grasigen Felsvorsprung wurde nach 2 Jahren Bauzeit durch den Österreichischen Gebirgsverein (ÖGV) dann im September 1986 wieder eröffnet und verfügt an deren Westseite nun eine massive Umlenkmauer als Lawinen-Sporn gegen Schnee- und Geröllmassen. Die Hütte wurde durch den ÖGV Wien 1982 von der DAV-Sektion Mainz übernommen, da sie sich wirtschaftlich nicht mehr trug aufgrund regelmäßiger Lawinenbeschädigungen und wegen sinkenden Besucherzahlen. Schließlich kamen die Bergtouristen nach dem Bau der Großglocknerstraße zu anderen Hütten in der Glocknergruppe nun einfacher hin. Weil unwirtschaftlich für eine Pachtnutzung, oder als Selbstversorgerhütte, wird sie seit 2005 von Mitgliedern anderer Alpenvereine und Interessenten ehrenamtlich bewartet jeweils für eine Woche (Wechsel sonntags). Sie verfügt über maximal 26 Lagerplätze. Die Räume dafür sind klein und eng. Auch sonst ist die Hütte sehr kompakt gestaltet. Im Untergeschoss gibt es 2 Waschbecken und an der östlichen Außenmauer einen Wasserhahn. Eine Dusche gibt es nicht. Schmelz- und Bachwasser wird in einem 7 m3 großen Behälter gefasst. Das „Panorama-WC“ befindet sich draußen neben dem Hühnerstall und der Ruinen-Mauer. Im unbeheizbaren Winterraum ohne Kochgelegenheit finden 4 Personen Platz. Seit 2014 versorgt eine PV-Anlage die Hütte mit Strom. An der Südseite vor der Hütte stehen zwei Tischbank-Garnituren. Versorgt wird die Hütte lediglich durch 2 Hubschrauber-Flüge. Zu Saison-Beginn für Eindeckung der Hütte und im August zum Nachfüllen von Proviant und Müllentsorgung. Geht was aus, muss es hochgetragen werden. Selbst die Hühner dort oben werden mittels besonderer Kraxe hinauf und wieder hinab transportiert. Was übrig bleibt, verbleibt dann oben. Hinter der Hütte (Westseite) liegen beim Mini-Holzschopf alte technischen Teile aus früheren Stadien ehemaliger Mainzer Hütte. So z.B. einen alten Ofen, Wasser-Widder, Stahlseile als „Freilicht-Museum“. LTE-Netzempfang ist stellenweise möglich.
Routenbeschreibung zum Gipfel der H: 4,5 km; 1200 Hm (Schwierigkeit: WS, AD):
Man folgt dem Wegweiser bei der Schwarzenberghütte rot-weiß signalisiertem Bergweg Nr. 727 westwärts an der Quellfassung vorbei in Richtung Gruberscharte bis zur Gabelung (Wegweiser, 2370 m). Dort verlässt man den nach links abbiegenden Bergweg Nr. 727 zum Remsschartl nach rechts. Über einen Grashang folgt man roten Markierungen nordwestwärts hinauf zur (in Aufstiegsrichtung gesehenen) linken Seitenmoräne vom ehemaligen Hochgruberkees. Nun westwärts unsteil weiter bis zu einem Felsblock mit Steinmann oben drauf (P 2628). Dort enden die Farbmarkierungen. Linkshaltend erreicht man derzeitiges Ende vom ca. 20° geneigten Gletscher (ca. 2850 m). Über diesen bald steiler werdend hinauf zur sichtbaren Gruberscharte. Dabei hält man sich etwas links und orientiert sich zu einer Felsrippe, die neben linker Felswand aus dem Eis herausschaut. An rechter Gletscherseite gibt es einen Eisbruch, darüber am Grat oft noch eine Wechte. Von beidem hält man sich fern. Zwischen der Felsinsel und dem Gletscherbruch quert eine sichtbare Gletscherspalte. Zu ihr hinauf wird der Firnhang bis 30° steil. Im mittleren Bereich ist diese im Frühsommer noch geschlossen. Im Hochsommer muss man bei beginnendem Blankeis besser die kurze, aber 40° steile Rinne wählen zischen der Felsrippe und linker Felswand, um die Spalte links zu umgehen (Schlüsselstelle). Oberhalb des mittleren Bereichs der Spalte steigt man diagonal nach links hinauf zum oberen Punkt der Felsrippe (Frühsommervariante). Das Gestein dort ist sehr spröde, bröselig und wird vom Schmelzwasser überflossen. Danach ca. 60 Hm direkt über die 35° steile Eisfläche hinauf, bzw. etwas nach rechts drehend zum breiten Felsgrat (3 Std.). Auf diesem wenige Meter nordwärts hinab zur überfirnten Gruberscharte (3090 m). Den Aufstieg zur nahen mandarinroten Biwakschachtel beginnt man etwas links weglos über nachgiebiges, sandiges, loses und verwitterndes Schuttmaterial aus Kalkglimmerschiefer (Bratschen). Das Gruberscharten-Biwak vom Typ „Poly-Biwak“ wurde im Jahr 1970 vom Österreichischen Gebirgsvereins des ÖAV aufgestellt (3104 m). Es ist mit glasfaserverstärkten Kunststoffplatten verschraubt und über eine Leiter erreichbar, so dass auch bei Schneehöhen von 2 m und mehr die Tür geöffnet werden kann. Es gibt darin drei 3-Stock-Liegen mit Decken, sowie einen Mini-Tisch und dient als Notunterkunft. Von hier folgt man dem anfangs flachen und breiten Schuttgrat nordwärts entlang einer unmarkierten Trittspur. Die linke Seite vom Südrücken ist meist abgeblasen, bzw. schneefrei, während der rechte steile Rand noch verwächtet sein kann.Ca. 100 m unterhalb vom Doppel-Gipfel wird der Grat schmaler, steiler und besteht aus schrägen Felsstufen mit vielen Bändern. Entweder über diese, oder rechts davon über den Firnhang erreicht man den flachen Felskopf. Von hier erblickt man das Mooserboden-Tal mit seinen Stauseen im Osten, sowie das Heinrich-Schwaiger-Haus und den Kaindlgrat vom Großen Wiesbachhorn. Nordwärts ca. 10 Hm hinab und wieder hinauf steht man dann auf glockenförmigen Gipfel, der manchmal länger verfirnt bleibt (1 Std.).
Abstieg: Auf selbem Weg zurück wie aufgestiegen zur Schwarzenberghütte in 2,5 Std., nach Ferleiten in 2,5 Std.
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Letzte Änderung: 04.07.2024, 00:43Alle Versionen vergleichenAufrufe: 131 mal angezeigt

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Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial
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Hohe Dock (3348m)

Ferleiten – Vögerlalm – Kiste – Eichhornruh – Obere Scheibe – Hängebrücke – Schwarzenberghütte – Remsschartl - SO-Grat – Hohe Dock – retour


Wanderung

T 6

2235 hm

12.0 h

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